BUCKCHERRY - Roar Like Thunder
Mehr über Buckcherry
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Edel Music
- Release:
- 13.06.2025
- Roar Like Thunder
- When The Sun Goes Down
- Come On
- Talkin' Bout Sex
- Blackout
- I Go Boom
- Set It Free
- Hello Goodbye
- Machine Gun
- Let It Burn
Richtig starker Hard Rock aus den Staaten.
Kann eine Band, die ihren Namen auf Basis der Verballhornung des Namens einer Rock-Legende aufgebaut hat, dauerhaft Erfolg haben? Im Falle von BUCKCHERRY muss die Antwort "Ja!" lauten, denn obwohl eine recht simple Verdrehung der Buchstaben im Namen von CHUCK BERRY hier bei der Namensgebung Pate gestanden hat, erfreuen sich die Hard-Rocker gerade in ihrer amerikanischen Heimat einer konstanten Erfolgskurve, die eigentlich nur von einer temporären Auflösung der Band im Jahr 2002 unterbrochen wurde. Seit 2005 ist das Quintett um Fronter Josh Todd aber wieder aktiv und veröffentlicht heuer mit "Roar Like Thunder" den elften Langdreher. Ob es damit nun drei Jahrzente nach der Bandgründung für den ganz großen Durchbruch auch auf dieser Seite des Atlantiks reicht?
Nun, rein musikalisch wüsste ich nicht, woran es hier scheitern sollte, denn stilitsch müsste sich jeder Hard-Rock-Fan irgendwo auf dem Silberling wiederfinden. Primär interpretieren die Amerikaner das Genre dabei mit einer leicht sleazigen Schlagseite, die mich im ersten Moment an GUNS'N'ROSES oder teilweise sogar MÖTLEY CRÜE denken lässt. Gerade der eröffnende Titeltrack und das folgende 'When The Sun Goes Down' sind dabei starke Songs, die einen sofort in die goldenen Achtziger oder zumindest in die ganz frühen Neunziger zurückbefördern. Fronter Josh lässt mich dabei gesanglich mit seinem leicht nasalen Vortrag sogar an Scott Weiland (Ex-STONE TEMPLE PILOTS) denken, was dann gepaart mit der musikalischen Ausrichtung auch VELVET REVOLVER als musikalischen Vergleich auf den Plan ruft. Überraschend kommt das freilich nicht, immerhin war Josh zeitweise sogar im Gespräch als Sänger für die Supergroup der Ex-Gunners, bevor Weiland schlussendlich doch den Zuschlag bekam und VELVET REVOLVER seine Stimme lieh.
Doch nicht nur Pistolen und Rosen kann BUCKCHERRY zitieren, auch mit Wechselstrom scheint sich der Fünfer auszukennen. 'Come On' könnte jedenfalls problemlos mit seinen herrlichen Stakkato-Riffs auch von einem AC/DC-Werk aus der Bon Scott-Ära stammen. Mit einem unheimlich prägnanten Refrain und toller Gitarrenarbeit ist die Nummer dabei so packend, dass sie sich schnell als erster Anpieltipp aufdrängt und sogar das Spätwerk der australischen Vorbilder locker in den Schatten stellt. Der staubtrockene Riff-Rock ist mit dem folgenden 'Talkin' Bout Sex' aber auch schon wieder Geschichte, denn hier befinden wir uns plötzlich in einer beschwörerischen Achtzigernummer mit Keyboard-Einlagen, die einen coolen Konstraspunkt setzt, gleichzeitig in Sachen Eingängigkeit aber nicht an den Rest der Platte herankommt.
Spätestens mit 'Blackout' sind wir aber schon wieder zurück in Hit-Gefilden, wobei 'I Go Boom' hier die ganze Sache noch auf die Spitze treibt und mit massivem Bläsereinsatz sogar nochmal so richtig Wucht bekommt, was den Song dann in die Nähe diverser Blues-Klassiker führt. 'Set It Free' könnte dagegen wieder eine verschollene VELVET REVOLVER-Nummer sein und beißt sich mit erneut tollen Gitarren und einem feinen Refrain wieder im Gedächtnis fest. Eine Ballade zum Recken der Feuerzeuge darf aber natürlich auch nicht fehlen, wobei dieses Rock-Klischee gutklassig mit 'Hello Goodbye' bedient wird, bevor 'Machine Gun' wieder die Brücke hin zu AC/DC schlägt und nochmals einen stampfenden Hard-Rock-Volltreffer liefert, der mir unheimlich viel Spaß macht.
Insgesamt kann ich damit keinen Grund sehen, warum BUCKCHERRY mit "Roar Like Thunder" nicht endlich auch zum Arena-Act auf dieser Seite des Atlantiks aufsteigen sollte. Die Zutaten stimmen, Hits hat die Scheibe ebenfalls im Gepäck und auch in Sachen Produktion ist die Platte ansprechend oldschoolig, gleichzeitig aber eben auch druckvoll genug. Fans der Band dürfen hier also blind zuschlagen und auch Hard-Rock-Freunde und -Freundinnen sollten dringend einmal ein Ohr risikieren, wenn sie sich nach den glochrreichen Klassikern des Genres sehnen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs