CARNAL GRIEF - Nine Shades Of Pain
Mehr über Carnal Grief
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Smd Neo-Gm / Sony BMG
- Release:
- 29.09.2006
- Information Feed
- Epitaph
- Catatonic
- Elsewhere
- The Perpetual Grey
- Chronolies
- Tin Winged Angel
- A Passion For Hate
- Crown Of Might
- Charts Of Temporal Diversity
CARNAL GRIEF spielen melodischen Death Metal. Mit diesem Satz könnte man das Review an dieser Stelle bereits abschließen, weil damit eigentlich alles gesagt ist. Und das würde ausreichen, um beinharte Fans zum Reinhören zu animieren und alle anderen in den Tiefschlaf zu versetzen. Die seit 1997 aktiven Schweden haben allerdings ein paar Sachen auf Lager, die man sich näher betrachten kann, obwohl man natürlich trotzdem keine Wunderdinge erwarten sollte. In diesem Genre ist einfach schon viel zu viel gesagt worden. Und auch "Nine Shades Of Pain" kann insgesamt nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Stil in kreativer Hinsicht so gut wie abgewickelt ist.
Was das Quintett interessant macht, ist die Gitarrenarbeit. Hauptsongschreiber Johan Lindgren scheint sowohl die CARCASS-Spätwerke als auch den einen oder anderen alten MEGADETH-Klassiker ausgiebig studiert zu haben. Vor allem aber Michael Amott hat es ihm nachhaltig angetan. Der Einfluss des jetzigen ARCH ENEMY-Klampfenmeisters ist nicht nur bei vielen Riffs (sehr deutlich in 'Information Feed' und 'Epitaph'), sondern auch bei den Soli unüberhörbar. Das hohe Niveau des Vorbilds erreicht Lindgren erwartungsgemäß nicht ganz, aber er hat sich ein paar einprägsame Sechs-Saiten-Spielereien einfallen lassen, die sich im Gedächtnis breitmachen. Single-Note-Riffing und Gebrate wird dabei über zweistimmige Gitarrenläufe gestellt, und schon macht die Sache etwas mehr Spaß. Die erwähnten 'Information Feed' und 'Epitaph' haben einen coolen Drive, das flotte 'Catatonic' weist Hitpotenzial auf, und der Banger 'A Passion For Hate' (textlich bekommt 'ne Ex-Freundin ihr Fett weg) ist auch nicht übel. Zwischendurch geben sich Lindgren und seine Freunde allerdings auch mit zu wenig zufrieden. 'Chronolies' und 'Tin Winged Angel' laufen eher an einem vorbei und sind Stangenware ohne große Höhepunkte.
Mit einem Album wie "Nine Shades Of Pain" werden CARNAL GRIEF trotz der erwähnten Tracks und der angenehm an Ex-CARCASS-Knurrer Jeff Walker angelehnten Vocals vermutlich nur all jene erreichen, die jeden Melodic-Death-Longplayer besitzen müssen und lieber vorher schon ganz genau wissen, welches Songmaterial sie letztlich bekommen werden.
Anspieltipps: Information Feed, Epitaph, Catatonic
- Redakteur:
- Oliver Schneider
