BLACK SPRING MONOLITH - Tropfen
Mehr über Black Spring Monolith
- Genre:
- Experimental
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- cosmicgatesrecords
- Release:
- 30.11.2011
- Intro
- Tropfen
- Sternensprache
- Leichenwelt
- Bodenlos
Etwas für die Avantgarde.
Leonhard von Steins Klangprojekt BLACK SPRING MONOLITH liegt im Player und ich lese soeben in der Info: "produziert und aufgenommen wieder einmal in den eigenen vier Wänden." Gegründet wurde dieses Projekt im Jahre 2006 im "erzkatholischen" (Infozitat) Eichstätt (liegt nordwestlich von Ingolstadt).
Seinerzeit als Solo-Projekt von Leonhard angelegt, sind jetzt noch Hanns, Frauka, Andi sowie Martin Bestandteil dieser, recht eigenwilligen, experimentellen Kapelle. Das 'Intro' führt sanft in die Welt von BLACK SPRING MONOLITH ein; fast wähne ich mich wie bei KITARO. Doch das war lediglich die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, denn 'Tropfen' perlt wie ein Black-Metal/Industrial-Regen von der Decke, dreckig, laut und mit tiefergestimmten Sprechgesang. Hat was. Es folgt wieder ein instrumentaler, fast spaciger Track, 'Sternensprache' genannt, der wieder diese Ruhephase einleitet, die jäh unterbrochen wird vom darauffolgenden 'Leichenwelt'. Erneut wird hier der schwere Industrial-Metal-Hammer durch die Luft geschwungen, die Soundcollagen türmen sich monsterhaft neben den Boxen auf und die Musik poltert wie ein Ungetüm durchs Zimmer.
Als hätte ich es geahnt, der letzte Titel, 'Bodenlos', ist abermals eine zärtliche Elektro-Soft-Hymne und rundet eine EP ab, die zumindest eher als künstlerische Herausforderung denn als massentaugliches Musikgut verstanden wissen möchte. Gerne hätte ich noch neben der CD-R und dem kleinen Infoblatt gesehen, welches, wenn vorhanden, visuelle Konzept hinter BLACK SPRING MONOLITH steckt; wie das Klangprojekt z.B. auf einem Bandfoto oder auf der Bühne umgesetzt wird.
Es gilt abermals, eine EP (als Eigenproduktion sowieso) wird anders von mir bewertet. Fünf Songs ergeben zwar noch kein ganzes Bild, jedoch honoriere ich die ungemeine Arbeit hinter solchen Werken. Manches bleibt puzzlehaft, zu erkennen ist jedoch, dass sich Leonhard von Stein hier seinen Lebenssinn erschaffen hat, indem er Klangwelten produziert, die einerseits zum Relaxen verführen, um in der nächsten Minute wieder die Keule zu schwingen. Wahrscheinlich ist es genau das, was der Künstler will. Nicht übel, mit viel Platz nach oben. Ich bin durchaus begierig, was da noch kommt aus dem "erzkatholischen" Eichstätt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Dirk Ballerstädt