AGROPELTER - The Book Of Hours
Mehr über Agropelter
- Genre:
- Progressive
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- The Laser's Edge/Alive
- Release:
- 25.07.2025
- Flute Of Peril
- Levitator
- Burial Mound
- The Book Of Hours Part I
- The Book Of Hours Part II
- The Book Of Hours Part III
- The Book Of Hours Part IV
Zwischen Orgel und Synthies.
Hinter AGROPELTER steht der norwegische Multiinstrumentalist Kay Olsen. Unter diesem Namen, das auf ein amerikanisches Fabelwesen zurückgeht, hat er soeben das Album "The Book Of Hours" mit Instrumentalmusik veröffentlicht. Kay Olsen spielt auf dem Album Gitarren, Bässe und verschiedene Tasteninstrumente. Zu seinen bekanntesten Begleitern auf "The Book Of Hours" gehören Jonas Reingold (FLOWER KINGS, KAIPA, KARMAKANIC) und Mattias Olsson (ÄNGLAGARD).
Nur selten dürfte ein Frontcover so falsche Erwartungen hervorrufen wie hier. Die von einer riesigen Schädeldecke überwölbte Trümmerlandschaft lässt nicht die gelassene, barocke Heiterkeit erwarten, die auf dieser Scheibe zu hören ist. Teilweise kann man eine Orientierung an klassischer Musik feststellen, mitunter ist auch Space Rock zu hören. Dementsprechend spielen die Gitarren gegenüber den Tasten wie Klavier, Orgel und Synthesizer nur eine Nebenrolle. Stellenweise kommen Streicher und Bläser hinzu.
Dass im kurzen Einleitungsstück 'Flute Of Peril' die titelgebende Flöte nur teilweise die Führungsrolle spielt, bevor andere Instrumente die von ihr eingeführte Melodie aufgreifen, ist bezeichnend für das ganze Album. So werden in allen Nummern Themen unter deutlichen Brüchen in Instrumentierung und Stimmung variiert. In 'Burial Mound' verdrängen allmählich Bass und Schlagwerk die luftigen Synthies. Vor allem ist der Wechsel zwischen den verschiedenen erwähnten Tasteninstrumenten ein wiederkehrendes Merkmal, so dass die einzelnen Stücke kaum ein eigenes Gesicht gewinnen.
Die letzten vier Tracks bilden eine mehrteilige Suite, die dem Album den Namen gibt und in der die mitunter abrupten Übergänge unter grundsätzlicher Dominanz der Tasteninstrumente weitergehen. Der eher spacige Teil I wird durch eine Klaviersonate unterbrochen und endet mit klassischen Streichern. Erst im Finale von Teil III spielt die Gitarre eine größere Rolle, bevor sich in Teil IV ein Cembalo erhebt.
"The Book Of Hours" ist ein kompositorisch interessantes Album, das auf jeden Fall als proggig, aber in seiner Gitarrenarmut kaum als Rock bezeichnet werden kann. Die Scheibe muss man entweder sehr konzentriert anhören oder im Hintergrund laufen lassen. Wenn man nur mit halbem Ohr zuhört, kann die Ideenfülle, die sich in gelegentlich etwas willkürlichen Brüchen äußert, anstrengend sein. Dass hier musikalische Könner am Werke sind, steht jedoch außer Frage.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser