DEF/LIGHT - Stygian Conclave
Mehr über Def/Light
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Black Metal
- Release:
- 19.09.2025
- The Silence Crowned
- Book V: The Crown Of Guilt
- Book VI: Axiom Of The Fallen
- Book VII: In Nomine Nihil
- BOOK VIII: Horned In Their Image
- BOOK IX: Infernal Conclave
- Book X: Scorched Sky, Open Void
- Book XI: The Abyss Stares Back
- Book XII: The Hollow Architect
- Book XIII: The Resurrection Of Self
Boshaftigkeit, Bösartigkeit und infernale Brachialität!
Man mag die politischen Hintergründe, denen sich die beiden Musiker von DEF/LIGHT in ihrem jeweiligen Heimatland ausgesetzt sehen, vielleicht nicht als Ansporn sehen, eine solch aggressive Platte wie "Stygian Conclave" zu produzieren, allerdings wäre es kaum verwunderlich, wenn der in Israel beheimatete Sänger Avel und sein ukrainischer Mitstreiter und Multiinstrumentalist Void die Wut über die kriegerischen Auseinandersetzungen vor der eigenen Haustüre in den neuen Songs eins zu eins umsetzen wollten.
Die neue Platte ist die direkte Fortsetzung des erst im Frühjahr 2025 veröffentlichten letzten Albums "Eternal Reign" und spinnt den Faden in jeglicher Hinsicht noch weiter in die Abgründe des schwarzmetallischen Seelenlebens. DEF/LIGHT agiert mit einer ungebremsten Aggression, macht sich in allen Tempolagen eine beeindruckende Brachialität zunutze und spart dennoch nicht am melodischen Bodensatz, der gleich alle zehn Stücke von "Stygian Conclave" sehr fein zusammenhält. Die Songs sind einprägsam, sie sind brutal, und sie sind so klirrend unterkühlt, dass man gleich mehrfach das Schaudern bekommt, wenn das Duo die düstere Lawine lostritt, die sich direkt nach dem Intro 'The Silence Crowned' in Bewegung setzt.
Hin und wieder fühlt man sich bei den Arrangements an die ersten Gehversuche von AMON AMARTH erinnert, da zumindest die Rhythmusarbeit und das ultraböse Gebrüll klare Parallelen aufzeichne. Dann jedoch kehrt DEF/LIGHT umgehend wieder in den Black-Metal-Modus zurück und zelebriert eine Reihe schleppender Hymnen, die von den gelegentlichen Attacken kaum aus der Ruhe gebracht werden, hier jedoch eine gewisse Unberechenbarkeit schaffen, die man dem eigentlich nachvollziehbar strukturierten Songwriting anfangs gar nicht zugetraut hätte.
Es wird scharf geschossen, es wird gewettert, gefaucht und manchmal auch gekeift, doch vor allem wird die böse Fratze des schwarzmetallischen Ursprungs mal wieder in ihrer ganz infernalen Gemeinheit ausgepackt. Das so authentisch und beängstigend, dass man vor Ehrfurcht auf die Knie fallen möchte.
DEF/LIGHT hat in den vergangenen zwei Dekaden nie den Sprung in die internationale Spitze verwirklichen können, nicht jedoch aufgrund der Qualität des eigenen Materials. Es sind die üblichen Vertriebswege, die für die beiden Musiker bislang nicht aufgegangen sind und sie als Teil des osteuropäischen Undergrounds zunehmend weiter haben versacken lassen.
Wie wichtig ihr Beitrag zum globalen Black Metal ist, zeigt die Band nun auf "Stygian Conclave" einmal mehr - und wie stark sie inzwischen geworden ist, sowieso! Hymnen und Brachialität in Personalunion, das findet man selten so intensiv wie hier.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes