HARSH TOKE - Light Up And Live
Mehr über Harsh Toke
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Tee Pee Records / Alive
- Release:
- 22.11.2013
- Rest In Prince
- Weight Of The Sun
- Light Up And Live
- Plug Into The Moon
Fantastischer Psychedelic-Jam mit hypnotischer Langzeitwirkung
Interpreten, die sich in ihrem Gitarrenspiel, ja grundsätzlich in ihrer instrumentalen Darbietung verlieren konnten, gab es immer mal wieder - insbesondere im psychedelisschen Bereich oder in der 70's-Ecke, man denke nur an Jimmy Page und Jimi Hendrix. Inspiriert von beiden Göttern sind auch die Musikeer von HARSH TOKE seinerzeit ins Rennen gezogen und haben zunächst die Gegend um San Diego, später dann den überregionalen Raum und jetzt die internationaale Acid-Rock-Tanzfläche in ihren Bann gezogen. "Light Up And Live" ist genau das Tondokument, das zum Jahresschluss die Akzente in der Szene setzt - und das mit vergleichsweise spieltechnisch sehr ambitionierten, ansonsten aber eher schlichten Mitteln.
Wichtig zu wissen ist vorerst einmal, dass die Band ihre Instrumente wirklich in allen Belangen beherrscht; vor allem die Rhythmusarbeit ist vorzüglich, während Gitarrist Justin Figueroa an vorderster Front exzellente Arbeit leistet und sich in jedem der vier teils überlangen Songs in einen wahren Rausch begibt. Das Feuerwerk, das der Mann im Titelstück sowie im nachfolgenden "Plug Into The Moon" abbrennt, ist beispielhaft und ein Indiz dafür, dass wahrscheinlich keine Stilrichtung eine derart hypnotische Wirkung haben kann, wie der psychedelische Retro-Sound.
Doch schon vorher geschieht auf "Light Up And Live" Großartiges; 'Rest In Prince' als kompakter Opener ist eine fantastische Einleitung in die Welt von HARSH TOKE und entführt bereits in die eindringliche Verschmelzung von perfekter Soloarbeit und intensiven Grooves. 'Weight Of The Sun' als überdimensioniertes Epos wiederum ist ein verführerischer Psychedelic-Track mit zahlreichen dezenten Wendungen und einem Spannungsbogen, der auch nach einer Viertelstunde nicht nachlässt. Auch wenn hier zunächst die Hooks bzw. etwas Griffiges fehlt: Bevor man sich versieht, ist man bereits vereinnahmt und gefangen. Bleiben noch die beiden bereits erwähnten Tracks, die einem hypnotischen Jam-Rock-Abentuer gleichen, das an Feeling und sphärischer Dichte kaum zu übertreffen ist. Der warme Sound tut sein übriges dzau, die Produktion ist perfekt auf das Songwriting abgeschnitten, und die Performance ist ohnehin grandios. Keine Frage also: Diese vier Tracks respektive dieses tolle Album sind ein Paradies für eingeschworene Space-Rock-Kenner und alle, die es noch werden wollen - und in diesem Falle auch sollten. So macht ein Psychedelic-Jam richtig Spaß!
Anspieltipps: alle vier Songs
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes