CATTLE DECAPITATION - Karma Bloody Karma
Mehr über Cattle Decapitation
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 30.06.2006
- Intro
- Unintelligent Design
- Success Is... (Hanging In The Neck)
- One Thousand Times Decapitation
- The Carcass Derrick
- Total Gore?
- Bereavement
- Suspended In Coprolite
- Alone At The Landfill
- Karma Bloody Karma
- The New Dawn
- Of Human Pride & Flauence
Bei einem neuen Album von CATTLE DECAPITATION ist die Frage nach der Indizierung des Cover-Artworks fast schon interessanter als der Release an sich. Immerhin hat es die Band mit ihren letzten beiden Bildchen geschafft, die Gemüter der Prüfstelle zornig zu stimmen, so dass man das Original-Frontbild in Deutschland gar nicht bekommen konnte - jedenfalls nicht auf offiziellem Wege. Darüber hinaus herrschte bei den verrückten Amerikanern aber auch zumeist ganz großes Chaos. Nicht umsonst gilt die Band als die todesmetallische Variante von DILLINGER ESCAPE PLAN und wird auch gerne mal mit CRYPTOPSY verglichen. Damit soll aber fortan Schluss sein, denn offenbar möchte die Band in Zukunft einheitlicher zu Werke gehen. Auf dem neuen Machwerk "Karma Bloody Karma" gibt es jedenfalls nur noch wenige Anleihen an die verqueren Rhythmen der letzten Platten. Zwar sparen CATTLE DECAPITATION in den zwölf Kompositionen nicht an vorschnellen Breaks und teils hektischen Taktwechseln, allerdings kann man die Nummern zum größten Teil fast schon als gradlinigen Death Metal bezeichnen. Die Musik ist zudem ein ganzes Stück finsterer und beruht in den beiden Nummern 'One Thousand Times Decapitation' und 'Alone At The Landfill' sogar stellenweise auf sphärischen Klängen. Ganz neue Welten im Sound der berüchtigten Sickos.
Doch auch sonst fährt die Truppe einen auffallend kompakten Kurs. Doom und Vollgas-Grind lassen sich bei CATTLE ECAPITATION zwar immer noch innerhalb eines einzigen Lieds miteinander vereinbaren, jedoch bekommen die jeweiligen Passagen auch einen angemessenen Entfaltungsspielraum. Und das haben sie selbst einer technisch perfekten Band wie CRYPTOPSY voraus. So sind die Songs in sich geschlossener und kompakter und dadurch deutlicher auf den Punkt gebracht. Im Vergleich zum direkten Vorgänger ist dies eine riesige Entwicklung, die dem Material zwar das Außergewöhnliche raubt, es aber auf jeden Fall auch stärker macht. Wenn die Band zum Beispiel eine Riffwalze wie 'Unintelligent Design' auf die Meute loslässt, geht richtig fett die Post ab, und wenn CATTLE DECAPITATION dabei auch noch das Tempo anziehen wie etwa bei 'Total Gore?', brechen alle Dämme. Legitimerweise darf es mittendrin dann auch noch mal chaotisch zugehen, so zum Beispiel beim sehr wechselhaften 'Bereavement' und bei 'The Carcass Derrick', bei dem die Amis mit einigen irrwitzigen Leads arbeiten. Und in diesem Sinne ist dann auch das eine oder andere schwarzmetallische Inferno wie im bösartigen Titelstück erlaubt. Aber alles in allem ist die Marschrichtung hier eindeutig zielgerichteter und direkter ausgelegt, und das macht "Karma Bloody Karma" zu einem wirklich sehr reifen Death-Metal-Album. Selbst diejenigen, die mit CATTLE DECAPITATION bislang nichts anfangen konnten, werden bei diesen großartigen Riff-Massakern mit den Ohren schlackern. Geil!
Anspieltipps: Total Gore?, Unintelligent Design, Karma Bloody Karma
- Redakteur:
- Björn Backes