HATE MEDITATION - Scars
Mehr über Hate Meditation
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 24.05.2013
- Prelude To Apocalypse
- The Deceiver And The Believer
- Impure Rage
- End Times
- The Genocide March
- Wrath And Revenge
- Scars
- Shadow World
Blake Judd's Hommage an den Black Metal der ersten Stunde
Seit zehn Jahren verfolgt NACHTMYSTIUM-Chefdenker Blake Judd bereits die Idee, den Old-School-Sound solcher Bands wie BEHERIT und BLASPHEMY in einem weiteren Projekt zu huldigen. Allerdings scheiterte sein Bestreben am zunehmend volleren Terminkalender seiner emporsteigenden Hauptband, die in den vergangenen Jahren zu einem der meist respektierten Acts der ganzen Szene herangewachsen ist. Erst kürzlich nahm Judd jedoch wieder den Faden von HATE MEDITATION auf und vervollständigte seine Ideen zum Debütalbum seiner zweiten Formation. "Scars" ist in der Tat ein grobschlächtiges, vollkommen verrohtes Tondokument mit Bezug zu den teils zu Grabe getragenen nordischen Acts der ersten Stunde - und als solches sollte es vor allem Liebhabern der Black-Metal-Basisarbeit vorzüglich munden.
Allerdings dauert es ein Weilchen, bis man sich in die größtenteils völlig raubeinige Produktion eingefunden hat. "Scars" ist trotz seiner komplett rohen Schlagseite ein arg filigranes, technisch versiertes Album, das neben der zumeist im Uptempo gehaltenen Bleifuß-Geschichten genügend Details beherbergt, die es zu entdecken gilt. Ähnlich den ersten EMPEROR-Releases muss sich die Scheibe langsam entwickeln, sei es nun im Hinblick auf die Vermischung von DARKTHRONE-Aggressivität und progressiven Arrangements als auch bezüglich der versteckten Melodik, die gut die Hälfte der neuen Tracks in echte Hymnen verwandelt - sofern man deren Detailfülle durchschaut hat. 'End Times' beispielsweise mausert sich zu einem echten Faustschlag mit IMMORTAL-Epik, während 'The Deceiver And The Believer' alsbald diejenigen ansprechen sollte, die mit den ersten Gehversuchen von ENSLAVED aufgewachsen sind. Und wenn es dann doch mal einfach nur Fast Forward zugeht und HATE MEDITATION einfach nur in ihrer brachialen Motivation versinken, sind es eben jene War-Black-Metal-Acts, die sich für ihren bleibenden Einfluss geehrt fühlen dürfen.
Am Ende haben Judd und seine Mitstreiter ein Album geschaffen, das die schlichte, kompromisslose Art der alten Heroen mit dem verschachtelt inszenierten Nihilismus des Old-School-Black-Metals verbindet. Das macht "Scars" zu keiner Genre-Revolution, aber mitunter zu einem der besten brachialen Beiträge der aktuellen Saison.
Anspieltipps: The Deceiver And The Believer, End Times
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes