With Full Force XIII - Roitzschjora

10.08.2006 | 17:50

30.06.2006, Flugplatz

ANTICOPS
Als Ersatz für die kurzfristig verhinderten LIAR springen ANTICOPS aus Berlin ein, deren Banner dann auch folgerichtig Berlin Hardcore lautet. Musikalisch gibt es wuchtigen Hardcore ohne Schnörkel, mal schnell, mal moshig und natürlich mit massig Shouts. Die Band ist routiniert, die Songs werden angenehm aggressiv runtergeprügelt, leider ist die Stimmung vor der Bühne auf Grund der wenigen Anwesenden eher mäßig. Trotzdem ist es cool, Songs wie 'Load Lock Fire' oder die beiden eingängigen Highlights 'This Is Hardcore' und 'Take The Money And Run' mal live zu hören, zumal die Band, wie schon erwähnt, ihre Sache ordentlich macht. Die wenigen Anwesenden honorieren das dann auch, so dass unterm Strich ein gelungener Gig dabei rumkommt. Hoffentlich spielt die Band das nächste Mal vor mehr Leuten.


THE REAL McKENZIES
Eigentlich gibt es bei den Folkpunkern THE REAL McKENZIES kaum etwas zu meckern. Spielfreude ist definitiv vorhanden, der Sänger entpuppt sich als coole Frontsau und die musikalische Mixtur ist quasi prädestiniert für Liveauftritte. Schade nur, dass fast die gesamte Zeit über der Dudelsack nicht zu hören ist, ein Problem, das sich den gesamten Gig hindurchzieht und doch etwas den Spaß an der Musik trübt. Ohne die folkigen Melodien bleibt nämlich nur recht netter Punk Rock übrig, gut genug, um live zu kicken, aber so richtig abfeiern kann man die Jungs dadurch nicht. So haben nur die Die-Hard-Fans ihre Freude, für den Rest ein eher mäßiges Vergnügen. Schade, da wäre definitiv mehr drin gewesen, so ruinieren Soundprobleme den Gig und lassen mich eher unbeeindruckt zurück.
[Herbert Chwalek]


HOLY MOSES
Bis wenige Stunden vor dem planmäßigen Beginn dachte ich (wie viele wohl auch), dass SOILWORK die Mainstage am Sonntag Nachmittag zum Wackeln bringen würden. Erst kurz vor knapp wird kommuniziert, dass die Schweden nicht auftreten werden und man stattdessen kurzfristig HOLY MOSES an den Start gebracht hat. Über mehrere Ecken kursiert diese Geschichte: HOLY MOSES wollten eigentlich nur eine Zwischenstopp auf dem WFF einlegen (man kam gerade aus Tschechien vom so genannten Basin-Fire-Festival), als sie mit einem simplen "Ihr habt doch eh alles dabei." kurzerhand Richtung Hauptbühne geleitet wurden. Und HOLY MOSES wären nicht HOLY MOSES, wenn sie in so einer Situation lange überlegen würden. Also rauf auf die Stage und dem Volk eine Ladung Thrash Metal um die Ohren geschleudert. Das macht Laune und ist genau die richtige Medizin gegen die drückende Sonne. Besonders Schreihals Sabina Classen wird von den Fans wie immer gefeiert bis zum gehtnichmehr. Als sich HOLY MOSES mit dem obligatorischen 'Too Drunk To Fuck' verabschieden, ist der Ausfall SOILWORKs längst vergessen.
[Stephan Voigtländer]


RAWSIDE
Nachdem die Hardcore-Punk-Legende mehrere Lineupwechsel verkraften musste, stehen heute endlich mal wieder fünf Bandmitglieder auf der Bühne. Mit dem 2005 veröffentlichten "Outlaw"-Album schaffte man es seinen Ausnahmestatus zu behaupten. Brachial geht es also auch heute zur Sache. RAWSIDE verkörpern, wie sonst kaum eine Band aus Deutschland, die perfekte Mischung aus Metal, Hardcore und Punk, wobei optisch noch klar die Punkrocker dominieren. Anders als viele dämlichen Deutschpunkbands schaffen RAWSIDE es jedoch, irgendwie ehrlicher und vor allem brutaler rüberzukommen. Die politischen Texte der Band passen dabei perfekt ins Konzept. So werden neben den Alltime-Klassikern 'Staatsgewalt' und 'Don't Forget The Tears Of Yesterday' hauptsächlich neue Songs gespielt. Prägende Titel wie 'Fuck You All', 'Rufmord' und 'Es herrscht Krieg' machen dabei schnell klar, was Sache ist. Die Schlammschlacht vor der Bühne verdeutlicht ebenfalls, wie ernst es dem Publikum ist, als die Zugabe 'Faschopack' angespielt wird.


GOREFEST
Wer feiert in den letzten Jahren nicht alles sein Comeback?! Jetzt also auch die holländische Death-Metal-Legende GOREFEST. Wenn auch viele der Reunions unnötig und aufgesetzt erscheinen, so sind GOREFEST die positive Ausnahme. Nach wie vor sind die Jungs um Frontman Jan-Chris de Koeijer eine absolute Macht. Ganz gleich, ob alte Songs wie 'The Glorious Dead' oder auch Tracks der aktuellen Scheibe "La Muerte" wie 'When The Dead Walk The Earth' gespielt werden, man kommt um die nackenbrecherische Zerreißprobe nicht herum. JC de Koeijer passt mit seinem modischen Kurzharschnitt zwar nicht wirklich ins Klischeebild einer Death-Metal-Band (wenigstens sind die Haare jetzt wieder schwarz und nicht mehr neonstrohblond), aber GOREFEST sind ja nicht nur in Sachen Haarschnitt schon immer eigene Wege gegangen. Das nimmt ihnen aber auch keiner krumm, da die Ausflüge in technisches Gefrickel nicht nerven, sondern begeistern. Vielleicht ist GOREFEST die einzige Combo, die der Legende DEATH überhaupt das Wasser reichen kann. Somit freuen wir uns alle auf die kommenden X-mass-Festivals, wo die sympathischen Holländer wieder live zu sehen sind.
[Chris Gaum]


DEADLINE
Machen wir es kurz: DEADLINE spielen Punk Rock - melodisch, energisch, mitreißend. Größter Pluspunkt ist ihre Frontfrau, die mit sympathischen Ansagen glänzt und in deren Stimme man sich glatt verlieben könnte. Rotzig, melodisch und ins Herz treffend. Ein Kracher nach dem nächsten wird ins gut mitgehende Publikum abgefeuert und mit jedem Song wächst die Begeisterung. Schade nur, dass die Zeit drängt, so dass nach dem coolen Cover von 'Sheena Is A Punkrocker' für mich leider Schluss ist. Bis dahin aber ein richtig guter Auftritt, was das Publikum genauso sieht. Die will ich gerne nochmal sehen, irgendwann.


FIRST BLOOD
FIRST BLOOD sind das erste Mal in Europa, präsentieren ihr Debütalbum "Killafornia" und bestehen z.T. aus ehemaligen bzw. jetzigen Mitgliedern von TERROR. Damit ist die musikalische Marschroute klar. Hardcore ohne Rücksicht auf Verluste mit gemeingefährlichen Speedparts, coolen Breakdowns und Backingshouts. Klar, an TERROR reicht die Gruppe nicht ran, sie ziehen sich aber ordentlich aus der Affäre. Auch wenn publikumstechnisch der ganz große Zuspruch ausbleibt, so gibt die Band ordentlich Gas, zeigt sich engagiert beim Stageacting und kann mit Songs wie 'First Blood', dem smart betitelten 'Next Time I See You, You're Dead' oder 'Execution' ein ums andere Mal punkten. Zwar noch kein Highlight, aber eine Band mit Potenzial, die jetzt schon gut Arsch tritt und einen guten Auftritt absolviert. Daumen hoch für FIRST BLOOD!
[Herbert Chwalek]


ARCH ENEMY
Irgendwie haben ARCH ENEMY nicht den besten Sound erwischt, am Anfang klingt das Ganze ein bisschen undifferenziert. Auch später im Set sind einige Gesangspassagen von Frontchanteuse Angela Gossow kaum zu hören (z.B. bei 'We Will Rise'), wobei ich das jetzt nicht unbedingt dem Sound zuschreiben würde, denn die Dame scheint irgendwie stimmlich nicht voll auf der Höhe zu sein. Nun muss die Gute aber auch ständig wie ein brünstiger Grizzlybär herumröhren, da kann die stimmliche Verfassung schon mal etwas schlechter sein. Zum Glück macht dieses kleine Manko die "Begleitband" wieder wett, indem sie ein derbes Brett abzieht und die Zuschauer mit ihrer tighten Death-Metal-Kanonade verwöhnt. Somit kann man doch ein versöhnliches Fazit ziehen, denn die Songs, die ARCH ENEMY in petto haben, sind einfach zu gut, als dass man darauf nicht abgehen könnte. In Sachen Death Metal aus Schweden ist diese Band mittlerweile ganz vorn dabei.
[Stephan Voigtländer]


BULLET FOR MY VALENTINE
Die walisischen Senkrechtstarter können auch auf dem WFF überzeugen. Ihre Mischung aus MAIDEN, METALLICA und modernen Elementen zeigt auch am Sonntag Abend Wirkung. Kein Wunder, trotz ihres jungen Alters gibt die Band Gas und wirkt auf der großen Bühne alles andere als verloren. Dazu kommt noch, dass die Songs massig Hitpotenzial besitzen und dank der großartigen Refrains auch Unwissende schnell von der Qualität der Musik überzeugen. Beispiele dafür sind unter anderem 'The Poison', '4 Words To Choke Upon', 'Suffocating Under Wings Of Sorrow' oder 'Hand Of Blood'. Der neue Bassist fügt sich nahtlos in die Band ein, sodass eigentlich alles im grünen Bereich ist. Leider ist der Sound zumindest am Anfang etwas matschig und die ganz große Begeisterung will sich irgendwie nicht einstellen. Schade, denn die Jungs machen ihre Sache gut, aber der letzte Kick fehlt (noch). So bleibt es bei einem guten Gig.
[Herbert Chwalek]


SICK OF IT ALL
Eine SICK OF IT ALL-Hardcoreshow auf dem Full Force ist immer ein unvergessliches Erlebnis. So ist es auch heute wieder. Ob Crowdsurfing, Circle Pit, Wall of death oder einfach ein herrlich aggressiver Moshpit, wenn SOIA spielen, übertrifft das Publikum sich selbst!!!
Ich möchte jetzt nicht als intolerant erscheinen, aber ich finde, dass die NYHC-Legende um einiges besser aufs Full Force passt als KORN. So ärgert es mich also keineswegs, dass die New Metal KORNies abgesagt haben und stattdessen die Oldschool Band einmal mehr für kollektives Ausrasten sorgt. Das Set beinhaltet natürlich sämtliche Klassiker der nun schon 20-jährigen Bandgeschichte, doch auch vom kommenden Album "Death To Tyrants" wird der Song 'Uprising Nation' gespielt. Wenn das gesamte Album so klingt, kann eigentlich nichts schief gehen und SOIA sind auch nach 20 Jahren noch die Referenz in Sachen Hardcore. Bei 'Sanctuary' macht Gitarrist Pete Koller mal wieder deutlich, wer Weltrekordhalter im Hochsprung mit Gitarre ist. Ich finde es immer noch unglaublich, wie der Mann bei einer solchen Luftakrobatik, noch einen geraden Powerakkord hinbekommt?! Auch die ganz alten Werke werden heute berücksichtigt und als Lou Koller 'My Life' vom "Blood Sweat & No Tears" Album ankündigt, gibt es vor der Bühne kein Halten mehr. Ein obligatorischer Gruß an den Mainact MOTÖRHEAD bleibt vom sehr sympathischen Lou heute auch nicht aus und man beendet eine echt geile Show mit der Bandhymne 'Us vs. Them'!!!
[Chris Gaum]


MOTÖRHEAD
Muss man sich eigentlich MOTÖRHEAD überhaupt noch angucken? Diese Frage beantwortet offenbar der überwiegende Teil der WFF-Besucher mit einem klaren Ja und so ist es mal wieder brechend voll vor der Bühne als Lemmy, Phil und Mikkey selbige betreten.
Aber was ist denn das? Das sind doch eindeutig schwarz gefärbte Haare bei Lemmy. Hätte ich dem guten Mr. Kilmister ehrlich gesagt nicht zugetraut, dass er Wert darauf legt, etwaige graue Haare zu überdecken. Aber so lange er sich nicht auch noch seine Warzen operativ entfernen lässt, ist ja noch alles im grünen Bereich.
Und dann geht's los – mit anderthalb Stunden feinstem MOTÖRHEAD-Rock. Ah, dieses knackige Riffing, dieses impulsive Drumming und dazu die Knarzelstimme von Mr. Rock'n'Roll himself. Das kennt man und das liebt man. Überraschendes gibt es freilich nichts, wenngleich erfreulicherweise das ein oder andere nicht ganz so häufig gespielte Schmankerl ausgepackt wird. Auffällig ist auch, wie gut sich die Songs vom aktuellen Album "Inferno" ('Killers' und 'In The Name Of Tragedy') neben den Bandklassikern machen, mit diesem Scheibchen haben Lemmy und Co. mal wieder einen absoluten Volltreffer gelandet.
Allerdings kommt es mir besonders bei Songs wie 'R.A.M.O.N.E.S.' und 'Stay Clean' so vor, als würde man den Refrain doch ein Stückchen langsamer spielen, als es sonst und im Original der Fall ist. Werden MOTÖRHEAD etwa alt? Nein, kann nicht sein, denn dass Lemmy eines Tages abdankt, das kann und will ich mir einfach nicht vorstellen. Denn MOTÖRHEAD sind eine der wenigen Bands, die man sich einfach jedes Mal anschauen muss, wenn man die Gelegenheit dazu bekommt. Grandiose Show - nicht mehr und nicht weniger.
Bleibt zum Schluss eigentlich nur noch eine Frage. Warum in aller Welt waren MOTÖRHEAD ursprünglich gar nicht als Headliner vorgesehen und rutschten erst durch die Absage von KORN (welche durch SICK OF IT ALL ersetzt wurden) in diese Position? Das Zuschauerinteresse und die gewohnt souveräne Vorstellung der Band sprechen jedenfalls Bände.

Setlist MOTÖRHEAD:
Doctor Rock
Stay Clean
Love Me Like A Reptile
Killers
Metropolis
Over The Top
No Class
I Got Mine
In The Name Of Tragedy
Dancing On Your Grave
R.A.M.O.N.E.S.
Sacrifice
Just Cos You Got The Power
Going To Brazil
Killed By Death
Ace Of Spades
Overkill
[Stephan Voigtländer]


LUMSK
The last supper und alles ist schon wieder vorbei. Naja, wenigstens gibt's vor dem bitteren Ende noch mal vier hochkarätige Bands zu sehen. Die Norweger LUMSK werden mir als eine Art FINNTROLL beschrieben. Das ist jedoch einfach nur falsch. Mich erinnert das Dargebotene eher an eine Art Mittelalter Folk Metal Oper, die wirklich hervorragend inszeniert wird. Das Problem ist nur: Nach drei Tagen Metal, Hardcore, Punk und einer MOTÖRHEAD-Show, die ihresgleichen sucht, kann ich einfach keiner Oper was abgewinnen. Frontfrau Vibeke trällert die Arien zwar gekonnt in die Nacht hinaus, doch obgleich die Diva wirklich schön singen kann, habe ich immer noch 'Ace Of Spades' im Ohr. [Bei mir ist's 'Overkill', welches mir immer noch im Kopf rumgeistert - Anm. v. Stephan] Also egal, ob elektronisches Gitarrengefiedel oder doch mal mehr metallische Klänge wie beim Song 'Perpaisa' ertönen, ich kann mit solch einem Kram einfach nicht viel anfangen. Ich habe nichts gegen komplexe progressive Musik, aber nach einer Rock'n'Roll-Show verträgt man so was einfach nicht!
[Chris Gaum]


OPETH
OPETH müssen sich kurz vor Toreschluss des 13. WFF mit einer 40-minütigen Spielzeit begnügen, was bei den Schweden bedeutet, dass sie gerade mal auf ein paar wenige Songs kommen. Diesmal sind es derer vier. Spielerisch sind die Mannen um Mikael Akerfeldt wie immer überragend, wenn auch nicht die ganz großen Motivatoren auf der Bühne. Ohne Frage, ich habe OPETH live schon besser erlebt, dennoch ist es ein für die Kürze der Zeit annehmbarer Gig und auch wenn sich eine gewisse Müdigkeit unter dem Publikum bemerkbar macht, so kann man das ohne Zweifel auch als Hingabe an die großartigen musikalischen Fähigkeiten von OPETH bezeichnen. Trotz allem oder vielmehr gerade deswegen würde ich OPETH doch zu gern mal auf der Mainstage des WFF erleben - um diese Zeit am letzten Festivaltag ist die Truppe doch ein wenig verschenkt. Macht aber nix, denn die großartigen Hymnen dieser einzigartigen Band kann man trotzdem und zu jeder Zeit ausgiebig genießen.
[Stephan Voigtländer]


GRAVEWORM
Das mystische Instrumental 'Deep Inside' erfüllt das große Zelt. Dann stürmen GRAVEWORM zu Strobogewitter die Bühne. Die Südtiroler gehören zu jenen Düster-Metal-Bands, wo Sänger Stefano ohne jeglichen Imageverlust im Fußball-Trikot rumspringen kann, in diesem Fall natürlich ein Italienisches. Sein Glück, dass das Halbfinale zwischen den Azzuri und Klinsis Truppe noch nicht stattgefunden hat. "In Italien munkelt man, in Deutschland gäb's das beste Publikum in der ganzen Welt", ruft der charismatische Frontman in astreinem Deutsch und sammelt damit noch ein paar Bonuspunkte. Coversongs stehen heut nicht auf dem Programm, stattdessen stampfen und prügeln sich die vier Jungs und ein Mädel durch Songs wie 'Legions Unleashed', 'Dreaming Into Reality' oder 'Hateful Design'. 'Never Enough' widmet Stefano seiner Freundin, "die immer für mich da ist und von der ich nie genug bekomme". Und seinen "Jump!"-Aufforderungen zu '[N]utopia' kommt sogar noch ein Teil des müden Publikums nach. Kein ganz so grandioser Auftritt wie etwa beim "Party.San" vor einem Jahr, aber angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit ein recht solider.


AMORPHIS
Zu den Finnen findet sich noch eine recht stattliche Publikumsmenge vor der Tentstage ein, um den neuen Sänger unter die Lupe zu nehmen. Und offensichtlich haben AMORPHIS genau den Richtigen gefunden, um das Spagat zwischen altem Death-Metal-Material und neuen Pagan-Rock-Songs zu schaffen. Tomi Joutsen lässt die langen Rastas fliegen, taumelt über die Bühne und verzerrt apathisch das Gesicht. Die Growls kommen zwar nicht ganz so tief wie bei manchem seiner Vorgänger, aber es ist schon bemerkenswert, wie er Grunzen und klaren Gesang kombiniert. Ob nun alte Schule wie 'The Castaway', 'Against Widow' oder 'My Kantele', neuere Schule wie 'The Way' oder brandneue Songs wie 'Leaves Scar' - Tomi überzeugt voll und ganz. Nur auf 'Black Winter Day' wartet man als alter Fan vergebens. AMORPHIS haben den klarsten Sound des "Last Supper", nur die Snare ist vielleicht etwas übersteuert. Ansonsten stehen die Finnen in Sachen melodischer Metal aber OPETH in nichts nach, im Gegenteil, sie sind naturgemäß einfach gradliniger und liefern ihren Fans einen furiosen Abschluss des diesjährigen "With Full Force".
[Carsten Praeg]

Redakteur:
Stephan Voigtländer

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