BLOODSHOT - Ultimate Hatred
Mehr über Bloodshot
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 20.02.2006
- Spill Your Blood
- Pleasure Through Pain
- Forever Soulless
- Two Faced Freak
- Lair 213
- Nmc
- Welcome To Milwaukee
- C-Evil-Isation
- Scumlord
Muscles from Brussels. Nein, nicht von Jean-Claude Van Damme ist die Rede, sondern von BLOODSHOT. Eine Brüsseler Truppe, die kräftig die Muckies spielen lässt und das Wort "Metal" in "Metalcore" ganz groß schreibt. Der Sänger schreit und grunzt sich mächtig einen ab, die Gitarrenriffs sind tief und düster. Das Ganze hat eine recht starke Death-Metal-Schlagseite, was thematisch damit vertieft wird, dass das Album durch den Serien-Killer Jeffrey Dahmer beeinflusst wurde. Hm, das erklärt auch das Faible der Jungs für Filmschnipsel wie einen ziemlich böse fluchenden Joe Pesci in bekannter Mafioso-Manier. Bis das "Casino"-Zitat auftaucht, hat sich allerdings schon eine ziemliche Eintönigkeit in den Lauschern breit gemacht. Doch der Reihe nach.
Der Opener brettert nach einem "Hellraiser"-Sample sehr straight nach vorn. Der beste Song des Albums, wo noch alles stimmt: Doublebass wechselt sich mit groovigem Stampfrhythmus ab, die Riffs kommen noch recht knackig aus den Boxen, das Ganze kickt ordentlich Ärsche. Doch schon in den darauf folgenden Nummern werden die Riffs etwas eintönig, und man merkt, dass der Sänger nicht vor hat, seine Röhrstimme auch nur einen Ton nach oben oder unten zu verändern. Nach einem recht lustigen (je nach persönlichem Standpunkt) "Lost Souls"-Intro (Mädchen singt: "Jesus ist dead, nanananaa… You're so weak!") wird es trotz gelegentlichem Doublebass-Zwischenspiel zunehmend zähflüssiger, aber eben auf eine wenig abwechslungsreiche Art. Um mit langsameren Stampfern richtig zu punkten, muss man schon BIOHAZARD heißen, und selbst da hat es bei weitem nicht immer hingehauen. So klingen die Belgier am besten, wenn sie hin und wieder ihre Hardcore-Wurzeln entdecken und etwas Gas geben wie in 'Two Faced Freak'. Zu Beginn von 'Scumlord' werden dann auch mal leicht bekifft klingende Gitarrenmelodie à la EKTOMORF ausgepackt, was den Song jedoch auch nicht so viel besser macht. Aber wenigstens kann zum Schluss noch mal etwas gemosht werden.
Wenn BLOODSHOT wollen, können sie ordentlich Gas geben – nur leider wollen sie das nicht oft genug. Die langsameren Songs walzen zwar auch recht ordentlich vorwärts, doch fehlt oftmals der letzte Pepp. Von den in der Promo-Mitteilung erwähnten HATEBREED ist man jedenfalls eine ganze Ecke entfernt. So entpuppt sich "Ultimate Hatred" letztlich als Mittelmaß, zwar ein ordentliches, aber doch Mittelmaß.
Anspieltipps: Spill Your Blood, Forever Soulless, Two Face Freak
- Redakteur:
- Carsten Praeg