HEAP OF RUINS - Tales From The Twilight (Demo)
Mehr über Heap Of Ruins
- Genre:
- (Heavy) Metal
- Label:
- Eigen
- Release:
- 17.02.2010
- Dragonstorm
- God Of The Sky
- Rebirth Of Doom
- Town Of Memories
- Always You
- Blood And Blades ...
- Crimson Hill
- Into The Light
- War Of Heaven
- Death's Minstrels
- Innsmouth
Es ist halt 'ne Demo...
Nach langer Zeit fällt mir das Demo "Tales of Twilight" von HEAP OF RUINS wieder in die Hände, das ich an die Seite gelegt und dann erstmal habe "reifen lassen", da ich damit damals überhaupt nichts anfangen konnte. Doch auch jetzt habe ich beim wiederholten Hördurchlauf erhebliche Probleme mit diesem Rundling.
Bei "Tales of Twilight" handelt sich nach eigenen Angaben der blutjungen Combo aus Horb am Neckar um deren "erstes Album". "Demo" wäre, glaube ich, ehrlicher gewesen. Denn was hier als "Heavy- und Melodic-Metal mit den Einflüssen aus verschiedenen anderen Bereichen des Metals" bezeichnet wird, ist eher die Dokumentation einer Suche nach dem rechten Weg, der noch lange nicht beendet scheint…
Ganz grausig wird es, wenn sich der Fünfer an MANOWAR-Pathos und –Dramatik versucht, wie bei 'Rebirth Of Doom'. Was bei Eric Adams so leicht und überragend klingt, der Wechsel von beschwörendem Sprechgesang, kraftvollem "Helden-Tenor" und urgewaltigem Schlachten-Gesang, ist etwas, woran ein Junge wie Tobias Hübner kläglich scheitern muss. Er tut einem schon fast leid… Aber wenn er dann auch noch meint, das alles mit überambitionierten Death-Growls kombinieren zu müssen, die fast jeder gleichaltrige Genre-Grunzer um ein Vielfaches besser hinbekommt, muss ihm leider Gottes totale Selbstüberschätzung attestiert werden.
Bei der nachfolgenden (für einige Bandmitglieder wohl ZU schnellen) Highspeed-Nummer 'Town Of Memories' versucht er es fast vollständig mit Death-Grind und Gebrüll – die Gänsehaut des gepeinigten Hörers erstarrt ob dieses tragischen Versuchs zu einem Mantel aus Frostbeulen.
Bei 'Always You' klauen die beiden Gitarristen dann alles, was sie jemals bei IRON MAIDEN gehört und nachgespielt haben. Aber der Versuch, diesem Sechseinhalbminüter die Atmosphäre eines (nicht annähernd erreichten!) 'Rhyme Of The Ancient Mariner' zu verleihen, scheitert. Oh mein Gott, dazu bräuchte man doch aber auch annähernd jemanden am Mikrofon, der die Dickinson-schen Fähigkeiten halbwegs rüberbringt…
Und allein aus der Gegenüberstellung dieser drei Beispiele wird das große Dilemma dieser jungen Nachwuchsband offenbar: Sie wollen alles, wissen aber offensichtlich nicht annähernd, was sie wirklich wollen.
Bitte verstehe mich hier keiner falsch. Es ist ein DEMO und die junge Band hat noch sehr sehr viel Zeit vor sich.
Anspieltipps: entfallen
- Redakteur:
- Martin Rudolph