AGONIZER - Visions Of The Blind
Mehr über Agonizer
- Genre:
- Melodic Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- 7hard
- Release:
- 13.05.2016
- All Alone
- Devil
- Pieces
- Haze
- Sliced
- Eye Of The Storm
- Trail
- Hazard
- Lullacry
- Thorns Of Roses
- A Lie
- Trooper
- Nothing Changed
Blind vielleicht, aber keineswegs stumm!
"Ja, verdammt!" - so ungefähr meine Gedanken bei den ersten Takten von 'All Alone', dem Opener des zweiten AGONIZER-Albums "Visions Of The Blind". Und auch beim fünften Durchlauf der neuen Scheibe der finnischen Formation, die tatsächlich schon seit 1998 aktiv ist, sind meine Gedankenströme nicht viel ausgefeilter. Ihr müsst das verstehen, es gibt momentan nicht wirklich viele Bands, die Melodic Metal ohne Orchester-Bombast und epische Chöre, dafür aber mit harten Riffs und thrashiger Geschwindigkeit zocken.
Als erstes kommt mir da FIREWIND in den Sinn, die Griechen pausieren allerdings inzwischen seit geraumer Zeit. AGONIZER hat das Potenzial, genau diese Lücke ansprechend zu füllen. Pasi Kärkkäinen singt in einer ähnlichen Stimmlage wie der beim Flammensturm mittlerweile gechasste Apollo Papathanasio und vor allem singt der Finne mit ähnlich dramatischer Hingabe. Ich bin spätestens beim Akustikkracher 'Haze' restlos überzeugt vom Können des Skandinaviers. Und dann dieser nahtlose Übergang zum Powersong 'Sliced'! Feinstes abwechslungsreiches Gitarrenspiel und eine Rhythmus-Fraktion, die jedes einzelne Kopfhaar ins Wallen bringt.
Und dieser Doppelpack ist nicht mal die Speerspitze der knapp 60-minütigen CD. Die Melodienwunder 'A Lie' und 'Devil' überzeugen ebenso restlos wie die flinken Riffmonster 'Pieces' und 'Trooper' (das 2013 schon als digitale Single auf den Markt geworfen wurde) oder der dramatische Schlusstrack 'Nothing Changed', der noch einmal alle Stärken der Finnen kompakt versammelt.
Ich weiß nicht, ob das erste Album und direkte Vorgänger "Birth / The End", das vor neun Jahren erschien, wirklich Wellen schlug, oder ob der Promozettel mir dies nur weismachen möchte (icht tippe auf letzteres), aber im Grunde startet AGONIZER mit "Visions Of The Blind" nach der langen Wartezeit so oder so wieder ganz am Anfang. Dafür kann ich nur ganz viel Glück wünschen. Das neue Album hat mich direkt überzeugen können und wird auch weiterhin oft in der Playliste landen. Das muss GUS G. mit seiner Truppe erst mal übertreffen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring