CITY LIGHT THIEF - Laviin
Mehr über City Light Thief
- Genre:
- Hardcore/ Indie/ Postcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Midsummer Records / Cargo Records
- Release:
- 07.01.2011
- Driftwood
- Golden Roots
- Domino Sparrow
- An Alpine Idyll
- Black Tongues
- Architect vs. Avalanche
- Dangerosaurus!
- Circa Now
- Pioneers
- Punkt. Aus? Ende!
<p style="margin-bottom: 0cm;">Geschmackvoller und knackiger Stilsalat.</p>
Selbstzerfleischung als Kreativitätsschub? Laut Bandinfo haben die fünf Grevenbroicher bei den Aufnahmen zu diesem ihrem Debütalbum "Laviin" oftmals davor gestanden, "einfach alles abzublasen, so hässlich waren manche Szenen". Ob das nun Mitleid oder Häme ernten soll – das bleibt das Geheimnis der Band, die auf Midsummer Records gelandet sind, einem sehr aktiven Label aus St. Wedel im Westen der Republik. Ob solcherlei Selbstausschüttungen einem Marketing-Konzept zuträglich sind, bleibt jedenfalls fraglich und vor allem, wer sich gegenseitig vertraut und vor allem als grössere Künstlergruppe im Ergebnis des kreativen Tuns versteht und einig ist, sollte die Umwelt mit guten ehrlichen Platten versorgen und nicht mit diesem "privaten Terror".
Schick schon mal die bildhafte Aufmachung im alpinen Retro-Stil. Die Grenzerfahrungen als Sucht des Menschen in vordergründig menschenfeindlichen aber ästhetisch hervorragenden Gegenden dieser Welt herumzuturnen, immer das eigene Verderben selbst verschuldet vor der Nase. CITY LIGHT THIEF hat den Kontrast als wahrhaft und als immanent festgestellt. Das ist gut. Nur in Abhängigkeit voneinander ist ein Überleben da oben, im Hochalpinen möglich. Nur im Zusammenspiel mehrerer Singstimmen scheint die Musik des Quintetts zu funktionieren. Denn auffällig ist das schon, das oftmalige gemeinsame Aufschreien, Zuendesingen, Gegeneinanderübertönenwollen.
Stilistisch befinden wir nervöse Math-Rock-Gitarren, Art-Pop-konforme Schlagzeugdarbietungen, eine angefressene und punkig motzende Hauptsingstimme, mit einer Reihe von Vorbildern bei REFUSED, MINUS THE BEAR oder AT THE DRIVE IN usw.
Trotzdem sich das kompliziert konsumierbar anhören könnte, ist es das nicht. Die Beiträge sind strikt und doch verspielt gestrickt und die vielschichtigen Ideen der Gitarristen gefallen ausserordentlich. Zudem werden ruhigere Einschübe passend eingebaut, so dass es ihnen gelingt, auch ohne gröbere und verwirrende Umwege wieder zu den Motiven und den Gundenergien der Songs zurückzukehren. Und deshalb ist "Laviin" eine frische und flüssige, gelungene Platte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben