CAPUD DRACONIS - Musica Nova
Mehr über Capud Draconis
- Genre:
- Mittelalter
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Proficisci
- Comma Or-Caput
- Gradus
- Comma M - Mimus Vitae
- The Masons Apron
- Isabella
- Efeumauer
- Nova
- Comma Oc - Liberatio
- Indira
- Askavlos
- Comma S - Finis Eundis
- Vagabund
- Magie
Mittelalter - und nichts anderes!
Während die Kreuzung aus mittelalterlichen Traditionals und Rockmusik in den vergangenen Jahren immer mehr zur Abnabelung von der klassischen Idee geführt hat, ist die Underground-Bewegung wieder zu dem geworden, was sie seinerzeit war, als selbst Gruppen wie IN EXTREMO noch ein Teil der echten Szene waren. Man kehrt zu den Wurzeln zurück, die Märkte sind präsenter denn je, und sobald sich eine Band dann doch in den Mainstream bewegt, scheint der Ursprung noch wertvoller zu werden, da er sich ausschließlich auf das beruft, was den Begriff 'Mittelalter' eigentlich ausmacht.
Eine Combo wie CAPUD DRACONIS fühlt sich diesbezüglich noch sehr dem Urtümlichen verpflichtet und lebt die Nähe zur Tradition auch auf Konserve konsequent aus. Mit der Veröffentlichung von "Musica Nova" im vergangenen Jahr öffnete sich die Gruppe zwar einem breiteren Publikum, hielt hierbei jedoch an alldem fest, was die eigentliche Bewegung von Beginn an im Sinn hatte - den einstigen Zeitgeist ins heutige Jahrtausend zu retten. In diesem Sinne ist "Musica Nova" eine stille Zeitreise, bedächtig inszeniert, manchmal auch verträumt, dann aber auch wieder mit lebendigen Dudelsäcken, basischen Percussions und stillen, wenn auch nur dezent präsenten Gesängen geschmückt.
Das Album hat von der ersten Sekunde etwas Weltliches, streift unbewusst auch hier und dort den Ambient-Sektor, bietet hierbei aber eine wahrhaft einzigartige Atmosphäre, in deren liebliche Ausstrahlung man sich ebenso gerne fallen lässt wie in die schönen Harmonien, die hier zutage kommen. "Musica Nova" ist dabei als Gesamtwerk zu sehen, tatsächlich als ein Trip durch eine längst vergessene Zeit, der zwar hier und dort zu einseitig geführt wird, andererseits aber auch mit der Eigenschaft gesegnet ist, die absolute Entspannung hervorzurufen. Gerade in den Endsequenzen finden sich viele stille Träumereien, ein Schuss Melancholie mit naturbelassenen Klängen und darüber hinaus einfach nur die Eintracht aus den Anfängen jener Musik und der sanften Melodik der einzelnen Instrumente.
Für Mittelalter-Liebhaber ist "Musica Nova" daher auch sicherlich eine Pflichtgeschichte, dies nicht weil sie in irgendeiner Form innovativ ist, sondern vielmehr wegen der besonderen Atmosphäre und der beeindruckenden, fokussierten Performance des Aachener Quartetts. Inzwischen ist mit "Musica Divina" auch der inhaltliche wie musikalische Nachfolger im Kasten - und auch hier kann man nach den ersten Eindrücken bereits sagen: Diese Band hat in der Mittelalter-Szene definitiv eine Zukunft als namhafter Würdenträger!
Anspieltipps: Indira, Gradus, Efeumauer
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes