CLOUDSCAPE - Global Drama
Mehr über Cloudscape
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Goldencore/Universal/Zyx
- Release:
- 29.08.2008
- Mind Diary
- Darkest Legacy
- Cloak & Dagger
- Paid In Blood
- The Silence Within
- One Silent Moment
- Alagoas
- Static
- Fragile
- Eyes Of Jealousy
- Ritual Of The Blade
- Justice
Wir Prog-Metal-Fans werden gerade echt verwöhnt. Nicht nur dass LANFEAR mit ihrer neuen Scheibe ein Wahnsinns-Werk geschaffen haben, jetzt legen auch noch CLOUDSCAPE nach. Die Schweden, die bereits 2005 mit ihrem Debüt und 2006 mit dem Nachfolger "Crimson Skies" sehr gute Prog-Kost geboten haben, schaffen es tatsächlich, nach so kurzer Zeit mit "Global Drama" noch einen draufzusetzen. Es scheint, die Herren haben einen Kreativitätsüberschuss, der sich entladen muss. Na, dann mal weiter, so lasse ich mir das gerne gefallen.
Denn bei den zwölf Kompositionen auf "Global Drama" gibt es keinen Ausfall. Die Herren an den Gitarren, Patrik Svärd und Björn Eliasson, lassen zu keiner Zeit Zweifel daran aufkommen, dass sie zu den Könnern ihrer Zunft gehören. Massenhaft leckere Riffs mit tollen Melodien, passenden und dezent eingesetzten Keyboards - hier zeigt sich der Vorteil, keinen festen Keyboarder zu haben, so dass die Songs nicht immer mit Keys sein müssen - sorgen für eine rundum gelungene Sache. In dieser Form müssen sich die Fünf nicht hinter PAGAN'S MIND oder SYMPHONY X verstecken, wie es deutlich in dem opener 'Mind Diary' oder 'Alagoas' zu hören ist, wo sie alle Register ziehen und symphonische Perlen komponiert haben. Gelegentlich darf es auch mal Power-Metallischer sein, so dass KAMELOT durchschimmern wie in 'Cloak And Dagger', in dem das Keyboard wie eine Sitar klingt. Oder melodischere Sachen gehen mal in Richtung neuerer FATES WARNING wie in 'Darkest Legacy'.
Aus dem Rahmen fallen das etwas heftigere 'Paid in Blood', das live bestimmt ein Nackenbrecher wird, und die Ballade 'Fragile'. Für echte Proggies dagegen sind die Höhepunkte 'Ritual of The Blade', das mit Rhythmuswechseln aufwartet, und die Bagpipes in 'One Silent Moment'. Die Songwriter-Fähigkeiten von CLOUDSCAPE sind über jeden Zweifel erhaben: Die Mischung aus Komplexität und eingängiger Melodie wirkt per Kopfhörer noch um einiges besser, da das Geheimnis wie bei vielen Prog-Scheiben in den kleinen Details liegt.
Wichtig für diesen Stil ist dabei ein variabler Sänger, doch Mike Andersson gehört in jedem Fall zu den Großen des Genres. Die Produktion ist ebenfalls sehr gut, so dass jeder Prog-Power-Fan dieses Album neben "Images And Words", "Paradise Lost" und "The Black Halo" in sein Regal stellen muss.
Bevor ich jetzt in weitere Lobeshymnen ausbreche, bleibt nur zu sagen, dass Highlights sich nur mit Mühe finden lassen - weil fast alle Songs Highlights sind. Ich sag es ja: Wir werden verwöhnt. Können wir aber gut mit leben, oder?
- Redakteur:
- Frank Jaeger