J.B.O. - Kaiserslautern

27.11.2001 | 04:55

24.11.2001, Kulturzentrum Kammgarn

Ausverkauft war das Kulturzentrum „Kammgarn“ in Kaiserslautern am Samstag. Der Grund dafür waren J.B.O., die zum Abschluß ihrer Deutschland Tour einluden und somit war der Rahmen für einen unterhaltsamen Abend gegeben. Die Vorband hatte leichtes Spiel, denn obwohl sie mit mehr oder weniger witzigen Songs (Bsp. „Ich bin so froh daß ich ein Arschloch (anstatt „Mädchen“) bin“) daherkamen und zudem noch ein Textblatt zur Hilfe benötigten, fanden sie bei dem wohl schon recht angetrunkenen Publikum guten Anklang.

Gegen 21 Uhr bestiegen dann (nach energischen Rufen) die rosa Helden die Bühne. Die „J.B.O.“ Rufe mußten herhalten, damit diese sich überhaupt auf die Bühne trauten. Als ihre Angst vertrieben war, stiegen sie dann mit „Symphonie der Verstopfung“ ins Set ein. Der Song kam ziemlich gut an und auch die Einlage mit der Toilette auf der Bühne war lustig anzusehen. Um die Stimmung gleich zum Höhepunkt zu bringen folgte „Ein Fest“ und es wurde lauthals mitgegröhlt. „Schlaf Kindlein Schlaf“ war dann eigentlich schon der Höhepunkt des gesamten Abends. Sehr geil war natürlich die darauffolgende Einlage mit dem Glatzkopf, der „Breaking The Law“ sang. Die Nummer kommt halt immer und überall gut! Doch spätestens nach „Medtl-Gschdanzl“ drehte man leider um einige Härtegrade runter und das fand nicht nur ich sehr schade. Selbst wenn J.B.O. eine noch so gute Live Band sind, ist hier dennoch etwas Kritik angebracht: Wenn man schon singt „Ich möchte´ so gerne Metal hör´n“, dann sollte man diesen auch spielen... So hab ich dann die meiste Zeit damit verbracht, auf einen härteren Song zu warten (der erst gegen Ende kam). Nach einem kurzen Statement der Band, daß man die Tour trotz der aktuellen Geschehnisse in der Welt durchzieht (was mit Beifall bedacht wurde), folgte „Eve Of Destruction“. Das war eigentlich auch ganz gut, aber in etwa so, wie wenn SAVIOUR MACHINE während ihrem Auftritt „10 kleine Jägermeister“ spielen würden...

J.B.O. durften natürlich nicht heimgehen, ohne die ein oder andere Zugabe. Dabei durfte natürlich nicht der Klassiker „J.B.O.“ fehlen. Währenddessen wurden diese 3 Buchstaben riesengroß auf der Bühne aufgeblasen, allerdings leider Seitenverkehrt. Das machte aber nix, denn kurzerhand wurde der Song angepasst und auch „O.B.J.“ gesungen. Das war dann auch ganz gut so, denn erst dachte ich, die Jungs werden von OBI gesponsert... Schön war noch, daß sich die Band nach dem Konzert in ihren feinen rosa Klamotten der Fanschar präsentierten.

Die örtliche Presse glänzte wieder mit ihrer unvergleichlichbaren Unkenntnis. Ihre Berichte wären ja wirklich witzig, nur leider vergessen sie immer wieder groß „Vorsicht, Satire“ drüberzuschreiben... Beispiele gefällig? Unterm großen Foto mit der Toilette (auf der einer der Roadys platz nahm) stand „Vito C.“, obwohl man noch seine Gitarre am Bildrand erkennen konnte... Außerdem heißt es im Bericht, dass J.B.O. mit Textblättern werkelten, obwohl dies bei der Vorband der Fall war. Eigentlich ist das schon ziemlich lächerlich, aber wenn man halt die einzige Tageszeitung in weiterem Umkreis ist, dann kann man sich sowas erlauben..

Fazit: Die Halle wackelte und man hatte seinen Spaß, was anderes würde mir auch kein J.B.O. Fan abnehmen. Aber ich hoffe wirklich, daß die Jungs in Zukunft wieder etwas an Härte zulegen und man mal eine vernünftige Vorgruppe mitnimmt (Die Hörerschaft besteht schließlich immer noch hauptsächlich aus Metalern)!

Setlist:

Symphonie Der Verstopfung
Ein Fest
Schlaf Kindlein Schlaf
Medtl-Gschdanzl
Breaking The Law
Ein Zwei Drei
Eve Of Destruction
Im Verkehr
Der Hofnarr
Irgendjemand Da
Ich sag J.B.O.
Ich Möcht´ So Gerne Metal Hör´n
Rache
Frauen
Schlumpfozid Im Stadtgebiet
Mei Alde Is Im Playboy Drin
Gesangsmedley
Verteidiger Des Wahren Blödsinns
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No Sleep Til Bruck
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Ein Guter Tag Zum Sterben
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J.B.O.

Redakteur:
Stefan Lang

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