BATTLELORE - The Last Alliance
Mehr über Battlelore
- Genre:
- Fantasy Epic Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 26.09.2008
- Third Immortal
- Guardians
- The Great Gathering
- Voice Of The Fallen
- Exile The Daystar
- Daughter Of The Sun
- Green Dragon
- Awakening
- Epic Dreams
- Moontower
- The Star Of High Hope
Mit "Herr der Ringe" habe ich nun so gar nichts am Hut. Das Fieber hat mich nicht erfasst und dennoch ist mein Interesse geweckt, mich mit dem fünften Album der finnischen Epic-Fantasy-Metaller auseinanderzusetzen, die sich bekanntlich darauf spezialisiert haben, Songs zum Themenkreis um Tollkiens Werk zu komponieren. Das Schöne daran ist, dass man ihre Kompositionen auch genießen kann, wenn man keinerlei Lüste verspürt, sich auf Text und Fantasy-Getümmel einzulassen. Denn BATTLELORE produzieren ein Album, das in erster Linie von seinen starken Melodien getragen wird. Nichts Sperriges, nichts unnötig künstlerisch Verstiegenes verstellt hier den Weg der einzelnen Songs ins Ohr, nein, es macht einfach Spaß, zuzuhören und sich auf diesen bombastischen, zuweilen fast schon poppigen Sound einzulassen.
Insgesamt elf Stücke enthält "The Last Alliance", in denen ein für den Epic Metal typischer Keyboard-Klangteppich den klaren weiblichen Gesang von Kaisa Jouhki in Kombination mit den growligen Vocals von Tomi Mykkänen transportiert. Diese beliebte Mischung aus männlich-weiblichem Gesang verschont uns gleichwohl mit ausgelutschten Sopranarien mit Klassiktimbre. Vielmehr zeichnet sich Kaisa durch eine eher tiefe, warme Stimmlage aus, der ein nebeliger Hauch anhaftet, welcher den Songs eine besondere Atmosphäre verleiht. Ein gutes Beispiel hierfür ist 'Daughter Of The Sun', eine in gemäßigtem Tempo vorgetragene Komposition, die gefühlvoll und mit nur wenigen rockigen Elementen beginnt, um dann im zweiten Teil des Songs kraftvoller loszulegen. Wie ein sich verziehender Wirbelsturm endet die Nummer dann aber wieder mit zarten Gitarrentönen, die kaum hörbar verklingen.
Es geht aber nicht nur atmosphärisch und verträumt zu, sondern wird immer wieder auch ganz schön geknüppelt. Hierzu tragen zum Beispiel 'Voice Of The Fallen', aber auch 'Green Dragon' und 'Moontower' bei. Mit 'The Star Of High Hope' findet die Scheibe dann einen Abschluss, bei dem sich alle Elemente, die BATTLELORE zu beherrschen wissen, finden. Ein balladenhaft-romantischer Anfang steigert sich mithilfe von Tomis brüsken Growls zu einem dramatischen Höhepunkt.
Insgesamt vereinen BATTLELORE also immer wieder gefühlvolle, zarte Passagen mit kraftvollen Steigerungen. Verhalten-melancholische Stücke mischen sich mit positiven Auflösungen. Der Liebhaber bombastischen, epischen Metals kommt hier voll auf seine Kosten, unabhängig davon, was auch immer für innere Bilder diese Musik bei ihm auslöst. Die ansprechenden, tief greifenden Melodien lassen auf jeden Fall genügend Raum, Phantasiewelten auch jenseits der Herr-der-Ringe-Thematik zu ersinnen, ohne den Hörer auf die Ideen der Künstler festzulegen. Das nenne ich einen Vorteil!
Anspieltipps: Voice Of The Fallen, Green Dragon, Moontower
- Redakteur:
- Erika Becker