BELPHEGOR - Bondage Goat Zombie
Mehr über Belphegor
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 11.04.2008
- Bondage Goat Zombie
- Stigma Diabolicum
- Armageddon's Raid
- Justice: Soaked in Blood
- Sexdiktator Lucifer
- Shred For Sathan
- Chronicles Of Crime
- The Sukkubus Lustrate
- Der Rutenmarsch
Satanismus, Sex und Knüppelmucke - damit wären die drei Grundpfeiler von BELPHEGORs Schaffen eigentlich schon abgesteckt. Dabei lässt sich auf den Werken der Österreicher durchaus mehr entdecken als pure Schwarz- und Todesblei-Raserei. So sind auch auf ihrer neuen Scheibe "Bondage Goat Zombie" etwa neben englisch- und deutschsprachigen Texten wieder solche in Latein zu finden. Und auch musikalisch versuchen Helmuth & Co entgegen ihrem Knüppel-Ruf, immer mal über den Tellerrand hinaus zu gucken. So wusste bereits ihre 2003er-Scheiblette "Lucifer Incestus" durch recht technisch anmutendes Schlagzeug zu überzeugen. Der Nachfolger "Goatreich - Flechcult" baute dann bereits zähfließende Stücke zwischen die Blastbeats, ehe das vorige "Pestapocalypse VI" eher einer Rückbesinnung zur puren Raserei glich. Doch nun schicken sich BELPHEGOR an, ihr wohl abwechlungsreichstes Album in die Welt hinaus zu treten.
Besonders auffällig ist dabei etwa der Zweiteiler 'The Sukkubus Lustrate' / 'Der Lustmarsch', zwei nahtlos ineinander übergehende, stimmungsvolle Midtempo-Nummern mit Chören, weiblichem Gestöhne, Peitschenhieben und teilweise klarem, sehr tiefen Gesang (Hellmuth, bist du das?). Auch 'Sexdictator Lucifer' fällt aus dem gewohnten Knüppelrahmen, hier geht Midtempo-Thrash Hand in Hand mit einem Gesang, der etwas an EISREGEN erinnert. Natürlich liefern BELPHEGOR aber auch wieder typische Blast-Nummern wie den Titelsong oder 'Shred For Sathan', inklusive Bienenschwarmartigen Gitarrenläufen à la DARK FUNERAL und sogar mancher Frickeleinlage. Dazwischen macht das Quartett mit 'Stigma Diabolicum' ebenso im Uffta-Uffta-Tempo eine gute Figur, während 'Justice: Soaked In Blood' abgesehen vom Hymnenartigen Refrain eine reine Death-Metal-Nummer in Richtung DEICIDE ist. Und beim Akustik-Intro zu 'Armageddon's Raid' kommen selbst etwas Bach und Mozart ins Spiel. Letzterer vielleicht als Hommage an die Bandheimat Salzburg?
Auch wenn "Lucifer Incestus" nach wie vor meiner Meinung nach das beste Album der Bandgeschichte ist: Mit ihrem zweiten Album für Nuclear Blast zeigen BELPHEGOR nach dem etwas eintönigen Vorgänger wieder, dass viel mehr in ihren Fingern und Köpfen steckt als bloße Raserei. Und doch hören sie nie auf, eine Schneise der Verwüstung zwischen Black und Death Metal zu ziehen. Während ihre Heimat im Sommer im bunten Fahnenmeer der Fußball-Europameisterschaft versinkt, werden die vier Ösis so manches Festival in Schutt und Asche legen. Und wenn BELPHEGOR schon vergangenen Sommer in Wacken das große Zelt zum Platzen brachten, dürfte diesmal die pure Apokalypse ausbrechen ...
Anspieltipps: Bondage Goat Zombie, Justice: Soaked In Blood, The Sukkubus Lustrate
- Redakteur:
- Carsten Praeg
