HELL IN THE CLUB - F.U.B.A.R.
Mehr über Hell In The Club
- Genre:
- Sleaze Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 11.08.2023
- Sidonie
- The Arrival
- Total Disaster
- The Kid
- Best Way Of Life
- Cimitero Vivente
- Sleepless
- The End Of All
- Undertaker
- Tainted Sky
- Embrace The Sacrifice
Netter Sleaze Rock aus Italien.
Die italienische Band HELL IN THE CLUB ist mir bisher noch nicht untergekommen, was verwunderlich ist, denn mit "F.U.B.A.R." legt das Quartett bereits den 6. Rundling vor. Im Gegensatz zum sonstigen Backkatalog ihrer Plattenfirma, hat sich die Band eher dem Sleaze Rock verschrieben, der in den vergangenen Jahren speziell aus Skandinavien ein Revival erfahren hat. Vergleiche möchte ich hier nicht anführen, denn es passt so gut wie jede Band des Genres.
Die vier Italiener schaffen es tatsächlich, diesen ganz speziellen Sleaze-Vibe auf Festplatte zu bannen, Sänger Davide Moras passt mit seiner leicht nasalen und kratzenden Stimme super und auch die kompositorische Seite muss sich nicht allzu viel vorwerfen lassen. Mal absolut sleazig ('Sidonie', 'The Kid', 'Tainted Sky'), mal mit etwas mehr Zug ('Cimitero Vivente', 'Best Way Of My Life', 'Total Disaster') oder auch mal "nur" rockig ('The End Of All', 'Embrace The Sacrifice', 'The Arrival'), der Vortrag ist stets gefällig und äußerst nett. Mir persönlich fehlt es in den etwas mehr als vierzig Minuten jedoch an Biss. Mit Sleaze Rock verbinde ich auch eine gewisse Gefährlichkeit und eine Portion Dreck in der Musik. Diese Attribute weist "F.U.B.A.R." zu selten auf. Da stecken schon ziemlich viele Standards auf dem Album. Gitarrist Andrea Piccardi soliert wie ein Weltmeister, setzt ansonsten seine Klampfe aber nur zur Untermalung des Gesangs ein und möchte so gar nicht mit großartigen Rockriffs ins Rampenlicht treten. Sehr schade. Im Gesangsbereich schafft es Davide dann auch nicht, irgendwelche großen Momente, Melodien und Hooks zu kreieren, die in der Gehörmuschel langfristig verweilen möchten. Nicht schlecht, aber nicht spektakulär.
Wie gesagt, die Musik ist sehr gefällig und erfüllt soweit alle Genre-Kriterien, ist mir aber insgesamt zu zahm. Dafür sind in diesem Bereich einfach schon zu viele Glanzlichter erschienen. Die Jungs dürfen beim nächsten Mal gerne die Sicherheitsgurte lösen, mehr Ärsche treten wollen und ansonsten auch mal die Ecken und Kanten auf der Aufnahme lassen. "F.U.B.A.R." darf aber gerne von Genrefreunden angetestet werden. Denn wer von den zahlreichen Klassikern mal die Schnauze voll hat oder einfach nur ein bisschen Abwechslung braucht, der macht mit HELL IN THE CLUB nicht wirklich etwas falsch.
Anspieltipps: Cimitero Vivente, Embrace The Sacrifice, The End Of All
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach