FALSE REALITY - Faded Intentions
Mehr über False Reality
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Hassle Records
- Release:
- 14.11.2025
- Intro
- Frozen
- Mirror
- Snake Eyes
- Reality Slips
- Sonder
- Out Of Time
- Cranium
- Worth It
- Cost Of Spite
- The Further
- Every Gaze
Hardcore-Granate mit vielen Überraschungen.
Gift und Galle spucken sie, die Musiker von FALSE REALITY, und das schon von der Pike auf. Die Musiker sind schon seit längerer Zeit Teil des britischen Hardcore-Undergrounds, haben sich in der Konzert- und Festival-Szene auch als Veranstalter schon einen namen gemacht und schließlich auf diesem Wege zueinander gefunden, um den eigenen Visionen auch musikalisch Nachdruck zu verleihen. Denn ganz offensichtlich hat die von Frontröhre Rachel Rigby angeführte Truppe eine ganze Menge zu berichten.
Auf "Faded Intentions" erhebt das Quartett das Wort gegen die üblichen Missstände, rotzt aber nicht bloß plakativ die immergleichen Statements ins Auditorium, sondern erzählt teils auch autobiografisch von Verrat, finsteren Enthüllungen und Selbstermächtigung. Themen, die in der Hardcore-Welt gebräuchlich sind, hier aber noch einmal mit Inbrunst und einer Menge Wut im Bauch herausposaunt werden. Denn - und auch das ist wichtig - am Ende des Tages betrachtet sich FALSE REALITY nicht als puristischen Szene-Act, sondern durchaus als kreativen Mischling mit Crossover-Qualitäten, was sich spätestens in den deftigeren Tracks bemerkbar macht, in denen auch mal ein paar metallische Riffs ausgepackt werden und die Brachialität die üblichen Grenzen überschreitet.
Die jahrelange Erfahrung im Underground-Business hat die einzelnen Akteure geformt, hat ihnen geholfen, die wichtigsten Zutaten zu selektieren und sie schließlich auf dieses hervorragende Debüt zu packen, das zwischen Screamo und Metalcore alle Subgenres anpackt und mit 'Sonder' sogar eine stimmungsvolle Ballade an den Start bringt.
Dennoch sind Verschnaufpausen auf "Faded Intentions" nicht an der Tagesordnung, da sich die Band durch alle Tempolagen prügelt, Miss Rigby schreit und brüllt, dass selbst WALLS OF JERICHO Sorge haben muss, dass am Female-Fronted-Hardcore-Mikro die Wachablösung ansteht. Auch handwerklich ist eine Menge geboten, gerade dann, wenn die instrumentalen Passagen mal gestreckt werden und auch mal ein paar kurze Soli aufblitzen.
Für eine Platte aus dieser Sparte ist "Faded Intentions" jedenfalls angenehm abwechslungsreich, sehr lebendig, steckt gleichzeitig aber auch voller Überraschungen. Die größte ist wohl, dass die Truppe im ersten Anlauf direkt im Champions-League-Format aufläuft und weite Teile der Konkurrenz locker hinter sich lässt. FALSE REALITY ist neben BIOHAZARD der Hardcore-Act der Stunde und definitiv einer der besten Newcomer szeneübergreifend!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes


