BLACK ROSE - Turn On The Night
Mehr über Black Rose
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Doolittle Group
- Release:
- 18.01.2013
- My Enemies
- Rise Again
- Turn On The Night
- Never Let Me Down
- We Were Winners
- Hunter
- The Bold And The Beauty
- Busted
- Our Wisdom
Gut gemachter Hard Rock aus Schweden, der Nostalgiegefühle weckt.
Es gab mal eine Zeit, da stand harte Rockmusik aus Schweden nicht für modernen Metal aus Göteborg, sondern für klassischen Hard Rock auf den Spuren Ritchie Blackmores. Der berühmteste Vertreter dieser Richtung ist sicher der passionierte Rüschenhemdträger und Ferrarifahrer Yngwie Malmsteen, doch auch SILVER MOUNTAIN, die ihre Einflüsse noch offenherziger zur Schau stellten und in deren Reihen die berüchtigten Johansson-Brüder ebenso wie in Malmsteens Band eine Zeit lang spielten, brachten es zu ein bisschen Ruhm in interessierten Kreisen.
Und wie man beim Lesen dieser langen Einleitung bereits vermuten konnte, haben sich BLACK ROSE ebenfalls dieser Musik verschrieben. Das Herkunftsland ist wenig überraschend Schweden und die Band gibt es in der einen oder anderen Form bereits seit den frühen Neunzigern, auch wenn es dabei vor allem Demos und wenige Alben zu belauschen gab. Nun hat man aber ein neues Line-Up am Start und haut mit "Turn On The Night" ein herrliches Wohlfühlalbum zum Jahresbeginn heraus.
Darauf gibt es eben eine Mischung aus RAINBOW und Malmsteen zu hören, mit leichten Ausflügen in kitschige Regionen, die aber schön in den Gesamteindruck passen. Zumeist regiert aber knackiges, kompaktes Songwriting mit eingängigen Refrains und ordentlicher Grundhärte. Der Gesang ist angenehm angerauht, scheut sich aber auch nicht vor ein paar Ausflügen in höhere Regionen und wird im Refrain gerne von Chören begleitet. Die Gitarre wird dabei aber immer songdienlich eingesetzt und auch die Soli verkommen nie zur reinen Skalenmasturbation oder dem zum Scheitern verurteilten Versuch, J. S. Bach nachzueifern.
Kurz und gut, "Turn On The Night" bietet neun kurzweilige, eingängige Lieder in der Schnittmenge aus Metal und Hard Rock, bei denen so manchem Nostalgiker warm ums Herz werden sollte. Innovation oder der unbedingte Wille zum künstlerischen Anspruch wurden bereits von vorn herein des Feldes verwiesen und durch gute Handwerkskunst ersetzt. Bieder? Vielleicht, aber manchmal schlägt auch das musikalische Äquivalent einer Leberwurstsemmel die klanggewordene Nouvelle Cuisine.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst