HELLEVAERDER - Fakkeldragers
Mehr über Hellevaerder
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Void Wanderer
- Release:
- 19.06.2025
- Een Bepanserde Kroon
- Krijgers Van Het Niets
- Da Laatste Dageraad
- Handen Getekend In Ijzer
- Fakkeldragers
- Schaduwen Van Satijn
- Waaar Wij Vlammen Trotseren
- In Der Ban De Lusten
- Akelig Gefluister
Eine mögliche Definition ursprünglichen Black Metals.
Die niederländische Black-Metal-Szene ist nach wie vor sehr puristisch orientiert und stellt einen klaren Kontrast zu den vielen sympghonischen Ergüssen dar, die unsere westlichen Nachbarn vor allem im Female-Fronted-Sektor ans Tageslicht bringen. Seit Jahr und Tag sind die ersten Alben von EMPEROR und SATYRICON hier noch hochgeschätzt und ständige Einflüsse, denen auch Acts neueren Datums immer wieder mal die Ehre erweisen beziehungsweise von denen man immer noch sehr viel Inspiration zieht. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Jungs von HELLEVAERDER, die immer noch Raserei und Verrohung propagieren, dissonante Songstrukturen einprägsamen Material vorziehen, trotzdem aber auch in der Lage sind, raue Hymnen mit majestätisch-frostigem Unterton zu schaffen - so wie nun auch wieder auf "Fakkeldragers" geschehen.
Das aktuelle Album gestaltet sich zwar von Beginn an relativ sperrig und abweisend, atmet aber diesen ureigenen Spirit, den seinerzeit Bands wie MAYHEM in diese Szene eingepflanzt haben und den sie mit Benelux-Größen wie ENTHRONED bis heute teilen. Der Sound erinnert an die Missetaten der frühen 90er, die Produktion ist aber dennoch zeitgemäß und trotz ihres derben Outputs druckvoll und wuchtig, so dass es für HELLEVAERDER ein Leichtes ist, den groben Knüppel mit nihilistischem Beigeschmack auszupacken und ihn in alle Richtungen zu schwingen. Grundsätzlich ist das Tempo dabei relativ hoch, doch die Niederländer variieren auch hier immer wieder, schieben doomige Midtempo-Passagen ein und treten auch mal auf die Bremse, um ihr infernalisches Getrümmer im nächsten Moment noch mal mit Nachdruck anzuschieben. Sie verhalten sich auf Albumdistanz permanent unberechenbar, so dass selbst die unterschwelligen Melodien in 'Waar Wij Vlammen Trotseren' und 'Handen Getekend In Ijzer' sofort sitzen, weil der Überraschungseffekt immerzu auf Seiten der Band ist.
Dass die Spannungskurve parallel hierzu einen sehr steilen Verlauf nimmt und ihren Siedepunkt ständig überschreitet, ist das letzte Qualitätsmerkmal, das man diesem allumfassend stimmigen Rohling attestieren muss und mit dem sich HELLEVAERDER auch umgehend in den erlesenen Kreis derjenigen Acts katapultiert, die den besagten Norwegern teilweise sogar das Wasser reichen können. Wenn man eine Definition dafür finden möchte, wie Black Metal heutzutage klingen sollte, ohne dabei gleich wieder alle großen Namen zu zitieren, ist "Fakkeldragers" eine der bestmöglichen Optionen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes