BLACK RIVER SONS - Poison Stuff
Mehr über Black River Sons
- Genre:
- Souther Rock / Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Music Records
- Release:
- 22.11.2019
- Spill Your Guts
- Born Again
- Poison Stuff
- Loaded Gun
- Charcoal's Blues
- Can't Be True
- I Remember
- Messin Round
- Way Of Life
- Wheels Of Fortune
Rock irgendwo zwischen australischem Pub und amerikanischem Saloon...
Ein Whiskyfass ziert das Cover, karierte Hemden, weiße Tanktops und alte Landmaschinen finden sich im Video zur Single 'Charcoal's Blues' und das Versprechen von Southern Rock im Promotext - die BLACK RIVER SONS müssen ganz klar aus den Südstaaten der USA stammen. Doch weit gefehlt, denn auch wenn die vier Rocker optisch einen ganz anderen Eindruck machen, stammt die Truppe doch aus dem französischen Nantes, das man nun so gar nicht mit trockener Hitze, staubigen Pubs und entspannter Rockmusik in Verbindung bringen würde. Doch offensichtlich haben Helden wie LYNYRD SKYNYRD oder MOLLY HATCHET auch abseits des großen Teichs einen bleibenden Eindruck hinterlassen, standen sie doch für das Debütalbum "Poison Stuff" der 2016 gegründeten Band ganz klar Pate.
Entsprechend zieht auch schon der Opener 'Spill Your Guts' sämtliche Südstaaten-Rock-Register: Akustische Gitarren im Intro, mehrstimmige Gesangspassagen und die klassichen singenden und harmonisierten Lead-Gitarren, die die Veteranen von MOLLY HATCHET in ihren Glanzzeiten stolz gemacht hätten. Ja selbst bei der extrem luftigen und leider etwas dumpfen Produktionen haben sich die Franzosen einiges bei ihren Vorbildern abgeschaut und beschwören so den passenden Siebziger-Vibe. Doch wer jetzt schon resümieren möchte, dass der Vierer nur einen müden Abklatsch der musikalischen Heroen liefert, der sollte mindestens noch das folgende 'Born Again' abwarten, das plötzlich aus dem südlichen USA den Sprung ins australische Sydney wagt. Anstatt von entspannten Gitarrenmelodien wird der zweite Track nämlich von astreinen Hard-Rock-Riffs angetrieben, deren DNA sich ganz klar bis zu AC/DCs Malcolm Young zurückverfolgen lässt und die den Song zu einem absoluten Volltreffer machen. Leider gelingen den Jungs in meinen Ohren im weiteren Verlauf aber zu wenige solcher zwingenden Kompositionen, die sich direkt ins Gedächtnis des Hörers brennen, und das obwohl die Franzosen mit ihrem eigenwilligen Mix aus AC/DC und MOLLY HATCHET eigentlich perfekt in mein musikalisches Beuteschema passen sollten. Vier echte Highlights (neben 'Born Again' überzeugen vor allem das lässig rockende 'Loaded Gun', das groovende 'Can't Be True' und das stampfende Mid-Tempo-Monster 'Way Of Life') sind aber auf die gesamte Spielzeit hin etwas zu wenig, um aus "Poison Stuff" im Ganzen einen starken Langspieler zu machen. Auch wenn ich klar festhalten möchte, dass die vier Musiker an ihren Instrumenten über weite Strecken voll und ganz überzeugen.
Doch bei einem Debütalbum sollte man die Erwartungen nicht zu sehr in die Höhe schrauben, denn auch coole Südstaaten-Rocker müssen sich erst einmal eingrooven und ihren eigenen Stil finden. Dank der ungewohnten Auswahl der Zutaten, die von australischen Rock-Riffs bis zu Whisky getränkten Melodien reichen, hat das Quartett aber auf jeden Fall schon einmal die Grundlage geschaffen, um sich in seinem musikalischen Feld eine eigene Nische zu erschließen. Und das ist eigentlich für jede Band gerade zu Beginn der Karriere das Wichtigste!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs