BEYOND - Fatal Power Of Death
Mehr über Beyond
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Iron Bonehead
- Release:
- 28.10.2013
- Expressions Of Invincibility
- Merciless At Heart
- Whirlwinds Of Chaotic Carnage
- Fatal Power Of Death
- Schizopsychotic Eruption
- Definite Decease (In The Chamber Of Deathsalvation)
- Appearance From Beyond
- Consuming Black Void
Wütendes Geballer aus Mainz - aber nicht nur
Nachdem die Mainzer von BEYOND mit ihrem Demo "Relentless Abomination Vortex" und ihrer 7" "Enter Transcendence" bereits viel Anklang im Untergrund erfahren haben, erscheint nun dieses Jahr über Iron Bonehead auch das mit Spannung erwartete erste Album der Mannen. Überschattet wird das ganze jedoch ein wenig von dem Personalkarussell innerhalb der Band, so stieg nach den Aufnahmen zum Album nicht nur der Gitarrist aus, auch einen neuen Drummer musste die Band sich mittlerweile suchen. Dazu wurde vor dem Album schon der Bassist ausgetauscht. Man darf gespannt sein, was das alles in Zukunft für einen Einfluss auf die Band nehmen wird.
Geboten wird auf jeden Fall das, was man nach den vorrangegangenen Aufnahmen erwarten konnte. Oldschool Death Metal, der sich nirgends anbiedert und zum Glück eine richtig eigene Note bietet, somit nicht Gefahr läuft, einfach in der Masse der Retro-Oldschool-Klone zu verschwinden. Zuerst mal zu den allgemeineren Sachen: Cover ist nett, aber nichts was einem vom Hocker haut. Der Sound ist so wie er bei einem heutigen Oldschool-Album sein sollte, frisch und druckvoll, aber zugleich stets ein wenig dreckig und räudig, mit viel Hall auf den Vocals und jedem Instrument an seinem Platz. Da wurde sehr ordentliche Arbeit abgeliefert.
Kommen wir nun aber zum Kern des Geschäfts, der Musik beziehungsweise den Songs. Und da hat BEYOND wirklich ganze Arbeit geleistet. Denn es wird nicht einfach stumpf drauflos geprügelt, was bei einer Albumlänge von 50 Minuten wahrscheinlich auch ziemlich ermüdend wäre, sondern man lässt sich Zeit für ausschweifende Spielereien, Soli und schiebt zum Schluss sogar noch einen richtiggehend progressiven Song ein. Das ausladende, 12,5-minütige 'Consuming Black Void' lässt traditionellen Death Metal nämlich weit hinter sich und überrascht mit sehr ausgiebigen Instrumentalteilen, die aber nicht den typischen Death-Metal-Solo-Charakter aufweisen, sondern finster und hypnotisch langsam im Kreis mahlen und den Zuhörer zum Abschluss des Albums völlig gefangennehmen. Aber auch in vielen anderen Songs wie z.b. 'Definite Decease' stehen ausschweifende Instrumentalparts gleichberechtigt neben wütenden Riffgewittern, die so simpel wie effektiv sind. Die mächtigen und teilweise fast schon besessen klingenden Vocals tragen ihren Teil dazu bei, dass das Album nach ein paar Durchläufen, sobald sich ein paar Details herausgeschält haben, fest in der Hirnrinde sitzen bleibt. Dabei klingt das Album über die gesamte Spielzeit gesehen trotz der Experimente wie aus einem Guss, finster, wütend und stets die richtige Balance zwischen Atmosphäre und Geballer haltend.
Schlussendlich bleibt vor allem eine Erkenntnis: "Fatal Power Of Death" ist das bisher deutlich ausgereifteste Werk der Mainzer Jungs, aber wie oben schon geschrieben leider auch das letzte in dieser Besetzung. So muss man schauen was die Zukunft bringt, aber im hier und jetzt ist BEYOND definitiv eines der heißen Eisen im Death Metal und für das Debütalbum kann es somit nur eins geben: eine klare Kaufempfehlung. Das Album erscheint auf Kassette, CD und Vinyl über Iron Bonehead.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Florian Reuter