BREATH OF NIBIRU - Skyline Bazaar
Mehr über Breath Of Nibiru
- Genre:
- (Instrumental) Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Volcano Records
- Release:
- 16.11.2018
- Road To Sunrise
- Pandoras Dimension
- Parallels
- Additive
- A Djinn's Illusion
- Unmasking The Jesper
- Prism
- Exiled In Siberia
- Skyline Bazaar
Ein Fest für Frickelfans!
BREATH OF NIBIRU wurde im Jahr 2012 als Projekt von Gitarrist Gianluca Ferro (BOUNCING THE OCEAN, TIME MACHINE, ex-DOOMSWORD) und Drummer Nick Pierce (UNEARTH, ex-THE FACELESS, ex-CULLING THE WEAK) gegründet. Weder setzten sich die beiden beim Schreiben ihrer Musik irgendwelche musikalische Grenzen, noch versuchten sie ein bestimmtes Genre zu bedienen. Mit "Skyline Bazaar" haben die beiden sich sozusagen ihre eigene Nische geschaffen, indem sie die Songs um Synths herum aufbauen und mit jedem Track eine beinahe cineastische Atmosphäre erzeugen. Auf unnötiges Beiwerk wie etwa Gesang wird dabei komplett verzichtet, “Skyline Bazaar” ist somit ein rein instrumentales Album geworden.
Wer jetzt denkt, das sei aber ziemlich dick aufgetragen, liegt damit gar nicht so falsch. Dennoch muss man Gianluca und Nick zugestehen, dass sie ihr Handwerk verstehen. Und für "Skyline Bazaar" haben die beiden so ziemlich alles aus der großen Wunderkiste der progressiven Songzutaten verwurstet, was diese so hergibt. Da es keinen Gesang gibt, wurden die Songs auch generell komplett anders aufgebaut, als man es gewohnt ist. Das typische Strophe-Refrain-Strophe-Schema wurde zugunsten von eigenen Songstrukturen entsorgt und diese haben es tatsächlich in sich. Zum einen sind sie sehr komplex, zum anderen auch in jedem Track anders. Von Djent-Einlagen über komplexe Drum-Rhythmen bis hin zu schnellem Gitarrengefrickel gibt es die gesamte Bandbreite zu hören. Die Geschwindigkeit ist dabei meistens recht hoch, es sind aber auch immer wieder kurze Passagen zum Durchschnaufen vorhanden. Zu erwähnen ist noch, dass die Keyboards und Synthesizer größtenteils im Hintergrund agieren und keine so prominente Rolle einnehmen, wie es beispielsweise bei DREAM THEATER der Fall ist. Der Fokus liegt bei BREATH OF NIBIRU tatsächlich auf den Drums und den Gitarren.
Während den Frickelfans jetzt mit Sicherheit beim Lesen schon der Mund wässrig geworden ist, dürften viele andere wohl die Nase rümpfen. Ich sitze etwas zwischen den Stühlen, denn einerseits begeistert mich die technische Seite von "Skyline Bazaar" sehr, andererseits sind mir die Songstrukturen dann doch etwas zu wild. Zumindest auf Albumlänge. Gegen einen einzelnen Songs dieses Kalibers hätte ich nichts einzuwenden, aber wenn auf Albumlänge gefühlt die komplette Zeit nur gefrickelt wird, dann ist mir das einfach zuviel. Da kann es technisch so gut gemacht sein wie es will. Oder wenn von einem Gitarrensolo direkt in das nächste übergeleitet wird und nach einem kurzen Drumbreak ein weiteres Gitarrensolo folgt, ist es einfach zuviel des Guten. Es fällt auch schwer, einen kompletten Song von "Skyline Bazaar" im Gedächtnis zu behalten, auch wenn man ihn bereits sehr oft gehört hat. Es bleiben immer nur einzelne Passagen hängen, was dem komplexen Aufbau geschuldet ist. Wie gesagt, für reine Frickelfans, denen die Songs nicht komplex genug sein können und die keinen Wert auf Gesang legen, ist "Skyline Bazaar" ein absoluter Pflichtkauf. Ihr dürft auf meine Bewertung auch gerne noch zwei bis drei volle Punkte addieren, dann dürfte es für euch stimmen. Allen anderen empfehle ich dringend, sich das Ganze vorher (mindestens einmal) anzuhören, um sich ein Urteil zu bilden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner