GLACIER (UK) - Island In The Sky
Mehr über Glacier (UK)
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Just For Kicks Music
- Release:
- 11.03.2022
- The Isle Of Glass
- Union
- Our Children
- The Icing On The Wake
- Lament For Persephone
- The Man Who Cried
- Nightwing (Intro)
- Lights Out
- There Be Monsters
- Nightwing
- Oddessay (Outro)
Britische Prog-Kost der eleganten Art
Um sämtliche Unklarheiten hier von Beginn an zu beseitigen, sei festgehalten, dass es sich im folgenden Text um eine Band aus dem UK handelt. Bislang bei uns zwar nicht wirklich bekannt, sei zudem hinzugefügt, dass diese GLACIER benannte Truppe bereits seit den 70er Jahren existiert. Also vermutlich sogar schon vor der US-Formation gegründet wurde, die Mitte der 80er mit ihrer heutzutage kultisch verehrten EP in Erscheinung trat.
Doch zurück zum Thema, sprich zur britischen Band GLACIER. Die hat es seit jeher offenbar nicht unbedingt eilig, und kredenzt mit "Island In The Sky" ganze sechs Jahre nach "Ashes For The Monarch" ihr mittlerweile drittes Album. Dieses lässt sofort auf die Herkunft schließen, denn die typische britische Prog-Eleganz von frühen GENESIS und YES ist ebenso als Einfluss auszumachen, wie spätere Genrekollegen der Kategorie IQ, MARILLION oder TWELFTH NIGHT.
Zumeist symphonisch, nie jedoch zu bombastisch, hat das Septett die neun Songs, die durch die 'Nightwing (Intro)' betitelte Einleitung zur Nummer 'Lights Out' sowie das Outro 'Oddessay' komplettiert werden, angelegt. Bei aller Verspieltheit, und trotz mitunter mehr als nur nachdenklich ausgeführter Texte, steht aber dennoch die Eingängigkeit der Kompositionen im Fokus.
Daher sollte es nicht weiter verwundern, dass sich bereits das eröffnende, von pompösen Arrangements geprägte, siebeneinhalb Minuten lange, vom Glastonbury-Mythos inspirierte 'The Isle Of Glass' auf Anhieb als Ohrwurm entpuppt. Doch auch für ausladende Instrumentalsequenzen wurde selbstredend Platz gefunden. So etwa im sozialkritisch ausgeführten 'The Icing On The Wake' sowie dem melancholisch gefärbten 'The Man Who Cried', das auf der Geschichte des "Elefantenmenschen" Joseph Merrick basiert.
Das Zusammenspiel von Tastenmann Dave Kidson, Bassist Bob Mulvey und Drummer Mark Burley sowie dem für Violine, Bratsche, Cello und Flöte zuständigen Chris Wing erzeugt immer wieder elegantes Klassik-Flair, weiß aber auch mit Folklore-Fragmenten für Akzente zu sorgen. Als überaus gelungen erweisen sich zudem die immer wieder eingeflochtenen mehrstimmigen Gesangspassagen, die von den beiden Frontmännern Dave Birdsall und Mike Winship sowie dem ebenso singenden Gitarristen John Youdale stammen.
Natürlich erfindet GLACIER weder das Rad, und ebenso wenig den Prog Rock neu, wer sich jedoch mit Klängen der erwähnten Referenzen sowie diversen anderen Genrekönigen wie etwa Keith Emerson, der wohl für das Instrumental 'There Be Monsters' Pate gestanden hat, wohlfühlt, wird mit "Island In The Sky" ordentlich bedient.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer