DAMON SYSTEMA - Ate
Mehr über DAMON SYSTEMA
- Genre:
- Melodic Dark Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Theogonia Records
- Release:
- 21.03.2025
- Moirae
- Lady Discordia
- Harvest Of Tears
- Ate
- Adrasteia
- Peonas Dare
Antike Göttinnen in komplexer, metallischer Dunkelheit!
Na, was hat uns denn der Metal-Olymp hier kredenzt? Es gibt so viele Veröffentlichungen und neue Bands, dass man quasi täglich über ein Dutzend stolpern kann. Leider geraten dadurch auch hörenswerte Releases in die Obskurität, was uns "Ate" wieder einmal beweist.
Dem Coverdesign nach habe ich eigentlich eher schnellen Fantasy-Metal erwartet und war daher umso mehr überrascht, als mich eher dunkle Töne umgaben. DAMON SYSTEMAs Stil nennt sich im Pressetext Melodic Dark Metal, was gar nicht so weit vom Ziel entfernt ist. Ich würde dem ganzen noch eine beachtliche Epik attestieren und denke, damit ist der Stil im Grundsatz gut umschrieben. Die Wurzeln gehen sicher auf Doom und Gothic, aber auch Death Metal zurück, denn die Griechen arbeiten mit gutturalem und klaren Gesang, ein nicht unbekanntes Stilmittel, das sie aber gekonnt umsetzen. Die beiden Stimmen von Ruby Bouziotis und Nick Vlachakis passen gut zusammen und sorgen für Abwechslung, ohne dass Ruby ins Trällern abdriftet.
Obwohl "Ate" das Debütalbum der Band ist, scheint es DAMON SYSTEMA bereits von 2008 bis 2010 als Band von Akis Pastras gegeben zu haben, den man wiederum von DEXTER WARD kennen kann. Vor fünf Jahren hauchte er der Band neues Leben ein und macht nun ernst. Mit Sänger Nick holte er sich einen Mann ans Mikrophon, der mit SHATTERED HOPE bereits doomig-deathige Erfahrungen gemacht hat, dazu Sängerin Ruby und eine Ziege am Schlagzeug. Oder wie interpretiere ich das Pseudonym "The Goat"?
Thematisch geht es nicht ums Essen, sondern um die griechische Göttin Ate, die Göttin der Verblendung. Mit diesem Hintergrund entwickelt sich das Album vom ruhigen, bedrohlichen Beginn des Openers 'Moirae' bis zum episch-metallischen Ende von 'Poenas Dare' in nur sechs Stücken über vierundvierzig Minuten zu einem Gesamtwerk, das insgesamt mehr ist, als die einzelnen Stücke, die allesamt ansprechend und spannend sind. Schon aufgrund ihrer Länge und Abwechslung erfordert es ein paar Durchgänge, bevor man sie zu kennen beginnt. Dann entwickeln sie einen jeweils eigenen Chatakter, der sich zu Beginn wegen der Komplexität des Materials noch nicht einzustellen vermag.
"Ate" ist ein absolut gelungenes Album einer neuen Band, die uns allen nicht unter dem Radar durchrutschen sollte. Zu dem Titellied gibt es bereits ein Video, das einen schönen Appetitmacher für das Album darstellt.
Ate
https://www.youtube.com/watch?v=jE-wtOnNgHk
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger