ACERUS - The Caliginous Serenade
Mehr über Acerus
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nameless Grave Records
- Release:
- 26.01.2024
- Dying Consciousness Of An Old God
- The Perception
- Failing Vision
- The Serpent Is King
- Preparation
- Towards The Enigma Of No Return
- Prevail
- Fourth Pentacle
- The Caliginous Serenade
Abwechslungsreicher US Metal aus Chicago mit manchmal orientalischem Flair.
Eine Suche in den umfangreichen digitalen Archiven von POWERMETAL.de förderte zutage, dass ACERUS aus Chicago bei uns bisher komplett unter dem Radar geflogen ist. "The Caliginous Serenade" ist jedenfalls bereits das vierte Studioalbum. Dass der Vierer aus der "windy city" bisher übersehen wurde, muss wohl dem Zufall anzulasten sein, denn an der musikalischen Qualität liegt es sicher nicht. Auch ich hatte von dem von Mastermind Daniel Corchado (Bass, Gitarre) ins Leben gerufenen Ensemble bisher noch nie etwas gehört. ACERUS ist Daniels zweite Spielwiese neben seiner Death-Metal-Truppe THE CHASM.
Die Grundausrichtung von ACERUS ist relativ flott gespielter US Metal ohne die vom Genre oft geforderten Ausflüge ins hohe Gesangsregister. Durch eine kleine Zugabe von Thrash bekommt das Ganze noch etwas frischen Wind. Übertrieben vereinfachend könnte man "The Caliginous Serenade" auf folgende Formel bringen: JAG PANZER meets ARTILLERY. Etwas Epic Metal der Marke MANILLA ROAD dürfte auch noch in der DNA von ACERUS nachzuweisen sein, und bei 'The Preparation' wecken die exquisiten Gitarren-Leads stellenweise gar Erinnerungen an MERCYFUL FATE. Sehr melodisch wird in 'Fourth Pentacle' musiziert, was mir aber sehr gut gefällt. Einige sägende Riffs sorgen dafür, dass die Band es mit dem Wohlklang nicht übertreibt. Auch wird es zum Ende hin etwas wilder und abgedrehter. Gut gemacht!
Die Stücke leben von den ausgefeilten Riffs und Twin Leads, aber auch der Gesang von Esteban Julian Pena ist sehr variabel und setzt der kraftvollen Rhythmussektion und den tollen Gitarren seine klar ausgeprägte stimmliche Persönlichkeit entgegen. Es kommt ja immer wieder vor, dass eine Band orientalische Harmonien in ihren Sound integriert, bei dem Quartett aus Chicago ist dies aber geradezu ein stilistisches Merkmal, denn es findet sich gleich in mehreren Songs wieder. Dies beginnt schon mit dem erstklassigen Opener 'Dying Consciousness Of An Old God'. Allein hierdurch bekommt der Sound von ACERUS ein klares Profil und somit einen recht hohen Wiedererkennungswert. Besonders variantenreich eingesetzt werden die orientalischen Klänge im Song 'Prevail'.
Mit der dunklen Serenade erweist das Quartett aus Chicago dem traditionellen Heavy Metal seine Reverenz, ohne andere Kapellen zu kopieren und auch ohne besonders "retro" klingen zu wollen. Produktion und Songs sind in gewisser Hinsicht zeitlos, also passen sie auch perfekt in die Gegenwart. Man sollte seinen Ohren allerdings zwei oder drei Durchgänge gönnen, wenn man nicht ohnehin gleich begeistert ist.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens