VOLBEAT, BARONESS & DANKO JONES - Berlin
11.11.2019 | 23:5301.01.1970, Mercedes-Benz-Arena
VOLBEAT ruft und alle kommen.
DANKO JONES und seine Band eröffnen bereits um 18.30 Uhr mit bekannter  festivalerprobter Energie den mehr als vierstündigen Abend in der  Mehrzweckhalle am Ostbahnhof und nutzen die knapp bemessene Zeit für ein kompaktes Best-of-Programm mit sieben Songs aus vier Alben. Die, die es bereits in die Arena geschafft  haben, dürfen sich also glücklich schätzen, denn satte Riffs und geballte  Energie heizen dem Publikum direkt ein und die ersten Hörner werden gen  Himmel gestreckt. Kein Wunder, wenn 'Had Enough' oder 'First Date' durch  die Boxen drücken und 'Fists Up High' einem ja auch gar keine andere  Wahl lässt. Ein paar neue Freunde hat sich die Truppe hier sicher erspielt.
Leider ist nach 30  Minuten schon Zeit für die erste Pause, nach der dann BARONESS die Bühne  betritt. Allerdings schaffen es die Amis zu keinem Zeitpunkt, das  Publikum ähnlich mitzunehmen wie zuvor DANKO JONES, was aber nicht nur  an den zwischenzeitlichen technischen Problemen liegt, sondern eher an  der überschaubaren Bühnenpräsenz und den dezent vorgetragenen Songs. So farbenfroh sich die Albentitel geben, ist die Musik der Truppe leider nicht. Und so  würden wohl viele Anwesende diese 60 Minuten für mehr Spielziet von DANKO JONES  tauschen.
Während der zweiten Pause  füllt sich die Mercedes-Benz-Arena endgültig und kein Platz ist mehr  leer als auf acht nebeneinander stehenden Leinwänden um kurz vor 21 Uhr  ein Musikvideo abgespielt wird – 'Die To Live' macht sofort Lust auf  mehr. Die Spannung steigt merklich an und als der bekannte Totenkopf im  brennenden Design erscheint und VOLBEAT mit 'The Everlasting' loslegt,  gibt es kein Halten mehr. Der erste Siedepunkt wird dann an fünfter Stelle erreicht, als der Klassiker 'The Garden's Tale' angestimmt wird.
Doch bereits hier wird  deutlich, dass der Sound sehr zu wünschen übrig lässt und vor  allem dank der Lautstärke (oder besser Lautschwäche) nicht die  notwendige Stimmung aufkommt. Das sieht man besonders gut daran, dass  viele der Sitzplätze dies auch während des gesamten Konzerts bleiben und sich die Arena nicht in ein stehendes Tollhaus verwandelt.  Natürlich spult VOLBEAT nach all den Jahren das Programm routiniert  herunter und so bringen 'Sad Man's Tongue' oder 'Black Rose' (mit Danko Jones als Bühnengast) alle Stimmbänder in Wallung. Dieses  Niveau kann aber nicht gehalten werden, was auch an den Tonproblemen  liegt, die die Dänen allerdings professionell meistern, aber vor allem  an den zahlreichen Songs des neuen Albums "Rewind, Replay, Rebound", die  es nicht schaffen an alte Zeiten anzuknüpfen. Vor allem bei 'When We  Were Kids' - unterstützt vom Comic-Video auf der Leinwand -, hat man eher das Gefühl ein Wiegenlied mit Akustikgitarre zu  hören als echten Rock 'N' Roll. Und so dauert es eine ganze Weile bis das Publikum bei 'Fallen'  wieder Lust hat, so richtig mitzumachen. Dennoch, selbst der Bühnensteg  in die Menge, den die Band und vor allem Michael Poulsen ausgiebig nutzen, lässt den berühmten  Funken nicht überspringen.
Nach 90  Minuten gib es die übliche Zugaben, die zumindest stellenweise noch einmal an alte Zeiten  erinnern. Vor allem 'Pool Of Booze, Booze, Booza' lässt die Fans der ersten  Stunde jubeln, während bei 'Leviathan' eher Popstimmung aufkommt,  spätestens als das Publikum animiert wird, die Telefone zum Leuchten zu  bringen. Mit Ballons und Konfettifontänen fîndet die zweistündige Show  ihren Abschluss und zumindest ich neige dazu beim letzten Song 'Still Counting' das Zählen frühzeitig einzustellen. 
[Mirko Wolf]
- Redakteur:
 - Gastautor
 
	





