GOLDNER, ANDY - Belleville (Re-Release)
Mehr über Goldner, Andy
- Genre:
- New Wave / Punk Rock / Reggae
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Golden Core / ZYX
- Release:
- 22.08.2025
- Pretty Bold
- Walkin' Down
- I Want It
- White Lion In A Babylon
- Goin' Thru
- Come On
- Check It Out
- 18 And A Gambling Man
Liebhaberstück aus dem Jahr 1981.
Wer die Stuttgarter Musikszene schon seit einigen Jahrzehnten verfolgt und folglich auch eher älteren Semesters ist, dürfte vielleicht schon mal etwas von Andy Goldner gehört haben. Der umtriebige Künstler ist seit den späten 60ern aktiv, hat zu jener Zeit in diversen Beat-, Hardrock- und Krautrock-Combos gespielt, Ende der 70er aber auch sein eigenes Projekt gestartet, in dem er sich ganz unterschiedlichen, aber eben nicht historisch-typischen Einflüssen gewidmet hat. Auf der zweiten Scheibe seiner ANDY GOLDNER BAND hat er schließlich das vertraute Terrain nahezu komplett verlassen, sich der New Wave und ihren umliegenden Schauplätzen gewidmet und hier und dort sogar einen Reggae-Groove zugelassen, bevor er auf der Zielgeraden dann doch wieder zum vertrauten, leicht angeproggten Classic Rock zurückgefunden hat.
Jene Scheibe wurde nun nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ausgegraben und erstmals auch für einen CD-Release vorbereitet, der jedoch vorwiegend Kenner der regionalen süddeutschen Szene und entsprechende Insider ansprechen sollte. Denn auch wenn "Belleville" auf der B-Seite mit 'Come On' und '18 And A Gambling Man' durchaus tolle Songs bereithält, ist das vorangegangene Material nicht nur ein wenig gewöhnungsbedürftig, sondern auch nicht gerade für den homogenen Charakter der Platte zuträglich. Freche Punker wie 'Pretty Bold' und 'Walkin Down' mögen zwar einen ordentlichen Energieausstoß produzieren, doch die beschwingten Beats solcher Tracks wie 'I Want It' und 'White Lion In A Babylon', wollen nicht so ganz zünden, zumal sie im Gesamtkontext ein wenig befremdlich klingen. Bei der relativ knappen Spielzeit von "Belleville" machen sich solche vermeintliche Randthemen dann doch etwas klarer bemerkbar.
Immerhin: Andy Goldner und seine Mitstreiter haben sich bereits in frühen Jahren diverser Pionierarbeiten hingegeben und munter herumexperimentiert - und genau das sollte auch gewürdigt werden. "Belleville" ist aber dennoch eher ein Liebhaberstück mit einigen anständigen Kompositionen, aber kein Album, das außerhalb der Heimat irgendeinen Kultstatus erlangen könnte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes