Full Rewind Festival 2025 - Roitzschjora

12.08.2025 | 11:17

31.07.2025, Flugplatz

Der härteste Acker und die entspanntesten Menschen.

Freitag:

Nach einem Absacker am vergangenen Abend, und mit etwas Abstand vom NAILBOMB-Gig, ließ es sich doch recht ordentlich schlafen. Also geht es frisch und munter zum zweiten Festivaltag! Der wird heute etwas stressiger und ziemlich lang. Das liegt zum einen daran, dass ab heute die Zeltbühne bespielt wird, und zum anderen, dass dort die legendäre Knüppelnacht ansteht.

Wir starten bei bestem Festivalwetter in den Tag, und bekommen als erste Band MANOS zu Gesicht und Gehör. Die Blödelbarden können neben ihren diversen komischen Showeinlagen auch richtig guten Death- und Thrashmetal abliefern. Naja, die Combo ist ja auch schon seit den achtziger Jahren unterwegs. Zudem sind die Querfurter in Roitzschjora keine Unbekannten. Also freut sich das Publikum über gute Musik, gepaart mit Klamauk. Während Sänger Mike "Andrew" Andrae in seiner ausgewaschenen Wattejacke schwitzt, trägt Basser Mario "Eule" Loebelt eine grüne DDR-Sporthose. Eine Giraffe hat er am Instrument befestigt. Warum auch immer. 'Komm in den Garten' wird den Feierwütigen kredenzt. 

Natürlich ist auch die 'Biene M.' am Start und sorgt für allerlei Kurzweil vor und auf der Bühne. Für die Uhrzeit ist die Anzahl der Besucher durchaus recht gut. Die kurzen Stücke 'Der Fuchs schleicht' und 'Drehrumbum' werden abgefeiert und das Publikum wird damit bestens unterhalten. Das muss später noch ordentlich mitmachen, beziehungsweise mitschunkeln, denn die Band lädt zum gemeinsamen Einhängen und Schunkeln ein. Es wird nämlich der Sirtaki über das ganze Gelände getanzt. So viele Feierwütige zu so früher Stunde - Respekt meine Herren, das schafft nicht jeder! Gegen Ende gibt es noch 'Kranker Tannenbaum', was bildhaft mit einem verdorrten Baum auf der Bühne unterstrichen wird. Alles in allem ein sehr unterhaltsamer Auftritt.

Weiter geht es zur Zeltbühne. Dort hat sich Hollands Exportschlager in Sachen Hardcore angekündigt. BACKFIRE! ist bereit, der Menge einzuheizen. Doch bevor sie das tun, läutet die JOHNNY CASH-Coverversion von 'Hurt' (NINE INCH NAILS) als Intro den Gig ein.

Gegensätzlicher kann der Sound eigentlich kaum sein, denn was jetzt abgeht, hat sich ordentlich gewaschen. Im jugendlichen Leichtsinn springt Sänger Patrick Coenen über die Bühne und stachelt die Menge sofort zum Mitmachen an. Die lässt sich das auch nicht zweimal sagen und los geht die wilde Fahrt. 

Ein Moshpit jagt den nächsten, während mit 'The War Starts Here' oder '20 G's' über zwanzig Jahre alte Songs präsentiert werden. Die laufen immer noch klasse beim Publikum und dieser Fakt zieht sich generell bei vielen Bands des Festivals durch ihr Set. Vor der Bühne wird es staubig und die Fans freuen sich über die gut gelaunte Truppe, die genauso viel Spaß an ihrem Auftritt hat. Die Show einfach laufen lassen und sehen was passiert, das ist das Motto. So werden manche Songs spontan ausgewählt. Nach dem Motto: "Alt trifft auf neu" erklingen 'The Stakes Are Too High' (1997) oder 'Still In The Trenches' (2023). Bei allen Tracks geht es vor und auf der Bühne rund. Viel zu schnell ist auch schon wieder Schluss. Was für ein Fest!

Weiter geht es auf der Hauptbühne mit feinstem Metalcore von CALLEJON. Musikalisch ist das jetzt nicht so ganz meine Sache, doch die Band ist eine der wenigen aus diesem Genre, die mir gefällt. Vor der Bühne ist es jetzt gut voll geworden, denn viele Besucher wollen die Rheinländer in ihrem Element erleben. Gestartet wird mit 'Palmen aus Plastik', einem BONEZ MC und RAF CAMORA-Cover. Die Menge tobt und während des Gigs gibt es eine Wall Of Death. Sogar Jesus nimmt daran teil und hat sichtlich Spaß. Frontmann Basti Sobtzick hat mit seinen Jungs die Menge gut im Griff und kommt auch so als recht sympathischer Zeitgenosse herüber. Die Anwesenden können sich zudem über 'Dunkelherz' oder 'Tor des Todes' freuen. Gegen Ende kündigt der Sänger 'CBRTRK' an. Es ist ein Song gegen Superreiche und Despoten. Alles in allen ein sehr schicker Auftritt!

Zu einem Festival gehört nicht nur die Musik auf der Bühne. Das wahre Leben findet ja auf dem Zeltplatz statt. Und so beschließen wir, während der Auftritte von den CRUSHING CASPARS und CHAOSEUM, dort einmal hinzuschlendern, um gleich ein paar Freunde zu besuchen. Doch zuerst geht es in Richtung Badestrand. Der blieb ja bis jetzt unerwähnt. Der Campingplatz verläuft recht parallel eines Gewässers. Ungefähr auf der Mitte des Zeltplatzes wurde eigens für das Festival ein kleiner Badestrand mit Strandbar eingerichtet. Eine klasse Idee! 

Zwar herrschen dieser Tage keine richtigen Badetemperaturen, doch es gibt zahlreiche Besucher, die das Angebot gern annehmen und hier ein wenig die Ruhe genießen, ehe es auf dem Acker wieder laut wird. Bei unseren Freunden treffen wir wieder auf Jesus, der in der Nachbarschaft zeltet. Natürlich ist es nicht Jesus selbst, sondern ein als solcher verkleidete junger Mann. Wir schwatzen noch ein wenig und bei allen Anwesenden lässt sich heraushören, dass ihnen das Festival gefällt. Nach einer Weile treten wir den Rückweg an. Was die Tage über den gesamten Platz auffällt: Die Besucher halten das Gelände relativ vernünftig sauber und ersticken nicht in ihrem Müllchaos. Das ist wirklich toll!

Wir gesellen uns wieder in das Zelt zu LOIKAEMIE. Dort wird zu Beginn des Konzertes erst einmal richtig herumgeräuchert und in den ersten Reihen ist es etwas undurchsichtig. Doch das legt sich recht schnell wieder und die Zuschauer können sich auf die Musik konzentrieren. Einige Jahre war die Truppe ad acta gelegt, doch 2022 ging es für Sänger Thomas Wettermann mit neuer Mannschaft weiter. Eingerostet ist da noch keiner und so wird ordentlich Gas gegeben, um die Menge vor der Bühne in Bewegung zu bringen. Die fackelt auch nicht lange und so geht es von Beginn an recht gut ab. Die Stimmung passt und im Zelt wird es langsam warm. 

Der Vierer aus Plauen wildert heute weniger im Oi!-Punk herum, sondern vielmehr im Hardcore und Punk. Das Stück 'Nicht die Falschen hassen' vom aktuellen Album "Menschen" zeigt sehr gut, welche Einstellung die Band vertritt. Das Publikum ist der Meinung sich bewegen zu müssen, was natürlich auch zahlreiche Crowdsurfer mit sich bringt. Die Security ist jedoch bei allen Gigs bestens darauf vorbereitet. Überhaupt ist stets viel Personal vorne im Graben. Die Crowdsurfer selbst bedanken sich fast immer mit Handschlag oder Umarmung bei den entsprechenden Leuten, die sie in den Graben gezogen haben. Und vor allem: alle sind durchweg freundlich und lächeln. Selbst wenn einer meint, Permanent-Crowdsurfing betreiben zu müssen. Auch das macht das Full Rewind aus.

Wir machen und derweil auf den Weg zur Hauptbühne, um AUGUST BURNS RED zu erleben. Auch die Herrschaften aus Pennsylvania sind eine der zahlreichen Bands, die am Austauschprogramm zwischen dem Full Rewind Festival und dem Wacken Open Air teilnehmen. Der Beginn des Gigs scheint irgendwie leicht missglückt zu sein. Während als Hintergrundmusik 'Chop Suey!' von SYSTEM OF A DOWN läuft, wird das plötzlich laut aufgerissen und von der Band als Coverversion vorgetragen. Der Menge ist das relativ egal, sie feiert die Band. Sänger Jake Luhrs wirkt zu Beginn recht unnahbar und von sich selbst überzeugt. Das legt sich jedoch mit der Zeit und so fliegen später im Publikum diverse Arme und Beine durch die Luft, während sich der Frontmann die Seele aus dem Leib schreit. Ach ja, Circle Pits werden auch von ihm gefordert und natürlich leitest ihm das Publikum Folge.

Heftig wird es im Abschluss auch bei NASTY im Zelt. Die belgische Truppe stürmt voller Energie auf die Bühne und hat eine feine Mischung aus Hard- und Metalcore im Gepäck. Das Ganze wird mit einem recht aggressiven Gesang garniert und fertig ist ein wilder Gig.

Die Jungs haben ebenfalls Spaß auf der Bühne, heizen der Meute ordentlich ein und die Herrschaften von der Security kommen leicht ins Schwitzen. 'Hell On Earth' erklingt nicht nur aus den Boxen, sondern beschreibt das vorherrschende Szenario recht gut. Zudem gibt es auch 'My Brain Went Terribly Wrong' zu hören, was die Besucher sehr erfreut.

Musikalisch völlig anders, aber genauso heftig, präsentiert sich im Anschluss KATAKLYSM. Doch bevor es soweit ist, werden von einem Crewmitglied ein Bier und ein Plektrum an die Zuschauer verteilt. Die kanadische Death-Metal-Institution legt ohne große Umschweife los und verwöhnt die Besucher mit einem brutalen Sound.

Es ist eine Freude, Sänger Maurizio und seinen Mannen bei der Arbeit zuzusehen und die Tatsache, dass die Band nach so vielen Jahren immer noch so eine geniale Präsenz auf der Bühne hat, ist einfach klasse! Neben dem fast aktuellen 'Goliath' vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 2023, erklingt auch das aktuelle 'The Rabbit Hole'. Alles in allem ein schicker Gig, der mal wieder beweist, dass KATAKLYSM auf der Bühne immer für beste Qualität steht.

Ob das jetzt bei ANNISOKAY auf der Zeltbühne auch so ist? Zu Beginn muss ich jedoch erst einmal beichten, dass die Band bis dato völlig an mir vorbeigegangen ist - warum auch immer. Kollege Norman ist der Meinung, dass es mir gefallen wird. Na schauen wir mal. Jedenfalls ist die Menschenmenge im Zelt jetzt sehr beachtlich, als die Hallenser die Bühne betreten und mit 'Throne Of The Sunset' loslegen.

Die Menge tobt und ich erwische mich beim mitwippen. Ganz ehrlich? Der Sound der Jungs gefällt mir immer mehr und vor allem der Wechsel zwischen den Shouts von Rudi und dem Klargesang von Christoph gefällt mir sehr gut.

Also ab in den Moshpit! Die Fans singen dort fleißig mit und haben mit der Band eine gute Zeit. Auf die Ohren gibt es neben 'Like A Parasite' auch 'Coma Blue'. Alles in allem ein starker Auftritt, der vom Publikum mit viel Beifall belohnt wird.

Mit ANNISOKAY ist jetzt erst einmal Feierabend auf der Zeltbühne, bevor heute die Knüppelnacht angesagt ist. Also begeben wir uns wieder zur Hauptbühne, um uns von der "Meisten Band der Welt" verwöhnen zu lassen.

Zu KNORKATOR muss man ja nicht viel sagen. Die Band ist bei vielen Festivals zu Gast und steht schon viele Jahre auf der Bühne. Heute startet die Truppe mit 'Sieg der Vernunft' und der Platz vor der Bühne ist wieder sehr gut gefüllt. Sänger Stumpen freut sich wie Bolle, endlich wieder auf dem hiesigen Acker singen zu können. Und zwar so sehr, dass er die von den Veranstaltern angedrohte Strafe, falls er überziehen sollte, gern bereit ist zu zahlen. Was tut man als Musiker nicht alles für seine Fans? Auch an die Fotografen denkt er heute. Und damit jeder das ultimative Foto machen kann, holt er sie kurzerhand auf die Bühne. Unser Fotograf Norman erklimmt also die Stage und bekommt mit den anderen Kollegen eine völlig neue Perspektive.

Danach geht es wieder zurück in das gewohnte Umfeld. Im Anschluss lädt der Sänger die Jungendfreunde zur Tanzmusik ein und die lassen sich das nicht zweimal sagen und machen hervorragend mit. Ganz im Sinne von "Jugend musiziert" übernimmt Tim Tom, der Sohn von Alf Ator, den Gesang bei 'Böse'. Das macht er richtig toll und die Besucher sind davon begeistert. Auch Agnetha Ivers, die Tochter von Stumpen, ist heute bei einigen Songs mit dabei. Unter anderen singt sie bei 'Zeig mir den Weg nach unten' mit ihrem Vater im Duett. Das passt sehr gut und auch hier sind die Fans begeistert. 

Alf Ator zerstört wieder Keyboards und sein Sohn darf die Überreste zusammenkehren. Wie Federball und Crowdsurfen zusammenpasst, das zeigt sich beim BONEY M.-Cover 'Ma Baker'. Während Alf Ator und Stumpen den Track vortragen, und dabei Federball spielen, bringt es einige Leute über die Köpfe getragen in Richtung Bühne. Zum Abschied erklingt dann 'Zähneputzen, Pullern und ab ins Bett'. Die Menge feiert noch ein wenig und bedankt sich mit viel Beifall bei den Musikern. Die drücken sich herzlich gegeneinander auf der Bühne. Im Hause KNORKATOR scheint also die reinste Harmonie zu herrschen.

An sich klingt die Reihenfolge der Dinge aus dem letzten KNORKATOR-Song recht vernünftig. Wäre nur ungünstig, dass jetzt schon zu tun, denn verpasst man den Gig von MACHINE HEAD. Da sich die Band hierzulande in den letzten Jahren ziemlich rar gemacht hat, zieht es zu später Stunde noch einmal viele Festivalbesucher vor die Bühne.

Vor dieser hängt ein großes Band-Banner, was den Blick auf die Bühne versperrt. Es ist, so glaube ich, auch das erste und einzige Mal, dass zu Beginn einer Show, ein solches genutzt wird. An den Seiten herrscht hektisches Treiben der hiesigen Feuerwehr. Die Mitarbeiter der Security wirken irgendwie angespannt. Auf was müssen wir denn hier gefasst sein? 

Nun, es wird ein toller Gig aber nicht dramatisch. Soviel sei vorab verraten. Nachdem das Banner gefallen, und die erste Runde Feuerwerk gezündet ist, legt die Band um Sänger Robb Flynn unter viel Applaus straff und motiviert los. Keine Frage, die Jungs scheinen gute Laune zu haben und freuen sich, dass sie hier spielen. Auf die Ohren des Publikums gibt es 'Imperium' und Es dauert auch nicht lange, da werden große aufgeblasene Würfel mit dem Logo der Band auf die Menge losgelassen, die eifrig damit spielt.

Der Sänger betont in den Pausen öfter, dass es ihn freut im Osten des Landes spielen zu können. 'Is There Anybody Out There?' lädt zum kollektiven Mitsingen ein. Keine Frage, die Stimmung könnte nicht besser sein. Später gibt es auch noch einen Schwung aufgeblasene Hämmer für das Publikum, die fleißig über den Köpfen der Besucher hin und her gehen.

Wobei mir zu Ohren gekommen ist, dass einige sofort von Fans stibitzt worden sind. Der neue Song 'Outsider' vom aktuellen Album "Unatoned" läuft bei den Anwesenden auch bestens durch.

Viel zu schnell geht die Spielzeit für MACHINE HEAD zu Ende. 'Halo' wird zum Abschied präsentiert und unter einem Feuerwerksregen vom Dach der Bühne endet das Konzert. Die Fans spendieren noch einmal viel Beifall und fordern eine Zugabe ein. Doch dieser Wunsch bleibt leider unerfüllt. Ein paar Minuten wären bis zum regulären Ende noch gewesen aber die Musiker verschwinden von der Bühne. Dafür gibt es als kleine Entschädigung für das Publikum zahlreiche Plektren, die von der Bühne in die Menge geworfen werden. Sie sind sogar eigens für das Festival hergestellt worden, denn neben dem Bandlogo auf der einen Seite, ist auf der anderen Seite das Festival mit Datum benannt. Ein schönes Andenken.

Damit neigt sich der zweite Festivaltag langsam seinem Ende entgegen. Rundherum blickt man in zufriedene Gesichter, also hat MACHINE HEAD alles richtig gemacht. Während viele Besucher langsam den Heimweg antreten, geht es für uns zurück zur Zeltbühne, da ja die Knüppelnacht ansteht.

Diese wird von BENEDICTION eröffnet. Die Death-Metal-Veteranen aus Birmingham waren einen Tag vorher bereits beim Wacken Open Air zu Gast und haben den Regen aus dem Norden glücklicherweise nicht mitgebracht. Dafür knallen sie den Zuschauern ein starkes Brett vor die Füße, das sich gewaschen hat. 'Scriptures In Scarlet' eröffnet bestens die Knüppelnacht. Noch sind zahlreiche Besucher motiviert und der Moshpit lässt nicht lange auf sich warten. 'Crawling Over Corpses' nimmt zu dieser Uhrzeit zwar keiner mehr wörtlich, aber der Song kommt trotzdem gut an. Die dreiviertel Stunde Spielzeit ist gefühlt rum wie nichts, als sich die Musiker von ihrem Publikum verabschieden.

Weiter geht es mit der Band KRISIUN, die wahrscheinlich eine Fahrgemeinschaft mit BENEDICTION gemacht hat. Die brasilianische Abrissbirne startet voller Elan das Set mit 'Kings Of Killing'. Vor der Bühne fliegen die Haare und die Menge hat viel Spaß am Gig. Bei den Jungs sieht man wirklich toll, wie sie für ihre Musik leben. Gerade Gitarrist Moyses Kolesne ist völlig in seiner Welt versunken und zockt sich mit einer grandiosen Leidenschaft durch die Songs. Seine Gitarrensoli sind einfach genial. Und das um die Uhrzeit! So walzt das Trio den Rest im Zelt noch in Form von 'Messiah's Abomination' oder 'Conquerors Of Armageddon' nieder . Beides vom gleichnamigen Album "Conquerors Of Armageddon" aus dem Jahre 2000. Quasi eine Oldienacht nur mit anderer Musik. Am Ende gibt es noch einmal viel Applaus für die Brasilianer und im Publikum werden die müden Knochen sortiert.

Allmählich greift die Müdigkeit um sich. Das Gelände wird auch langsam leerer, doch ASAGRAUM wollen wir uns unbedingt noch ansehen, da wir die Damen einerseits noch nie Live erlebt haben, und andererseits ihre Gigs eher selten sind. Wirklich voll ist es nicht mehr, als das Trio um Frontfrau Obscura loslegt. Heute gibt es am Bass männliche Unterstützung. Ohne viel Worte und Umschweife serviert der Dreier feinsten Black-Metal. Während sich die Sängerin meist recht statisch verhält, ist der Basser des Öfteren in Bewegung. Die blonde Gitarristin wirkt leicht verunsichert. Irgendwie scheint sie permanent etwas zu suchen. Norman meint, dass sie auch nicht zur Stammbesetzung gehört, vielleicht ist das ja eine Erklärung. Zugegeben, nach einem langen Tag und der Uhrzeit ist es keine leichte Kost, was einem um die Ohren fliegt. Währen einige Besucher noch motiviert die Haare fliegen lassen, macht sich beim Großteil eine gewisse Müdigkeit breit.

Auch bei uns ist das so. Und daher beschließen wir, den Heimweg anzutreten. Das aber mit der Erkenntnis, definitiv noch einmal ein Konzert von ASAGRAUM zu besuchen. Das trifft auch für 1349 zu, deren Konzert wir zu Gunsten von Schlaf versäumen. Schließlich haben wir ja noch einen Festivaltag vor uns.

Text: Swen Reuter

Foto Credits: Norman Wernicke
Foto Credits: MINISTRY: Christina Gaudlitz - Black Label Pictures
Foto Credits: PERKELE: Swen Reuter

Hier geht es zum Samstag.

Redakteur:
Swen Reuter

Login

Neu registrieren