Bonehouse - Kiel

21.12.2000 | 04:22

18.11.2000, Alte Meierei

Mal wieder ein Konzert in Kiel, dazu im berüchtigten Gaarden und in der ziemlich punkigen Alten Meierei. Das erste Konzert der Local Heroes BONEHOUSE seit einem Jahr, dazu noch zwei coole Supportacts, das wollten neben mir auch ca. 100 Leute nicht verpassen.

Als erste sprangen dann die FYER DOGS aus Köln auf die Bühne und rockten mit ihrem aggressiven Hardcore-Punk gleich fett drauflos. Vor allem der zweite Gitarrist poste wie ein Weltmeister und sorgte für ordentlich Action und die brülligen Backingvocals. Im Kontrast zu all dem Geballer standen die überraschend melodiösen Gesangslinien des Sängers/Gitarristen, die den Songs die nötige Abwechslung verliehen. Die ersten Haare flogen und die FYER DOGS wurden sogar zu Zugaben zurückgebrüllt, bevor sie dann sichtlich erschöpft das Feld für die TYPHOON MOTOR DUDES räumten. Aber den Namen FYER DOGS sollte man sich als Hardcore-Punkrocker merken.

Mit den TYPHOON MOTOR DUDES war dann die Kieler Fraktion an der Reihe und mit „Eat My Dust“ erwischte die Band auch gleich eine fetten Einstieg. Die TYPHOON MOTOR DUDES sind von zwei Dingen beeinflusst: dreckigem Punkrock und Evel Knievel, einem verrückten Motorradfahrer aus den Siebzigern. Angetrieben von Sänger Matt rockte die Band jedenfalls verdammt gut los und konnte sowohl mit schnellen Songs wie auch mit rockigeren Midtempogranaten. Jedenfalls machte es richtig Spass zu Titeln wie „Devil’s Chosen Driver“ fett abzurocken, was grosse Teile des Publikums ähnlich sahen. So wurden auch die DUDES zu Zugaben zurückgebrüllt, wobei es noch eine Überraschung gab. Nach der zweiten Zugabe „Go Home Boy“ schnappte sich die verdammt gut aussehende Bassistin Pussy Slut das Mikro, um die letzte und dritte Zugabe zu singen, mit tatkräftiger Unterstützung des Publikums. Danach war es dann Zeit für.....

....die Kieler Hardcore-Thrasher BONEHOUSE. Mit „Cancel You“ von der immer noch aktuellen Scheibe „Steamroller“ erwischten die Jungs gleich einen guten Einstieg , der für einen nie erlahmenden Moshpit im Publikum sorgte. Aktivposten waren Shouter Philipp Wolter und Gitarrist Pete, die beide häufigere Bäder in der tobenden Menge nahmen. BONEHOUSE wurden ziemlich gefeiert, kein Wunder bei den Granaten von Steamroller wie „Maria Mar“, dem supergeilen „Testosterone“, dem rockig-punkigen „No Guts, No Glory“ und natürlich „Gaarden King“. Aber auch ältere Kracher wie „Dogbite“ sowie Songs zweier Split-EPs kamen zum Zuge. Dabei konnte sich Sänger Philipp immer auf die stimmgewaltige Unterstützung des Publikums verlassen. Aber Philipp Wolter brüllte nicht nur wie ein Irrer, unterstützt von Drummer Kalle mit kreischigen Backingvocals, sondern hatte auch intelligente Ansagen parat. Ob nun gegen beschissenen Nazi-Festivals, engstirnige Szene-Polizisten oder er lobte die Zusammensetzung des Publikums („Punks, Metalheads und andere Asos“). Der Mann weiß, wovon er spricht. Obwohl die Leute schon von zwei verdammt guten Bands überrollt worden waren, ernteten BONEHOUSE die besten Resonanzen des Abends und wurden ebenfalls zu Zugaben zurückgebrüllt, wenn auch etwas heiser. Mit dem coolen „I Don’t Think So“ endete dann ein verdammt cooles Konzert, das wohl allen Anwesenden viel Spass gemacht hat. Ach ja, beinahe hätte ich DEN Höhepunkt vergessen: als nämlich die Mitglieder des Bonehouse-Fanclubs „Bonebastards“ ihre fetten und ekligen Bierbäuche präsentierten; da weiß man mal wieder, wieso man schlank ist......

Redakteur:
Herbert Chwalek

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