HäMATOM - Nein
Mehr über Hämatom
- Genre:
- Nu Metal
- Türe zu
- Butzemann
- Heissa Kathrinerle
- Wicht
- Kiste
- Licht aus
- Hänsel & Gretel
- Tier
- Häschen
Beim Lesen des beiliegenden Infoblatts zur ersten kompletten HÄMATOM-CD geriet ich ins Schmunzeln; da hat die Band doch tatsächlich einige Zitate aus meinem Review zur vorab veröffentlichten "Butzemann"-Single mit auf den Flyer gepackt. Heißt dies im Umkehrschluss, dass die übrigen Magazine nicht viel Positives zu dieser Band zu sagen hatten?
Wie auch immer, auf "Nein" bleiben HÄMATOM ihrem Konzept treu und packen insgesamt sieben bekannte Kinderlieder in den bandeigenen Nu-Metal-Sound. Leider muss man dieses Mal aber Federn lassen, denn so gut wie 'Butzemann' ist kein anderer Track auf "Nein". Die Riffs und Dynamik sind dabei völlig in Ordnung und die Songs für sich sind auch sehr abwechslungsreich gestaltet und können stets auf mehrere spannende Breaks verweisen. Woran es allerdings mangelt, sind weitere einprägsame Arrangements in den einzelnen Refrains. 'Kiste' kommt der Sache noch am nächsten und rockt auch richtig fett. Jedoch wird gerade bei diesem Stück auch überdeutlich, wie stark der Unterschied im Chorus zu Kompositionen wie 'Wicht'' oder 'Häschen' ist, die im Mittelteil schlicht und einfach langweilig sind. Von den Strukturen des Originals ist in keinem der enthaltenen Songs noch etwas zu erkennen; diesbezüglich haben die Grooves und die derben Gitarren alles niedergemacht. Aber vielleicht hätte die ein oder andere Melodie der Sache ganz gut getan. Ansätze wie im Schluss von 'Hänsel & Gretel sind recht interessant, werden in ihrer Tragweite aber zwischendurch öfters vermisst.
Im Hinblick auf den Härtegrad gibt es indes absolut keinen Grund zur Klage. FETT ist wohl der Begriff, der bei den 'Jumpdafuckup'-Grooves von 'Heissa Kathrinerle' und 'Butzemann' am ehesten angebracht ist. Selbiges gilt für die Thrash-Metal-Gitarren in 'Tier' oder das stampfende Gewitter in Kiste - das macht schon was her und zeigt, dass HÄMATOM unzweifelhaft Qualitäten haben, mit denen sie spielerisch beim Publikum ankommen sollten. Lediglich an den Refrains sollte man noch arbeiten, so dass auch in jeder einzelnen Komposition ein Spannungsaufbau mit entsprechendem Höhepunkt zu erkennen ist. Und natürlich muss sich noch was an der hier sehr kurzen Spielzeit ändern. Bis dahin ist "Nein" aber schon mal ein ganz guter Einstand, der partiell seine Momente hat und im Vergleich zu ähnlich gelagerten Bands wie LOS LOS definitiv vorne liegt. Und genau diese Endbewertung darf man dann gerne auch für den nächsten Promo-Flyer verwenden!
Anspieltipps: Butzemann, Kiste
- Redakteur:
- Björn Backes