BARON - Torpor
Mehr über Baron
- Genre:
- Progressive Rock / Psychedelic
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 23.10.2015
- Dragonfly
- Mark Maker
- Wild Cry
- Dark Down
- Stry
- Sleepless
- Deeper Align
- Albedo Dei
Pastorale Träume aus dem Land der Mythologie!
Es ist eine tiefgreifende Melancholie, eine sehr introvertiert eingeführte Nachdenklichkeit, die den neuen Silberling des britischen Prog-Vierers BARON kennzeichnet. Viele ruhige Passagen mit Einflüssen aus Space Rock und Psychedelic-Ursprungsgeschichte paaren sich mit experimentellen Indie-Sounds, laden zum Dahinschwelgen ein, greifen aber auch nach düsteren Elementen, die dem Sound von "Torpor" die Vollkommenheit schenken sollen. Alles klingt gerade so, als würde die Vielfältigkeit das aktuelle Werk des bislang noch nicht so deutlich in Erscheinung getretenen Quartetts in den Himmel heben - doch dort steht BARON manchmal auch wieder vor dem Absturz.
Ganz treu der Svart Record'schen Krautrock-Vorliebe entführen die Briten Teile der Space-Rock-Historie auf, um sie mit pastoralen, manchmal fast sakralen Melodien zu verfeinern und sich schließlich darin zu verlieren. Das geht vor allem dann sehr gut, wenn ein kontinuierlicher Spannungsaufbau das Material ziert und die Tracks ins Monumentale gleiten. 'Dark Down' und 'Stry' heißen die Songs, bei denen "Torpor" den absoluten Höhepunkt erreicht - und dieser wird von langer Hand vorbereitet. Doch dann geschieht etwas, das letztendlich weniger gefällig ist. Nämlich sobald die Spannungskurve wieder fällt, gibt sich die Band vollends der träumerischen Melancholie ihres Materials hin und gestaltet die verbliebenen drei Nummern nicht mehr allzu beweglich. 'Sleepless' und 'Deeper Align' mögen musikalisch keine groben Querschläger sein, die packende Atmosphäre des vorherigen Stoffes können sie aber nicht mal im Ansatz ankratzen.
Dementsprechend sind Licht und Schatten auf "Torpor" enge Verwandte - ein rasanter Auftakt (im Sinne der Intensität) steht eben einem ziemlich enttäuschenden Schlussgang gegenüber. Und so grandios manche Passagen auf dem neuen BARON-Album auch sein mögen: die letzte Überzeugungskraft fehlt!
Anspieltipps: Stry, Dark Down
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes