HALLOWS EVE - Evil Never Dies
Mehr über Hallows Eve
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Xtreem
- Release:
- 15.05.2006
- Soldier
- Monkey's Paw
- Technicolour Roadkill
- Looking Glass
- Sweetest Tongue, Sharpest Tooth
- Interlude
- Vampires Drink Deep
- Evil Never Dies
- The Ballad Of Mortuary Harry
Ihr wart beim "Keep It True"-Festival zugegen, als seinerzeit HALLOWS EVE die Bretter bestiegen? Ihr habt vielleicht unser HALLOWS-EVE-Special gelesen? Dann wisst ihr sicher, dass die Reunion der einstigen Thrash-Legende aus den USA nicht so ganz unumstritten ist. Da gab es mitunter richtig böse Worte zu hören. Manche sprachen gar von Leichenfledderei und von Ikonenschändung. Nun, jeder wie er meint, aber so dramatisch sehe ich die Sache bei Weitem nicht. Wir müssen uns nur drüber klar sein, was wir erwarten: Wer auf eine nahtlose Fortsetzung der unsterblichen Thrash-Klassiker der Band aus den Achtzigern gehofft hat, der wird gnadenlos enttäuscht sein, keine Frage, denn das wird er nicht bekommen. Nicht mal ansatzweise.
Tommy Stewart, Skullator & Co. haben sich gänzlich neu orientiert und spielen eine reichlich schräge Mischung aus Death Metal der alten Schule, eher simpel strukturiertem Thrash Metal, einem guten Schuss BLACK SABBATH-Doom hier und da, sowie einer Menge Hardcore/Punk in Sachen Refrains und Hooks. Dieser Mix wirkt manchmal etwas unbeholfen und nicht gerade ausgefeilt, aber er hat definitiv einen gewissen rohen, ursprünglichen Charme, wie ihn zum Beispiel auch WARFARE hatten. Die Herrschaften machen einfach das, worauf sie Bock haben, und das ist mal räudiger Death Metal mit CELTIC FROST-Anflug, mal eine Huldigung gen BLACK SABBATH und dann wieder Thrash mit einem kräftigen Schuss Hardcore und punkig-schrägen Vocals. Letztere teilen sich die beiden Gründungsmitglieder Tommy (cleaner Gesang) und Skully (Growls). Dazu gibt's einen ziemlich rumpeligen Sound mit eher einfacher Rhythmizität, und fertig ist der Cocktail. Klingt nicht gerade überzeugend, meint ihr? Kann sein. Warum findet der Typ es dann doch irgendwie gut? Nun, schwer zu sagen. Zum einen mag ich ungekünstelte, raubeinige Spontaneität, zum anderen find ich, dass die alten Haudegen trotz allem etliche sehr coole Refrains verbrochen haben und dass diverse Songs von "Evil Never Dies" recht locker ins Ohr gehen.
Das mag vielleicht nicht reichen, um den hohen Erwartungen mancher Leute an eine alte Legende gerecht zu werden, aber dem einen oder anderen Fan chaotischen und ursprünglichen Krawalls wird "Evil Never Dies" definitiv ein bisschen Spaß machen, und zu dieser "elitären" Schicht zähl ich mich hier sehr gerne. Vorheriges Reinhören ist aber definitiv Pflicht, und das könnt ihr auf der Bandhomepage erledigen.
Anspieltipps: Soldier, Technicolour Roadkill, Sweetest Tongue, Evil Never Dies
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle