GUST OF ANGER - Natural Hostility
Mehr über Gust Of Anger
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Mausoleum
- They Know It
- Control
- Levitate
- S.S.B.
- Eclipse
- That`s My Truth
- Gust Of Anger
- Church Of Murderers
- Decade Of Decay
- The Hangmen Parade
- I Hate You
Hmm, auch mal was neues: eine Band aus Litauen, das ja nicht gerade für seine starke Metal Szene bekannt ist. Und dann haben die Jungs auch noch einen Deal bei Mausoleum, die ich bisher nur als sehr traditionelles Metal Label in Erinnerung hatte.
GUST OF ANGER passen jedenfalls nicht in dieses Schema, die Jungs spielen nämlich Metalcore, angereichert mit etwas Neo Thrash, groovige Drums treffen auf Stakkato Gitarren und heiseren Gesang. Wobei der Gesang ganz klar den Schwachpunkt des Albums darstellt.
Klingt zwar alles ganz nett, aber die wenigen Versuche, clean zu singen, gehen samt und sonders in die Hose und der normale, heisere Gesangstil versprüht für diese Art Musik einfach zu wenig Aggressionen. Auch die immer wieder eingestreuten Gitarrensoli wirken wenig inspiriert und eher wie ein Fremdkörper.
Aber bevor das hier zu einem Verriss ausartet, muss man auch die positiven Seiten sehen. Da wäre zum einen die Produktion von Daniel Bergstrand, der hier einen ordentlichen Job abgeliefert hat. Und vor allem giatrrentechnisch macht GUST OF ANGER so schnell keiner was vor, die Jungs wissen definitiv, wie man packende, mitreißende Riffs schreibt. Beim Songaufbau achten die Jungs schließlich darauf, dass einzelne Parts nicht zu sehr ausgewalzt werden,so dass keine Langeweile entsteht.
Trotz dieser positiven Faktoren klingen die ersten drei Songs nur ganz nett, mehr nicht. Klar, die Gitarren sorgen schon für ordentlich Druck, es groovt auch ordentlich, aber der letzte Funke fehlt einfach. Es bleibt einfach nichts hängen.
Ganz anders „S.S.B.“, das mit seinen energischen Riffs und vor allem dem eingängigen Shoutrefrain für einen ersten Aha-Effekt sorgt. „Eclipse“ ist dann ein schneller treibender und vor allem guter Song, während „That`s My Truth“ mit seinem abgehackten Rhythmus, der dennoch mitreißt, und mit einem interessant aufgebauten Refrain auf ganzer Linie überzeugen kann.
Und GUST OF ANGER haben noch zwei gute Kracher am Start: „Decade Of Decay“ mit fetten Jumpgrooves und „Church Of Murderers“, das ebenfalls gut abgeht und für mächtig Action sorgt. Der Rest der Lieder kann zwar immer wieder mit guten Riffs aufwarten, allerdings macht die Band zuwenig daraus, entweder sind die Refrains nicht zwingend genug oder die guten Ideen versanden, weil die Band zuviele Parts in einen Song packen will.
Ihr seht schon, keine ganz einfach zu beurteilende Platte. Einerseits haben GUST OF ANGER viele gute Ideen auf Lager und sie können auch gute Songs schreiben, andererseits hat irgendwie das Gefühl, mit einem aggressiveren Sänger und dem Ausschöpfen ihrer Möglichkeiten und dem besseren auf den Punkt kommen würde die Scheibe richtig gut klingen.
So ist „Natural Hostility“ zwar eine nette Metalcore Debüt CD, bei der heutigen Veröffentlichungsflut kann man den Kauf aber nur eingefleischten Anhängern dieser Musikrichtung oder Lottogewinnern empfehlen. Alle anderen sollten vor einem potenziellen Kauf lieber reinhören oder mal abwarten, was aus den litauischen Newcomern noch wird.
Anspieltips: S.S.B., That`s My Truth, Decade Of Decay
- Redakteur:
- Herbert Chwalek