HATEWORK - Madbent For Disaster
Mehr über Hatework
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Witches Brew
- Release:
- 10.11.2002
- Madbent For Disaster
- Tomahawk
- Hellsquad From The Airways
- Total War
- Pleasure Of The Blood
- Deeds Of Hate
- (We Are) Alcoholic Abusers
- Thrashers´Attack
- Dawn Of The Dawn
- All Hell Breaks Loose
Oh mein Gott!!! Was bricht denn da über mir herein?!
In folgender Reihenfolge...
1)Ich entwende die CD der Promohülle und sehe mir sorgenvoll das Frontcover von HATEWORKs "Madbent For Disaster" an.
2)Dezentes Grauen fängt an, mich zu umklammern.
3)Die Augen wollen es kaum glauben, während die Umklammerung mir den Atem raubt.
4)Ich erwache nach kurzer Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr, mit leichter Amnäsie und dezenten Hirnschäden, auf gleichem geistigen Level wie die Band HATEWORK. Also mit gleichen Waffen.
Gut, lassen wir das wirkliche beschissene, aber recht witzige Cover beiseite und wenden uns den Liedern inklusive Songtexten zu. Auch hier ist die Plattheit selbst von der dünnsten Flunder nicht mehr zu unterbieten. Ich verweise auf Songtitel wie 'Hellsquad For The Airways' und fordere jeden Leser selber auf, sich seine Meinung zu bilden. Kleinkindergartenniveau vom Schlage 'Dawn Of The Dead' lass ich noch über mich ergehen. Verständnislos reagiere ich aber auf den völlig schwachsinnigen und geistlosen Text von '(We Are) Alcoholic Abusers'. Ich habe jobtechnisch tagtäglich mit Menschen zu tun, die an einem Alkoholabusus leiden. Ich wünsche dieser, im Kollektiv hirnamputierten Band nicht annähernd den Schmerz, den diese Menschen in jeder einzelnen Sekunde ihres restlichen Lebens über sich ergehen lassen müssen. Spaßfaktor hin oder her. Bei solch prenatalen Ergüssen steht zumindest mir der Magensaft direkt hinter den Zähnen. [Ähm. Was sagte ich dir gestern zum Thema "eklig"? Na, wer hat aufgepasst? Ich frühstücke gerade, danke, hehe. - Anm. d. Lekt.]
Ok, den subjektiven Gang mal rausgenommen, die objektive Scheuklappe aufgesetzt, komme ich nun zur Musik.
Nun ja. Wer mich und meinen Schreibstil kennt, weiß genau, dass ich es bevorzuge, jedes einzelne Lied für sich zu bewerten. Das ist hier leider schlecht möglich, da sich die zehn musikalischen Einöden wie ein einzelnes Lied anhören. Ein fulminanter, monumentaler, erhabener Schwall aus Langeweile. Fast durchgehend im Häschen-Fick-Rhythmus durchgeprügelter Pseudo-Thrash ohne Wiedererkennungswert.
Das Ganze wird tight und manierlich routiniert gezockt, keine Frage. Die Musiker haben also schon mal was über die Begriffe 'Tonskalen', 'Arrangements' und 'Songwriting' gehört und verfügen durchaus über die menschlichen Möglichkeiten, eine CD qualitativ gut umzusetzen. Der Gesang ist jedoch furchtbar nervig und hat in mir schon bei Lied nummero Vier, namentlich 'Total War', Rachegelüste geweckt. Drummer Lo hackt sich uninspiriert in ein und demselben Rhythmus durch den ganzen Output, was die Innovation und Kreativität des Dreiers hervorragend plakativ beschreibt. Lahm, lahmer, noch lahmer, noch ´ne Ecke lahmer und jetzt kommt HATEWORK.
Entfernt ist die Schose an die uralten Kultschinken von DESTRUCTION angelehnt. Aber selbst deren musikalischer, etwas stümperhafter Erstschlag wirkt gegen das hier Gebotene wie melodische und technische Extravaganz.
Wäre 'Madbent For Disaster' 1980 rausgekommen, hätte man wahrscheinlich einen Achtungserfolg erzielt. Heutzutage bleibt der Gruppe nur Eines: Im Schatten all der guten bis genialen Bands, die zahllos den Markt überschwemmen, aufzuhören und unter dem Stein zu verschwinden, unter dem sie hervorgekrochen sind. Sorry, Jungs! Ein paar gute Riffs machen noch keine gute Platte und neun Mal grottenschlechte Lyrics ('All Hell Breaks Loose' ist eine Coverversion des MISFITS-Klassikers) lassen den Schmarrn nur noch schneller vergessen.
Wenn ihr Lust habt, dieses Rumpelopus mit Kumpels und Minimum vier Kästen Bier ordentlich schön zu saufen, könnt ihr die CD für € 13,00 bei HATEWORK, c/o Lorenzo Bocca, via S. Eusebio 5, 20020 Arconate (MI), auf der offizielen Hompege http://www.hatework.it oder per E-Mail: lo@hatework.it ordern.
Anspieltipps: Wie bitte?
- Redakteur:
- Alex Straka