ARROGANZ - Quintessenz
Mehr über Arroganz
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Supreme Chaos Records
- Release:
- 24.05.2024
- The Origin Of Fire
- Outlaw Reborn
- Flames For Nemesis
- Dungeon Soul
- The Devil And My Companion
- Deadened Rawness Of Life
- Guardian Of Old Scars
- Scorned Lifeblood
- The Essence Gospel
Sperrig, brutal, eigenwillig!
ARROGANZ hat dem Publikum in den letzten Jahren einige schwere Brocken zu schlucken gegeben und nimmt von dieser Vorgehensweise auch auf "Quintessenz" keinen Abstand. Mittlerweile hat die Band sich nahezu vollständig von den Black-Metal-Einflüssen befreit und agiert als reiner Todesblei-Act, der je nach momentaner Vorliebe Elemente aus dem Doom und dem technischeren Bereich zulässt - und das nicht immer im konventionellen Sinne!
Wer die Band bisher noch nie gehört hat, mag daher auch ein bisschen abgeschreckt sein, wenn die neue Scheibe mit dem sperrigen ''The Origin Of Fire' einsteigt. Der Song knüppelt vergleichsweise straight, bietet innerhalb der kurzen Zeit aber auch einige entscheidende Breaks und braucht eine Zeit, bis er sich wirklich öffnet. Gleiches gilt für das nachfolgende 'Outlaw Reborn', in dem ein bisschen anspruchsvoller gebolzt wird und das ebenso sperrig daherkommt wie das ambitionierte, bösartige 'Flames Of Nemesis' - ein Starttrio, an dem man sich gut und gerne die Zähne ausbeißen kann, wenn man nicht die notwendige Geduld mitbringt.
Und die Geduldsfrage stellt ARROGANZ in den neun Stücken der aktuellen Scheibe immer wieder, wenngleich die Platte eine sehr angenehme Entwicklung durchläuft und mit 'Guardian Of Old Scars', 'Dungeon Soul' und 'Deadened Rawness Of Life' einige richtig starke Old-School-Nummern parat hat, in denen die Doom-Schlagseite der Band offensiv in den Vordergrund gestellt wird und in denen man zwischen RUNEMAGICK und MORBID ANGEL (ab dem dritten Album) einige mögliche Einflüsse auskundschaftet, die man nicht mal eben von der Bettkante stoßen möchte. Und trotzdem braucht es auch hier reichlich Zeit, bis man die Details des teils technischen, teils dreckigen Outputs verinnerlicht hat, ohne es später aber bereuen zu müssen. Denn wenn sich "Quintessenz" erst mal eingefräst hat, dann liefert die Platte auch gehörig, wenn auch nicht allumfassend. Es ist nämlich der verquere Auftakt, der ein wenig im Weg steht und die Euphorie früh bremst.
Mit einer Quote von immerhin zwei Dritteln ist "Quintessenz" aber sicherlich die Mühen wert, nicht zuletzt weil ARROGANZ nicht einfach nur irgendeinen Stiefel herunterzockt, sondern durchaus nach frischen Ausdrucksformen sucht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes