BARYON - Hypnos
Mehr über Baryon
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.07.2024
- Ambitendency
- Cardiac Eye
- The Bargain
- Hedron
- Will Of Harmatia
- Communion
Schwere Kost in einer sehr eleganten Umgebung.
Stolze drei Jahre haben die Musiker von BARYON an ihrem neuen Album gearbeitet, einzelne Fragmente ausbalanciert, verschiedene Effekte intensiviert und schließlich alles daran gesetzt, die hohen Erwartungen ob des bis dato wirklich lohnenswerten Katalogs mit einem weiteren kleinen Meilenstein zu erfüllen. Mit dem Release von "Hypnos" wartet auf den Zuhörer daher auch ein weiterer, extrem schwerer Brocken mit sechs monumental ausformulierten Longtracks, die in sich zwar als geschlossene Einheit fungieren, für sich betrachtet allerdings wieder so viele kleine Details bieten, dass es eine ganze Weile dauern wird, jedes einzelne Fragment ausgiebig zu erforschen. Aber auch das gehört zu den Erwartungen, die BARYON angesichts vergangener Outputs ohnehin ins Leben gerufen hat.
Diesmal muss man die Musik jedoch mehr denn je als geschlossenes Ganzes sehen, da sich der im Titel bereits heraufbeschworene hypnotische Effekt übergreifend durch die Arrangements zieht und vor allem in der Gitarrenarbeit stark verankert ist. BARYON schafft vertraute, minimalistische Melodien, die meist im Hintergrund agieren, letztlich aber stets präsent sind und das Gesamtgefüge mit einigen sehr dezenten Hooks zusammenhält. Es bleibt allgememeinhin meist ruhig, fast schon entspannt, wären da nicht diese spannungsgeladenen sphärischen Elemente, die eigentlich ständig einen kurzen Ausbruch oder gar eine explosive Eruption vermuten lassen, die dann aber nur in den seltensten Fällen auch folgen mag.
Genau diese Spannung ist es, mit der BARYON das Publikum wieder am Wickel hat. "Hypnos" suggeriert eigentlich ständig, dass aus dem verhaltenen, düsteren Treiben irgendwann eine gigantische Soundwand entsteht, bereitet hierzu auch alles Notwendige vor, bleibt dann aber doch einiges schuldig, auch das einmal mehr zugunsten einer permanenten Anspannung, die sich in ihren kurzen Entladungen aber auch sofort wieder aufbaut.
Man kann nun streiten, ob diese Herangehensweise am Ende auch wirklich passt, weil man weiß, dass BARYON in ihrem post-metallischen Konzept durchaus auch schon Platz für gewaltige Eruptionen hatte und diese auch manchmal angebracht scheinen. Doch in diesem großen Mysterium, das die Band auf "Hypnos" kreiert und auch souverän über die Ziellinie trägt, sind es eher diese eleganten, aufs Wesentliche reduzierten Arrangements mit all ihren verspielten Details, auf denen der Fokus liegt. Auch wenn ich mir persönlich ab und an ein paar zusätzliche Kontraste wünschen würde, komme ich erneut nicht umhin, diese Band und ihr neues Werk uneingeschränkt weiterzuempfehlen. BARYON hat in sich etwas Magisches, schwer zu Erklärendes, aber doch Gewaltiges - genau das findet sich auch auf "Hypnos" wieder!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes