BATTLESWORD - Banners Of Destruction
Mehr über Battlesword
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.04.2016
- Spirit To The Flesh
- The Unnamed Magic
- Banners Of Destruction
- Grave New World
- The Silence Of Victory
- Tongues Of Hatred
- Circle Of Witches
- Bloodlust Symphony
- Left For The Vultures
- There Will Be Blood (Bonustrack)
- Where Demons Awake (Bonustrack)
- Enemy Divine (Bonustrack)
Starke Rückkehr der Melo-Deather vom Niederrhein.
Melodischer Todesstahl vom Niederrhein? Eine solche Aussage hätte Mitte der Neunziger noch einige Zweifel an der musikalischen Qualität einer jeden so angekündigten Scheibe hervorgerufen. Damals lag das Herz dieses Genres noch fest in skandinavischer Hand, was sich allerdings durch die beachtliche Welle von grandiosen deutschen Newcomern in den letzten Jahren geändert hat. Nun könnte der Leser vermuten, dass es sich bei den Mönchengladbachern BATTLESWORD und ihrem aktuellen Album "Banners Of Destruction" auch um einen Teil dieser Bewegung handelt, die sich selbst unter dem Banner New Wave of German Metal vereinigt hat. Doch das ist ein Trugschluss, immerhin ist das Quintett bereits seit 1999 im Geschäft, musste jedoch in den vergangenen knapp 17 Jahren auch immer wieder Rückschläge einstecken, weshalb die aktuelle Veröffentlichung auch erst der zweite vollwertige Longplayer der Jungs ist.
Seit dem Debüt "Failing In Triumph" sind dabei inzwischen sogar knapp vierzehn Jahre ins Land gezogen, wodurch die Truppe zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geraten war. Andererseits gab es den Mönchengladbachern aber auch die nötige Zeit, um ihrer Musik den letzten Schliff zu verpassen. Wirkte das Debüt damals noch wie ein hölzerner und wenig inspirierter Abklatsch der großen Szene-Helden, überzeugt der neue Silberling "Banner Of Destruction" mit ungeahnten musikalischen Qualitäten. Statt mit einem klischeebehafteten Tribut an die gute alte Zeit warten die insgesamt zwölf Tracks der CD-Version viel mehr mit einer feinen Melo-Death-Mixtur auf, die sich irgendwo zwischen AMON AMARTH und frühen IN FLAMES einordnen lässt und die auch den Blick in Richtung klassischem Heavy Metal im Stile von ICED EARTH nicht scheut.
Und auch in puncto Songwriting haben die Jungs in den vergangenen Jahren einiges dazugelernt, was schon den Opener 'Spirit To The Flesh' eindrucksvoll unter Beweis stellt. Mit seinen mächtigen Gitarren-Wänden und den leicht folkigen Melodien erinnert der Track dabei sogar stellenweise an die Kollegen von SUIDAKRA und beißt sich direkt beim ersten Durchlauf im Gehörgang fest. Doch der Track bleibt bei weitem nicht das einzige Highlight des Longplayers, denn auch der hymnische Titelsong 'Banners Of Destruction', das düstere Riff-Gewitter von 'The Unnamed Magic' oder das munter groovende 'Bloodlust Symphony' müssen sich vor keinem anderen Vertreter des Genres verstecken. Ja, sogar das akustischen Zwischenspiel 'The Silence Of Victory' kann mit feinen Melodien überzeugen und bietet zwischen dem ansonsten eher durckvollen Songmaterial der Scheibe eine willkommene Abwechslung. Bleibt mit der Produktion nur noch ein Punkt zu prüfen, der bei den vorherigen Releases der Mönchengladbacher für einige Minuspunkte sorgte. Doch auch hier hat das Quintett nachgebessert und präsentiert sich auf der neuen Platte in einem extrem druckvoll Sound-Gewand, wobei die Produktion nicht selten an die letzten Scheiben der schwedischen Wikinger AMON AMARTH erinnert und damit perfekt zum Songmaterial passt.
So ist "Banners Of Destruction" alles in allem eine gelungene Wiederauferstehung einer Band geworden, die sicher viele in den letzten Jahren schon abgeschrieben hatten. Natürlich erfindet das Quintett auch im siebzehnten Jahr seines Bestehens das Rad nicht neu, doch inzwischen haben die Jungs einen eigenen Sound innerhalb der Grenzen des Genres gefunden, der sich insbesondere von den vielen eher modern ausgerichteten Newcomern der Szene wohltuend unterscheidet. Dementsprechend sollte jeder Fan der oben genannten Bands hier dringend mal ein Ohr riskieren und sich ein Exemplar von "Banners Of Destruction" für die heimische CD-Sammlung sichern!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs