BETWEEN THE BURIED AND ME - The Blue Nowhere
Mehr über Between The Buried And Me
- Genre:
- The Blue Nowhere
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inside Out Music
- Release:
- 12.09.2025
- Things We Tell Ourselves In The Dark
- God Terror
- Absent Thereafter
- Pause
- Door #3
- Mirador Uncoil
- Psychomanteum
- Slow Paranoia
- The Blue Nowhere
- Beautifully Human
Technik schlägt Emotionalität.
Über die rein technischen Qualitäten von BETWEEN THE BURIED AND ME muss man schon lange nicht mehr diskutieren. Die Band hat in den vergangenen 25 Jahre Maßstäbe im modernen Prog gesetzt und auch Grenzen neu definiert, so dass sie heute auch zu Recht den Status einer Legende genießt, die sich gerne auch mal etwas Außergewöhnliches erlauben darf, ohne dass man gleich wieder Motive und Motivation anzweifeln muss.
Wirklich anders ist auf "The Blue Nowhere", dem elften Studioalbum des amerikanischen Quartetts vor allem, dass es diesmal keinen konzeptionellen Background gibt. Hat sich die Band in der Vergangenheit vor allem darauf verständigen können, eine übergeordnete Story mit den entsprechenden Stimmungen zu versehen, soll die neue Platte nun eine Art Befreiungsschlag sein, mit dem BETWEEN THE BURIED AND ME so manche Fessel lösen könnte, die auf vergangenen Werken dann doch etwas fester angezogen wurde. Doch wenn man die neue Scheibe dann mal intensiver belauscht hat, stellt sich die Frage, ob dieser Schritt letztlich ein glücklicher gewesen ist.
Es liegt zwar fern, "The Blue Nowhere" strukturlos zu schimpfen, dafür sind die Herren Musiker auch viel zu große Kontrollfreaks, aber ohne den alles zusammenhaltenden roten Faden wirkt der neue Stoff ein wenig wahllos zusammengewürfelt und lässt neben der technischen Komponente dann auch den zweiten wichtigen Baustein im Bandsound vermissen: Emotionalität. Zwar gibt es einige krasse Stimmungs- und Richtungswechsel, viele Kontraste mit ganz unterschiedlichem sphärischen Input, doch im Großen und Ganzen sind die Augenblicke, in denen man sich emotional wirklich mal ergriffen fühlt, vergleichsweise rar gesät und werden der instrumentalen Perfektion geopfert, die folglich auch manchmal einen etwas sterilen Charakter bekommt. Und dieser Gegensatz verstärkt sich schließlich, je weiter man in die immerhin 71-minütige Show eintaucht.
Es steht völlig außer Frage, dass bei BETWEEN THE BURIED AND ME brillante Musiker arbeiten, ebenfalls erstaunliche Songwriter. Auf ihrem neuen Album hat die Truppe allerdings nicht das Maximum herausgeholt und womöglich die falschen Prioritäten gesetzt. "The Blue Nowhere" lässt einen sicher nicht kalt, aber so richtig warm wird man mit der Scheibe leider auch nicht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes