TIDES FROM NEBULA: Interview mit Maciej

08.06.2011 | 17:24

Die polnischen Instrumentalisten TIDES FROM NEBULA haben mit "Earthshine" ein wunderschönes Post-Rock-Album aufgenommen. Grund genug, um mit Gitarrist Maciej zu sprechen.

Das zweite Album der Polen hat durchaus einiges an Staub aufgewirbelt. Nicht nur die Presse ist sich einig, dass "Earthshine" ein tolles Werk ist, auch Musikerkollegen wie LONG DISTANCE CALLING loben die Herren. Maciej zeigt sich entsprechend zufrieden mit dem Feedback bisher: "Ja, die Reaktionen bisher sind wirklich sehr, sehr gut. Die meisten Reviews sind wirklich gut und auch die Tour gerade lief super. Es kommen immer mehr Leute zu unseren Shows, was zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Dazu waren auch die Shows mit RIVERSIDE großartig, die Hallen waren voll und wir haben sehr gutes Feedback bekommen."

Schwieriger wird es mit Maciej über die Musik von TIDES FROM NEBULA zu sprechen. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Polen ohne Sänger auskommen. "Ich bin kein großer Fan davon unsere Musik zu beschreiben, es sollte einfach jeder "Earthshine" hören und schauen, ob es gefällt. Wir haben kein Rezept für unsere Musik. Wir schreiben unsere Songs so, weil sie sich einfach richtig für uns anfühlen, sie fließen einfach aus uns heraus." Kreativität hat eben keine Vorgaben.

Dass ich bei 'The Fall Of Leviathan' ('Leviathan' ist ein mythologisches Seeungeheuer, dass später in der Literatur oft mit einem großen weißen Wal verglichen wurde, auch in "Moby Dick" - PK) mit seinem ruhigen Start just vor dem ausbrechenden Sturm und dem intensiven Finale an Ahab denke, der erbarmungslos Moby Dick jagt, denke, sorgt auf der anderen Seite für Erstaunen. "Moby Dick? Das ist eine interessante Assoziation, aber nein, damit hat es nichts zu tun. Wir versuchen aber natürlich Titel zu wählen, die gut zur Musik passen. Die Musik ist immer zuerst da, dann kommt der Titel. Und ein guter Titel kann dem Hörer helfen, in die richtige Stimmung zu kommen."

Einflüsse von anderen erfolgreichen Instrumentalbands will Maciej bei TIDES FROM NEBULA nicht ausmachen. "Für uns war das eine ganz natürliche Entwicklung, da wir uns als Quartett einfach wohl gefühlt haben. Wir selbst hören nicht mal eine Menge Post Rock, sondern hören viel eher Musik mit Vocals, einen großen Einfluss haben diese Bands also nicht auf uns. Aber eine Band wie PELICAN lieben wir schon.", gibt Maciej zu. Dennoch werden Vocals auch in Zukunft wohl keine Rolle bei den Polen spielen. "Falls wir mal mit Vocals arbeiten, dann nur, wenn sie wie ein Instrument behandelt werden, ohne echte Texte. Aber wer weiß schon, was passiert."



Die nahe Zukunft bringt exakt das, was sich die Fans erhoffen: "Wir werden dieses und nächstes Jahr viel live spielen. Gerade waren wir mit RIVERSIDE auf Tour, dann spielen wir auf vielen Festivals und es folgen eine weiter Tour in Polen und eine im Rest von Europa. Und vielleicht fangen wir dann auch schon mit dem nächsten Album an." Wenn die Herren also in eurer Stadt halt machen, geht hin.

Redakteur:
Peter Kubaschk

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