GOD DETHRONED - The Lair Of The White Worm
Mehr über God Dethroned
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- MetalBlade
- Release:
- 15.11.2004
- Nihilism
- Arch Enemy Spain
- Stigma Enigma
- The Lair Of The White Worm
- Rusty Nails
- Loyal To The Crown Of God Dethroned
- Last Zip Of Spit
- The Grey Race
- Salt In Your Wounds
Meine Fresse, wie geil ist das denn bitteschön? Von den Käsköppen von GOD DETHRONED hatte ich nach dem gutklassigen und sehr ordentlichen "Into The Lungs Of Hell" ja alles Mögliche erwartet, aber niemals einen derartigen Überhammer wie es "Lair Of The White Worm" geworden ist. Sabber!
Was war passiert? Die Gründungsmitglieder Beef (Tieftöner) und Klampfer Jens verließen die Band nach den Touraktivitäten zu "Into The Lungs Of Hell", der Drumhocker war seit '99 bereits eine wackelige Angelegenheit, und selbst die Künste eines Tony Laureano (NILE) konnten mangelnde Konstanz nicht ersetzen. Auf dem Papier somit nicht gerade die idealen Voraussetzungen für eine Band, um ein richtig starkes Album rauszuhauen. Neue Besen kehren jedoch bekanntlich gut, und so scheint der Einstieg von Arien van Weesenbeek (Drums), Henk (Bass) und insbesondere Isaac Delahaye an der Gitarre innerhalb der Band wahre Wunder gewirkt zu haben. In sämtlichen Bereichen haben sich GOD DETHRONED deutlich verbessert, fast schon Quantensprünge vollbracht. Insbesondere das virtuose Gitarrenspiel von Isaac setzt den neun neuen Kompositionen die goldene Krone auf, gepaart mit dem wuchtigen Drumming (Tony in allen Ehren, aber derart viel Abwechslung gab es bei ihm nicht) und der famosen Produktion katapultiert das den weißen Wurm ohne Mühe in die Top Five der diesjährigen Death-Metal-Scheiben.
Jawollja, hier macht das Metzeln Spaß: Abwechslung schreibt der Vierer in kilometergroßen Lettern über jeden Song, Melodien und feine Solo-Spielereien gibt es dank extrem fähigen Neu-Klampfer en masse de masse und gepflegt abschädeln kann man zu unheiligen Göttergaben wie der neuen Bandhymne "Loyal To The Crown Of God Dethroned" gar prächtig. Herrlich!
Überhaupt hat es das Quartett aus dem geliebten Nachbarland geschafft, ein Album voller Deathster-Hymnen zu kreieren, die einem partout nicht mehr aus den Gehörgängen weichen wollen - welche Grunzgurgeltruppe kann das denn noch von sich behaupten? Dabei ist es ganz egal, ob das Blastpedal komplett durchgetreten wird, feierliches Uptempo regiert oder man fast schon schleppend, aber ebenso zielsicher Anschläge auf das zentrale Nervensystem des Hörers verübt, wenn Henri Sattlers markantes und fast schon Ohren schmeichelndes Organ Geschichtsstunden gibt ('Arch Enemy Spain'), rostige Nägel durch diverse Körperteile treibt ('Rusty Nails') oder lustig reimt ('Stigma Enigma'), dann bleibt kein todesbleiernes Höschen trocken, kein Nackenwirbel ruhelos und keine Luftgitarre ungespielt.
Man merkt der Band die aus einem endlich stabilen (und vor allem musikalisch enorm fähigen Line-up) resultierende pure, unverfälschte und enorme Spielfreude deutlich an, "The Lair Of The White Worm" ist ein Schlag ins Gesicht, den man gerne wieder und wieder erhält. Hach! So erfrischend kann Death Metal sein - schade nur, dass das Hochgefühl nur ganze vierzig Minuten anhält. Repeat-Garantie eingebaut.
Alleine am genialen Riffing, den filigranen Melodiebögen und den Gänsehaut erzeugenden Vocals könnte ich mich tagelang satt hören. Vom Wahnsinns-Drumming und einem Songwriting, das gar nicht von dieser Welt sein dürfte, mal ganz zu schweigen.
Dieses Teil ist die Quintessenz des Death Metal und mit Sicherheit bald mal ein Meilenstein - darauf verwette ich meine Großmutter.
Muss man haben!
Anspieltipps: Arch Enemy Spain, Loyal To The Crown Of God Dethroned, Salt In Your Wounds
- Redakteur:
- Rouven Dorn