DOME RUNNER - World Panopticon
Mehr über Dome Runner
- Genre:
- Industrial / Sludge
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 21.11.2025
- enter:panopticon
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Brachiale und destruktiv - Sludge trifft auf Industrial.
Ein Machine-Metal-Massacre bahnt sich an, zumindest beschreiben die Musiker von DOME RUNNER ihren zweiten Silberling als solches. In der Tat kann man dem Industrial-Trio aus dem finnischen Tampere zustimmen, dass eine gewisse destruktive Stimmung herrscht, wenn der biestige Sludge-Output auf die maschinellen Stakkatos aus dem Industrial-Sektor trifft. Wenn elektronische Fragmente mit finsterstem Doom aufeinandertreffen und der depressive, gelegentlich geradezu manische Gesang chamäleonartig durch alle extremen Emotionen pflügt, die der inhaltlichen Beklemmung zugutekommen.
"World Panopticum" ist bisweilen eine angstauslösende Ansammlung niederträchtiger Gefühle, ein Hort von Wut und Verzweiflung, der nicht immer ungefiltert seine Emotionen unterdrückt. Gleichzeitig aber auch ein enormes Kontrastwerk, in dem melancholische Verstimmung und hasserfüllte Frustbewältigung nebeneinander herlaufen und sich von der ersten bis zur letzten Sekunde ständig die Hand reichen. Auch wenn es stellenweise schwer erträglich ist und diese Negativität einen recht schnell anzustecken droht, ist man relativ zügig von der Spannung gefesselt, die das finnische Ensemble auf seinem zweiten Album verankert hat. Auch wenn sie gerade in den martialischen Parts zur Anfang von "World Panopticum" noch schwer zu greifen ist.
Wenig verwunderlich ist daher, dass die immerhin 77-minütige Extrem-Show verdammt schwer verdaulich ist, dass sie sich gerne mal sperrt und den Zugang verwehrt und mit ihrer raumgreifenden, aber dennoch biestigen Präsenz nicht auf der Suche nach Freunden ist. "World Panopticum" folgt nicht zwingend den Vorgaben logischen Songwritings, ist eher ein großflächiges Experiment statt eine musikalische Gedankenreise durch die eigenen Abgründe, aber dennoch mit so viel kreativem Potenzial versehen, dass es immens viel zu entdecken gibt.
Dennoch: Man muss auf Industrial-Kram ebenso abfahren wie auf den ganz dreckigen Sludge, ansonsten wird man hier keine Freude haben. Sind beide Voraussetzungen erfüllt, wird man von DOME RUNNER reichlich belohnt und dennoch immer wieder auf die Probe gestellt. Diese Platte ist die Antithese zu Easy Listening, aber vielleicht deswegen auch so interessant.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes


