BLESSTHEFALL - Gallows
Mehr über Blessthefall
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 05.09.2025
- Mallxcore
- Wake The Dead
- Venom
- Somebody Else
- Drag Me Under
- Gallows
- Light The Flame
- Fell So Hard, Felt So Right
- Y.S.A.B.
- This Ends With Us
Gelungene Rückkehr für die Fans, allerdings ohne große Überraschungen oder Hits.
Ich bin ehrlich, mit einem neuen Album von BLESSTHEFALL habe ich nicht mehr wirklich gerechnet, immerhin verschwand die Band nach "Hard Feelings" aus dem Jahr 2018 und einer Jubiläumstour zum Zweitwerk "Witness" still und heimlich in der Versenkung. Sogar die Bandmitglieder Beau Bokan (Gesang), Eric Lambert (Gitarre), Jared Warth (Bass) und Elliott Gruenberg (Gitarre) nahmen die Referenz zur Band aus ihren Profilen in den sozialen Medien. Doch 2023 regte sich plötzlich wieder etwas in Arizona und ein Comeback, das zuerst primär mit Touren begann, wird nun mit dem siebten Langspieler "Gallows" komplettiert.
Musikalisch knüpfen die Amerikaner dabei eigentlich recht nahtlos dort an, wo "Hard Feelings" aufgehört hat. Soll heißen, dass wir uns noch immer glasklar im Metalcore bewegen, wobei poppige Refrains, die mich phasenweise sogar an Pop Punk denken lassen, ganz klar im Vordergrund stehen. 'Mallxcore' beginnt allerdings erst einmal durchaus elektronisch, nur ums danach eine mächtige Riff-Dampfwalze vor den Latz zu knallen. Richtig einprägsam wird es aber erst, wenn Beau mit seinen Klargesängen einsteigt und den Refrain und auch die Bridge der Nummer veredelt.
Trotz dieses positiven Beginns stolpere ich aber auch direkt über den Sound der Platte, der mir etwas zu glattpoliert daherkommt. Ja, natürlich passen sich die US-Amerikaner damit dem Zeitgeist an und müssen natürlich auch der technischen Entwicklung folgen, wenn ich aber an Kracher wie 'Promised Ones' aus der Frühphase zurückdenke, fehlt mir doch eben diese gewisse Kantigkeit, die den Metalcore der damalige Zeit so ausgezeichnet und spannend gemacht hat.
Ohne diese Würze durch einen Ausbruch aus dem aktuellen Sound des Genres läuft dann das übrige Material der Scheibe auch ein bisschen Gefahr, austauschbar zu klingen und im Dschungel des Metalcore-Sektors unterzugehen. Das mag für eingefleischte Fans der Jungs jetzt nach Blasphemie klingen, aber für mich als beiläufigem Zuhörer, der BLESSTHEFALL primär anhand der großen Singles verfolgt hat, ist das Rezept, mit dem hier Songs komponiert werden, einfach etwas zu vorhersehbar. Brutale Strophe, melodisch-poppiger Refrain und dann ein wuchtiger Breakdown - dieses Schema kann man eben nur auf gewisse Distanz nutzen, ohne dass es sich abnutzt und man in der Masse des Genres untergeht.
Klar, Songs wie 'Wake The Dead' blicken auch mal in den Deathcore, während 'Light The Flame' deutlich mehr in melancholischen Gefilden unterwegs ist, doch die ganz großen Standout-Tracks, die mich nun BLESSTHEFALL an die Speerspitze meiner Metalcore-Lieblinge stellen lassen würden, fehlen mir persönlich auf Albumdistanz bei all den tollen Riffs und Refrains, die hier natürlich geboten werden, dann doch.
Nun versteht diese Worte aber bitte als recht subjektiv gefärbte Kritik, denn wenn ich einmal etwas Abstand nehme und "Gallows" durch den Blickwinkel der Fangemeinde betrachte, bekommt selbige hier mit Sicherheit genau das geboten, was man sich seit 2018 von der Band sehnlichst gewünscht hat. Auch wenn es bei mir nur zu 7,5 Zählern reicht, dürfen Freunde und Freundinnen der Amerikaner hier locker noch einmal einen Punkt hinzuaddieren und blind zuschlagen bei einem Album, mit dem sich BLESSTHEFALL stark zurückmeldet, für mich persönlich aber nicht genug Hits liefert, um der Core-Konkurrenz davonzuziehen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs