FATES WARNING - No Exit (Metal Blade 25th Anniversary Edition)
Mehr über Fates Warning
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- MetalBlade
- Release:
- 05.10.2007
- No Exit
- Anarchy Divine
- Silent Cries
- In A Word
- Shades Of Heavenly Death
- The Ivory Gate Of Dreams
- Quietus (Demo)
- Ivory Gate Of Dreams, Outtake I
- Ivory Gate Of Dreams, Outtake II
- Live & behind the scene documentation from the "No Exit"-Tour
- Silent Cries (Clip)
- Anarchy Divine (Clip)
Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Genau das denken sich auch MetalBlade und bringen anlässlich ihres 25. Geburtstags das FATES WARNING-Meisterwerk "No Exit" im hübschen, neu colorierten Cover mit Pappschuber, Bonustracks und Bonus-DVD nochmal auf den Markt.
"No Exit" war durchaus ein besonderes Album in der Historie der Mannen um Mastermind Jim Matheos: Nach dem Ausstieg des mystischen Sangesgottes John Arch hatte der bis dato unbekannte Neuzugang Ray Alder eine echte Herkulesaufgabe zu stemmen, zumal sein Einfluss auf das einzusingende Material noch sehr klein war. Und so klingt "No Exit" auch als einziges Album der Alder-Phase zumindest annähernd ähnlich wie die drei vorangegangenen Werke. Das damalige Gitarrenduo Matheos/Aresti spielte noch rasend schnelle Leads, die immer mal wieder eine gute Portion IRON MAIDEN beinhalteten. Dazu kommt, dass Alder so hoch wie nie wieder seitdem gesungen hat und einige hohe, spitze Schreie fast mehr nach John Arch als nach Ray Alder klingen.
Höhepunkt des Albums ist natürlich das 21-minütige 'The Ivory Gate Of Dreams', das auch heute noch (zumindest auszugsweise) immer mal wieder den Weg in die Livesetlist findet. Ein mystisches, abwechslungsreiches Epos, wie man es eben nur von FATES WARNING offeriert bekommen konnte. Doch auch die kurzen Single-Hits 'Anarchy Divine' und 'Silent Cries' (die dazugehöreigen Videoclips gibt es auf der Bonus-DVD zu bestaunen) sowie die immer gern vergessenen 'In A Word' und 'Shades Of Heavenly Death' sind großartige, mal flotte, mal getragene Prog-Perlen in bester 80er-Tradition. Aber wem erzähle ich das alles? Die meisten von Euch sollten "No Exit" längst ihr Eigen nennen und warten in dieser Rezension nur darauf, dass ich langsam mal darauf eingehe, was diese Edition denn Besonderes zu bieten hat.
Nun, auf den ersten Blick liest sich das sehr vielversprechend. Neben einer Demo-Version von 'Quietus' und zwei Outtakes von 'The Ivory Gate Of Dreams', gibt es auf der DVD Live- und "Behind the Scenes"-Mitschnitte von der "No Exit"-Tour, die angesprochenen Videoclips und ein dazugehöriges Making Of.
Allerdings ist die Qualität dabei durch die Bank auf unterem Demo/Bootleg-Niveau und so höchstens erträglich. Die Live-Mitschnitte von der Tour sind in der Dokumentation eingebaut und zeigen meist nur 30-60sekündige Ausschnitte einzelner Songs, die sich zudem in äußerst mäßiger Soundqualität präsentieren. Klar, man kann nicht erwarten, dass fast 20 Jahre altes Material zu einem Hochglanzprodukt gepusht wird, aber das Bild aufhellen oder/und den Sound etwas voluminöser machen, ist nicht komplett unmöglich. Sei's drum. Letztlich ist die Bonus-DVD ein Bonus und sollte eben auch als solcher betrachtet werden. Immerhin ist die Dokumentation zumindest stellenweise ganz unterhaltsam (vor allem, wenn der Bus mal wieder streikt, was sehr häufig der Fall ist) und man bekommt zumindest eine Vorstellung davon, wie von Ray Alder eingesungene Songs aus der Frühphase von FATES WARNING klingen. Und Videoclips aus den 80ern sind auch immer kultig. Warum sollte das hier anders sein?
Nichtsdestotrotz muss man sich diese Edition nicht zwingend kaufen, wenn man den eigentlichen Klassiker schon im Regal stehen hat. Wer aber FATES WARNING gerade erst, aus welchem nicht nachvollziehbaren Grund auch immer, für sich entdeckt, kann auch getrost zu dieser Version greifen, die ja - wie bei MetalBlade üblich - nicht für irgendwelche Horrorpreise in die Läden gestellt wird, sondern zum Preis einer regulären CD erscheint.
Anspieltipps: Anarchy Divine, In A Word, The Ivory Gate Of Dreams
- Redakteur:
- Peter Kubaschk