BELPHEGOR - Pestapokalypse VI
Mehr über Belphegor
- Genre:
- Death/Black Metal
- Label:
- Nuclear Blast / Warner
- Release:
- 27.10.2006
- Belphegor - Hell´s Ambassador
- Seyn Todt In Schwartz
- Angel Of Retribution
- Chants For The Devil 1533
- Pest Teufel Apokalypse
- The Ancient Enemy
- Bluhtsturm Erotika
- Sanctus Perversum
- Das Pesthaus / Miasma Epilog
Manche Bands im Metalsektor wirken einfach unheimlich polarisierend. BELPHEGOR gehören wohl definitiv dazu. Entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Dazwischen gibt es meist nicht viel. BELPHEGOR erfüllen, was die Texte angeht, so ziemlich jedes Klischee, dass es im Black/Death Metal gibt: Tod? Check. Titten? Check. Teufel? Check. In der Hinsicht hat sich auch auf "Pestapokalypse V"I nichts geändert. Bei den Texten weiß man immer noch nicht, ob man lachen oder weinen soll, aber ich bin mir irgendwie ziemlich sicher, dass Helmuth und Konsorten das irgendwie eh nicht wirklich ernst meinen. Zumindest auf den Konzerten drängt sich dieser Eindruck auf. Fakt ist aber dennoch: Musikalisch haben es die Österreicher einfach drauf, und werden auch stetig besser. "Pestapokalypse VI" ist unheimlich intensiv, besticht durch genialstes Gebolze und Geknüppel, glänzt an anderen Stellen dann aber wieder mit unheimlich mitreißenden Midtempostellen, tollen Soli und Gitarrenmelodien. Dabei fällt es aber ein wenig schwer, das Ganze in eine Schublade zu stecken. Am ehesten lässt sich die Musik BELPHEGORs wohl mit "Extreme-Black-Death-Metal" beschreiben.
Los geht’s schon mal mit dem richtig geilen 'Belphegor - Hell's Ambassador'. Als das Teil das erste Mal aus meinen Boxen gehämmert kam, fiel es mir wirklich schwer, nicht gleich mitzuspringen. Der Song hat tolle Tempowechsel, von Hyperspeed-Blastbeat bis stampfenden Nackenbrecherstellen ist da wirklich alles dabei. Die Produktion lässt dabei (zum Glück) keine Wünsche offen und wirkt um einiges besser als noch auf "The Goatreich – Fleshcult". Der Klang ist insgesamt klarer als auf dem Vorgänger.
Dem Opener folgt direkt der nächste Hammer, das göttliche 'Seyn Todt In Schwartz'. Für mich ganz klar der Höhepunkt der ganzen Scheibe, was nun aber nicht heißt, dass das Niveau über die Gesamtlänge des Albums großartig abfällt. Die Melodie der Leadgitarre setzt sich schon beim ersten Hören direkt im Gehörgang fest, Helmuths Gekeife und hingerotztes Gelächter klingt einfach herzzerreißend fies und der Bombenteppich von Schlagzeug passt auch wie die Faust aufs Auge.
Weiter sticht der Titel 'Chants For The Devil 1533' heraus, bei dem besonders im Refrain die Black-Metal-Wurzeln leicht zu Tage kommen. Richtig, richtig gut. Aber egal ob 'Pest Teufel Apokalypse', 'The Ancient Enemy' oder 'Sanctus Perversum', die Songs halten alle die hohe Qualität der ersten beiden Titel. Immer wieder stechen einem die rasiermesserscharfen Soli und Frickeleien ins Ohr, da zieht es einem einfach die Mundwinkel zu einem Grinsen nach oben. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie BELPHEGOR es schaffen trotz dem ultraschnellen Geknüppel Melodien im Soundteppich unterzubringen.
BELPHEGOR haben mit "Pestapokalypse VI" ein Wahnsinnsalbum nachgelegt, haben sich im Vergleich zu "The Goatreich – Fleshcult" um einiges verbessert. Wer auf Blastbeat, rasenden Gitarren, verwinkelte Soli und eingestreute Gitarrenmelodien steht und über klischeetriefende Texte hinwegsehen kann, sollte sich diese Perle der extremen Musik nicht entgehen lassen.
Anspieltipps: Belphegor - Hell's Ambassador, Seyn Todt In Schwartz, Chants For The Devil 1533, The Ancient Enemy
- Redakteur:
- Hagen Kempf