ARCH ENEMY, AMORPHIS, ELUVEITIE und GATECREEPER - München
03.11.2025 | 12:3012.10.2025, Zenith
"Blood Dynasty" erobert die Bayernmetropole.
München mal wieder ... ich sag ja, wären die Mieten nicht so unfassbar teuer, würd ich wohl hierher ziehen, so oft wie ich hier Konzerte besuche. Heute steht schon fast eine Art Mini-Festival im Zenith auf dem Plan. ARCH ENEMY lädt zur "Blood Dynasty"-Tour und hat gleich drei weitere Bands im Gepäck: GATECREEPER aus Phoenix, die Finnen von AMORPHIS sowie die eidgenössischen Pagan Metaller ELUVEITIE.
Parkplätze sind heute trotz endlich fertiggestelltem Parkhaus Mangelware, nebenan in der MotorWorld findet heute ein Dackelrennen statt... na, Hausmeister Krause würde wohl seine Freude dran haben. Egal, etwas weiter weg geparkt (die MOC-Tiefgarage meide ich), in der Hoffnung meine Kamera im Gegensatz zu letztem Jahr bei mir behalten oder zumindest in Bühnennähe "parken" zu können, und ab ins Getümmel.
Köstlich amüsiert wurde sich schon vor der Halle über die Bierbecher in bonbonrosa mit Comicmotiv, die meisten dürften wohl auch mit den Besuchern nach Hause gewandert sein.
Eröffnet wird der Abend heute von GATECREEPER - und meine Fresse legen die eine brachiale Show gleich zu Beginn hin! Kaum eine Hand, die unten bleibt, sei es als Faust oder als Pommesgabel - das verspricht doch schon ein guter Abend zu werden.
Lediglich 35 Minuten Spielzeit haben die Amerikaner, das reicht aber, um die Halle ordentlich zum Kochen zu bringen. Der Sound ist heute, zumindest dort wo ich mich während des Abends aufhalte, durchgehend klar und gut, was im Zenith ja durchaus nicht immer der Fall ist.
Setliste GATECREEPER: Dead Star; Ruthless; A Chilling Aura; Caught In The Treads; The Black Curtain; From The Ashes; Mistaken For Dead; Flesh Habit; Sick Of Being Sober; Flamethrower
Ok, die Kinnlade wieder vom Boden aufsammeln, weiter gehts nach einer kurzen Umbauphase mit AMORPHIS aus Finnland. Geht es bisher eher krachend-brachial zu, wird es hier etwas ruhiger und sphärischer, aber nicht weniger fulminant.
Natürlich dürfen in dem kurzen Set Songs wie 'House Of Sleep' oder 'Black Winter Day' nicht fehlen, vom aktuellen Album "Borderland" schaffen es nur 'Bones' als Opener und 'Dancing Shadow' auf die Liste. 'The Bee' fungiert als Rausschmeißer und macht die Bühne frei für die Schweizer von ELUVEITIE.
Setliste AMORPHIS: Bones; Silver Bride; Wrong Direction; The Moon; Dancing Shadow; Death Of A King; Black Winter Day; House Of Sleep; The Bee
Zugegeben, mit ELUVEITIE konnte ich bisher nicht allzu viel anfangen, jedoch habe ich mit "Helvetios" bisher auch nur ein Album der Schweizer gehört... Die Energie, die die Band allerdings in den nächsten fünfzig Minuten live rüberbringt, spricht eine ganz andere Sprache und mich sofort an, da werde mich dann wohl mal eingehender mit der Band beschäftigen.
Vom aktuellen Album "Ànv" gibt es ganze drei Songs ('Exile Of The Gods', 'Premonition' und 'The Prodigal Ones'), der Rest bewegt sich fast über die gesamte Bandbreite der Band. Ganz kurz unterbricht Sänger Chrigel die Show, als Sanitäter über den Bühnengraben ins Publikum steigen, offenbar hat der junge Kerl aber nur ein wenig zu tief ins Glas geschaut. Also gleich weiter im Text - aber gut zu sehen, dass auch hier nicht einfach nur eine Show abgespult wird. Eigentlich sollte man meinen, dass der Folk Metal heute ein wenig fehl am Platze ist, dem ist aber nicht so - ELUVEITIE wird vom Publikum ordentlich gefeiert.
Setliste ELUVEITIE: Ategnatos; Deathwalker; The Prodigal Ones; Exile Of The Gods; A Rose For Epona; Premonition; The Call Of The Mountains; King; Inis Mona
ARCH ENEMY-Frontfrau Alissa White-Gluz, der blauhaarige Wirbelwind aus Kanada, stürmt im hautengen maßgeschneiderten Kostüm samt Band nur wenig später die Bühne und legt mit 'Deceiver, Deceiver' los, gefolgt von 'Ravenous' vom 2003er Album "Wages of Sin". Erst dann kommt mit 'Dream Stealer' ein Werk des neuesten Longplayers "Blood Dynasty".
Große Showelemente braucht die Band nicht, etwas Lightshow und Nebel reicht völlig, dazu das wie immer grandiose Backdrop. Michael und Joey testen, wer seine Saiten schneller zum Glühen bringt, Alissa heute wieder in Topform mit zwischendurch eingestreutem Klargesang (was in der Vergangenheit ja nicht immer gut ankam bei manchen Die-Hard-Fans). Überwiegend werden die gleichen Songs gespielt wie schon bei der letztjährigen Tour, lediglich 'Ravenous', 'Blood Dynasty' 'Illuminate The Path' und 'Avalanche' kommen neu dazu.
Persönliche Highlights für mich sind wieder mal eher die Klassiker 'My Apocalypse', 'Nemesis' und 'The Eagle Flies Alone'. Nach knapp anderthalb Stunden findet der grandiose Konzertabend ein Ende mit 'Nemesis', zu dem riesige Bälle aufs Publikum losgelassen werden. Der eine oder andere findet seinen Weg auf die Bühne und wird von der Band wieder reingekickt, bevor das Instrumental-Outro 'Fields of Desolation' die Show beendet.
Setliste ARCH ENEMY: Deceiver, Deceiver; Ravenous; Dream Stealer; Blood Dynasty; War Eternal; My Apocalypse; Illuminate The Path; Liars & Thieves; The Eagle Flies Alone; First Day In Hell; Sunset Over The Empire; No Gods, No Masters; Avalanche; Zugaben: Snow Bound; Nemesis
Text und Photo Credit: Michael Vogt
- Redakteur:
- Michael Vogt






