REINFORCER - Interview mit Niclas und Logan
22.08.2025 | 12:56Sehr spontan hat sich ein Teil von REINFORCER bereit erklärt, uns Auskunft über die Band und zum neuen Album "Ice And Fire" (Release am 22.08.2025) zu geben.
Euch beiden erstmal vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt und dass das auch so spontan mit dem Interview geklappt hat. REINFORCER ist auf POWERMETAL.de außer mit einigen News bislang nicht vertreten - und das ist mir definitiv für so eine geile Band wie ihr das seid, einfach viel zu wenig. Und deswegen würde ich gerne diesen weißen Fleck auf der Metal-Landkarte bei uns mit Leben füllen. Seid doch bitte mal so nett und stellt euch beide mal ganz kurz vor, wer ihr seid und was ihr bei REINFORCER macht.
Logan: Der Ältere fängt an!
Niclas: Ok, ich bin Niclas. Ich habe damals mit Marvin am Bass REINFORCER gegründet, der Marvin ist jetzt aber nicht mehr dabei. Ich spiele die Gitarre, schreibe mit Tobi überwiegend die Musik zu den Songs und manchmal auch ein bisschen Texte. Das ist so mein Job seit 2015 bei REINFORCER.
Logan: Und ich bin Logan. Ich bin 2017, glaube ich, dazugekommen als erster offizieller Sänger der Band. Also nach Niklas. Und bin seit dem ersten Album auch, ich würde mal einfach so weit gehen zu sagen, der Haupt-Lyric-Writer für die Songs, und alles was die Gesangsmelodien betrifft, erarbeiten Niclas und ich meist zusammen.
Wer gehört noch zur Band? Niclas: Wir haben noch den guten Tobias an der anderen Gitarre, überwiegend Rhythmus-Gitarre, aber auch viele Soli und wir machen ja viele zweistimmige Sachen, so ein bisschen IRON MAIDEN-/JUDAS PRIEST-mäßig. Das ist auf jeden Fall gut, dass wir einen zweiten starken Gitarristen haben. Dann haben wir an den Drums unseren Lasse, der sich auch um das Merch und Gott sei Dank auch um die Finanzen kümmert. Und dann haben wir noch Fabo am Bass, der im letztem Jahr für Marvin eingestiegen ist. Wir waren bis dahin immer in der Urbesetzung unterwegs, Marvin wollte sich aber beruflich ein bisschen verändern und hat eh schon in Münster gewohnt, was immer eine Stunde oder anderthalb Stunden Zug-Anreise zu den Proben und Bandmeetings bedeutete, und jetzt ist Fabo eingestiegen, der kommt aus Bielefeld und wir sind froh, richtig cooler Typ, gebürtig aus Kolumbien und er bringt ein bisschen südamerikanisches Feuer mit rein und spielt den Viersaiter, manchmal auch Fünfsaiter.
Und ich hatte ich mich schon gewundert, wie ihr an einen Bassisten aus Kolumbien gekommen seid und wie das funktioniert mit Proben, Live und so weiter. Aber gut, wenn er in Bielefeld wohnt...
Niclas: Ja, ich weiß es gar nicht genau, er ist schon seit zehn oder fünfzehn Jahren in Deutschland.
Vorher wart ihr in der Urbesetzung unterwegs, da war Logan noch nicht dabei und du, Niclas, hast glaube ich auch gesungen, oder?
Niclas: Also ich habe nie auf offiziellen Aufnahmen gesungen, aber ich habe es erstmal übernommen, aber es war eigentlich relativ klar, dass mir meine Gesangsqualität nicht ausreicht und wir einen richtigen Sänger brauchen. Außerdem sieht es bei vielen immer sehr einfach aus, aber es ist sehr, sehr schwer Gitarre zu spielen und gleichzeitig zu singen.
Wo liegen denn eure musikalischen Wurzeln bzw. eure musikalischen Vorlieben? Du hast gerade schon IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST mit ihren Twin Gitarren genannt, die man, wenn man nicht gerade Stöpsel in den Ohren hat, sehr, sehr deutlich raushört. Aber da ist ja, glaube ich, noch mehr an Einflüssen da.
Logan: Ich möchte an dieser Stelle gerne einmal ein kleines "Rest in Power" an Ozzy Osbourne aussprechen, der ein sehr, sehr großes Idol für mich gewesen ist. Und BLACK SABBATH dürfen wir nicht außen vor lassen, ich weiß, das gilt nicht nur für mich, sondern auch für Niclas. Also wirklich der absolut klassische Ur-Heavy-Metal, wie du schon gesagt hast, JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN. Und für mich als Sänger auf jeden Fall noch Ronnie James Dio. Im Prinzip alles, wo Dio involviert war. Dann auch ein bisschen neuere Einflüsse, das würde ich an Niclas abgeben, sowas wie ICED EARTH, aber da bin ich tatsächlich musikalisch von der Inspiration her raus. Ich sammle die ganz alten Leute, da wäre sogar noch AEROSMITH und ALICE COOPER mit drin. Und die Jungs hören dann doch mal auch ein paar bisschen, also ich sage mal, modernere Bands. Ob man jetzt modern sagen möchte... ich meine, ICED EARTH hat sich ja jetzt nicht unbedingt 2015 gegründet.
Niclas: Also bei mir sind es auch auf jeden Fall die großen Helden, die wir eben schon angesprochen haben. PRIEST, MAIDEN, SABBATH. Ansonsten bin ich auch ein bisschen Power- und Speed-Metal-mäßig unterwegs, BLIND GUARDIAN, HAMMERFALL, HELLOWEEN, die Schiene. Ja, und die Sache mit ICED EARTH ist ja so ein bisschen eine schwierige Entwicklung, aber rein musikalisch ist das von Tobi und mir einfach auch ein richtig großer Einfluss, den wir auch immer noch viel hören. Ansonsten hat vor allem unser Drummer auch so ein bisschen den Einschlag Melodic Black Metal, Melodic Death Metal. Ansonsten sind es bei mir aber wirklich auch immer eigentlich so die klassischen Helden.
Da ist ja absolut nichts Verkehrtes dran. Die können es ja auch immer noch am besten.
Logan: Ja, die zwei, drei, die davon noch leben...
Ja, wir werden leider öfter so Ozzy-Momente wie vor ein paar Tagen haben. Leider, das ist aber nun mal einfach so. Aber dafür stehen ja junge Bands in den Startlöchern, die dann irgendwann mal Headliner werden. REINFORCER Headliner auf Wacken, wer weiß? Wie würdet ihr denn eure Musik selbst beschreiben und wo seht ihr den Unterschied zum neuen Album oder die Weiterentwicklung, wie auch immer, vom Debüt "Prince Of The Tribe" zu "Ice And Death"?
Logan: Niclas, möchtest du anfangen, dann schließe ich ein bisschen auf.
Niclas: Ja, ist klar, ich muss wieder vorlegen!
Logan: Also, wenn du willst, kann ich auch anfangen und du legst nach? Ich wollte nur höflich sein..
Niclas: Es ist ja auch einfacher eigentlich, als erstes zu sprechen. (grinst) Ja, also auf jeden Fall, Melodien stehen bei uns ganz klar immer im Vordergrund. Also ich spiele fast durchgehend eigentlich irgendwelche Melodien, während Tobi im Hintergrund die Rhythmen abfeuert. Aber dann auf jeden Fall immer ordentlich Zug über unseren guten Drummer Lasse. Viel Double Bass ist mit drin, aber auf jeden Fall songdienlich, also nicht komplett durchgeballert. Aber: Ich würde immer sagen, bei uns steht echt immer die Melodie im Vordergrund, aber natürlich nicht nur bei Gitarren. Und wir wollen natürlich auch geile Mitsing-Refrains machen. Ach so, der zweite Teil der Frage war, wie die Entwicklung ist. Logan, sag mal, was denkst du, was hat sich verändert?
Logan: Also ich finde, man sieht allgemein eine interessante Entwicklung, wenn man jetzt auch unsere "Wanderer"-EP mit reinnehmen würde, dann zu "Prince Of The Tribes", was im Prinzip sowas wie eine weitere Evolutionsstufe zu "Wanderer" war. Es war sehr Power-Metal-lastig, vieles, was man typisch als Power Metal empfinden würde, oder, wie ein Freund von mir jetzt sagen würde: sehr viel 'For My King' und 'Killing The Dragon'. (grinst) Das Album war halt so richtig diese Power-Metal-Schiene, auch eben textlich, inhaltlich, mit ein paar Ausnahmen natürlich. Wir bleiben zum einen dieser Linie treu und sagen, wir haben irgendwie konsequent auf jeder Platte, die wir aufnehmen, mindestens einen Pirate-Metal-Song. Was tatsächlich auch immer eine absolute Kernessenz ist, weil viele Leute genau diese Songs gerade live immer sehr gerne hören. Auf der anderen Seite finde ich, dass wir uns von dem Konzept "wir machen viele Songs mit Schwert in der Hand" doch ein bisschen weiter entfernt haben - was bei uns natürlich noch mal ein bisschen humoristischer ist, weil wir auf der Bühne ja durchaus tatsächlich ein Schwert in der Hand haben.
Und wir haben ein bisschen mehr gestreut, was die Thematiken der Songs angeht, haben uns mal ein bisschen entwickelt und gesagt, okay, wir machen wieder ein bisschen was Historisches, aber auch wieder unseren Pirate-Metal-Song und auch mal was ganz anderes, gehen mal irgendwo in deutsche Folklore vom 18. Jahrhundert, wie mit dem 'Witch Mayor' zum Beispiel oder steigen mit 'Ice And Death' richtig tief in die nordische Mythologie ein. Wir haben uns thematisch breiter aufgestellt, und das, muss ich sagen, gefällt mir persönlich einfach sehr gut, weil man dadurch eben auch die Möglichkeit hat, immer mal ein bisschen was anderes zu machen und sich als Musiker da eben auch einfach inhaltlich so ein bisschen mehr zu entfalten, als wir das jetzt vorher gemacht haben. Das erste Album meiner Power-Metal-Band, wie es bei uns mit eben "Prince Of The Tribes" war, da musste die erste Single auf jeden Fall ein Power-Metal-Song sein, die Leute hatten ja noch gar keine Erwartung an uns oder besser: kein Bild von uns. Da mussten wir bestimmte Erwartungen schon erfüllen, im Musikvideo zum Beispiel. Aber jetzt haben wir natürlich schon ein bisschen das Privileg, dass wir stilistisch und thematisch ein bisschen breiter streuen und auch diversere Sachen machen können.
Warum heißt das Album "Ice And Death"? Stand der Titel vor dem Lied oder habt ihr irgendwann gesagt, okay, ein Song muss das Titelstück sein? Wie hat sich das ergeben? Niclas: Ja, genau. Also die Songs standen alle, bevor wir überlegt haben, was soll jetzt der Titeltrack werden, dann haben wir irgendwie überlegt erstmal, wo kann man sich ein geiles Cover zubereiten? Damit ging es eigentlich los.
Wozu kann man sich ein geiles Cover zu vorstellen? Dann haben wir überlegt und hatten eigentlich zwei Favoriten. Einmal 'The Piper', wo es ja um die Rattenfänger-Thematik geht. Da haben wir dann aber gedacht, je nachdem, wie das Cover dann ausfällt, also eher ein bisschen gruselig oder so, das sieht dann vielleicht irgendwie eher nach einem Death-Metal-Album aus. Und 'Ice And Death' fanden wir einfach irgendwie spannend. Also: Logan und ich und auch als ich dann mit dem Cover-Zeichner gesprochen habe, hatten wir alle direkt irgendwie geile Blau- und Weißtöne und Schnee im Kopf. Und "Ice And Death" klingt natürlich auch irgendwie geil.
Logan: Ich wollte gerade sagen, wir saßen ja zusammen im Songwriting, ich kann mich daran erinnern, der Song hieß ursprünglich 'Ymir's Breath', aber der Chorus endet halt auf: "Bringer of Ice and Death". Und dann war ich mit Niclas im Recording und genau da hat er dann einmal gemeint: Warum heißt der Song nicht 'Ice And Death'? Das klingt eigentlich viel geiler! Und dann hat sich daraus entwickelt, dass das aber auch ein ziemlich geiler Albumname für eine Power-Metal-Band ware, eben "Ice And Death". Und dann sprudelten, wie Niclas schon sagte, auf einmal die Ideen, wie das alles aussehen könnte. Und ich würde auch mal behaupten, wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Resultat. Also ich finde, unser Albumcover hat natürlich alles Bisherige nochmal absolut übertroffen.
Niclas: Natürlich nicht unser Verdienst, ne? Das war der Hendrik Noack!
Logan: So wie jedes REINFORCER-Album besser wird, wird jedes Artwork von ihm auch noch mal besser. (grinst)
Woher kennt ihr den Künstler? Ist das jemand aus eurem Bekanntenkreis?
Niclas: Nee, ich habe ihn zufällig mal einfach bei Instagram gesehen. Da hat er irgendwas im Hinblick auf UNLEASH THE ARCHERS gezeichnet, wenn ich mich recht erinnere. Es war nichts Offizielles für die Band, nur einfach so für sich selbst. Ich weiß gar nicht, warum mir das angezeigt wurde. Dann hab ich mir seine Sachen mal so angeguckt und dann hab ich ihm mal geschrieben, ob er sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnte. Ja, er war damals noch, nun ja, relativ unbekannt will ich jetzt nicht sagen, aber er hat seitdem eine relativ gute Karriere hingelegt, in dem Sinne, dass er jetzt überwiegend für Gesellschaftsspiele die Sachen zeichnet. Also es sind schon ganz viele Spiele rausgekommen, auch Kartenspiele, alles Mögliche, wo er die Artworks, die Illustrationen macht hat. Und das Artwork für das erste Album war eigentlich schon so geil, dass mir eigentlich klar war, das zweite machst du auch noch! Und er bietet uns auch immer faire Konditionen an, mittlerweile hat man ja auch ein gutes Verhältnis und das ist auch immer viel wert. Man kann über alles quatschen, er setzt alles um, auch wenn man noch irgendwelche anderen Vorschläge hat, aber meistens kriegt man die erste Skizze von ihm und dann ist man eigentlich schon hin und weg und es ist eigentlich immer genau so, wie man sich das vorstellt. Oder noch besser.
Habt ihr das Album selbst produziert oder war ein externer Producer involviert?
Niclas: Genau, wir hatten einen Produzenten, der ist sogar relativ bekannt. Aber der modernen Technik sei Dank kann man ja mittlerweile ganz gut Gitarren und Bass im Home-Recording fertig einspielen und aufnehmen. Das haben wir bei mir gemacht, das hab ich dann quasi... wie sagt man?
Logan: Pre-produced?
Niclas: Ja, oder einfach engineert. Wie auch immer, also habe ich quasi den Aufnahmetechniker gemacht und dann haben wir das Zeug ans Kohlekeller-Studio geschickt. Ich weiß nicht, ob dir das was sagt, das ist ja ein relativ bekanntes Studio. Meist eher für extremen Metal, Power Metal findet da gar nicht so viel statt, aber POWERWOLF hat da ganz früher aufgenommen, auch das Nummer-Eins-Album, dafür sind Sachen im Kohlekeller-Studio entstanden. Da waren wir beim letzten Album auch schon und haben da die Drums und den Gesang aufgenommen. Und dort wurde das Ganze dann auch gemixt und gemastert, also nicht der Kohle (Kristian Kohlmannslehner) selbst, sondern die sind ja zu zweit, der Kai Stahlenberg, der hat das Ganze dann wieder übernommen und auch wieder sehr fett produziert.
Was mir schon bei eurem ersten Album sofort aufgefallen ist: Man hört eure Songs raus, aufgrund dieser individuellen Melodieführung, die ihr teilweise habt. Wenn man irgendwie so ne Playlist hat, euer Song, der dann da drin ist, der fällt irgendwie immer so ein kleines bisschen auf. Ich weiß gar nicht, woran es jetzt unbedingt liegt, aber irgendwie habt ihr tatsächlich als eine der wenigen neueren Bands eine ganz eigene Handschrift.
Niclas: Cool, freut mich. Vielen Dank. Hoher Wiedererkennungswert, das ist gar nicht so beabsichtig, also nee, halt, natürlich schon beabsichtigt. (lacht) Es gibt einfach so viele, ich finde mittlerweile sehr, sehr viele wirklich klischeehafte Power-Metal-Bands mit vielen Keyboards und wo der Sänger sehr, sehr hoch singt. Du hast jetzt von der Melodieführung gesprochen, aber ich finde, Logan hat halt auch ein bisschen raueren Charakter, was mir sehr gut gefällt, vielleicht liegt es auch daran. Logan singt jetzt nicht nur in der Kopfstimme durch die Gegend.
Logan: Weniger PRIEST, mehr DIO!
Niclas: Ja, irgendwie so, eine gute Mischung. Ja, also wie gesagt, die Songs sollen halt nicht so austauschbar klingen und man merkt auch ganz oft, wenn ich dann mit Tobi sitze und die Songs schreibe und wir haben dann irgendwas gemacht und gucken uns an und schütteln nur den Kopf, weil das Ergebnis schon irgendwie 40.000 Mal geschrieben wurde. Man rutscht irgendwie sehr schnell in klischeehafte Riffs und Melodien ab. Aber zum Glück gelingt es uns irgendwie ganz gut, da noch ein bisschen von weg zu kommen.
Das definitiv. Und der zweite Punkt, der mir natürlich sofort aufgefallen ist, sind die Texte. Bei mir rennt man eigentlich mit historischen Texten oder Texten über Sagen sowieso immer offene Türen ein. Als ich die Single 'Prince Of The Tribes' gehört habe, war mir klar, das Album brauchst du, das musst du haben und ich hab's tatsächlich seitdem sehr oft gehört und war deswegen sehr froh, dass ich das neue Album für den Soundcheck bekommen habe, um es zu besprechen. Ich bin aber bei einigen Songs tatsächlich nicht dahinter gekommen, wovon sie handeln. Und deswegen würde ich die neuen Lieder einfach einmal gerne mit euch durchgehen.
Fangen wir doch mal mit dem Opener 'Heir Of The Bear' an.
Logan: Also 'Heir Of The Bear' ist tatsächlich der einzige Song auf dem Album, wo der Text komplett frei erfunden ist. Das ist eine reine Fantasy-Fiction-Geschichte. Man könnte das ewig ausspinnen, ich fasse das einmal ganz kurz zusammen, der Titel resultiert tatsächlich daraus, dass mein keltisches Tierzeichen ein Bär ist. Und der Text ist eine fiktive Geschichte über einen König, der zu seinem Sohn spricht, während er auf dem Sterbebett liegt. Und deswegen kommen halt diese Ratschläge. Ganz am Anfang zum Beispiel "Don't seek your purpose in golden bars". "Take heed, you're the moon in between the stars". Das sind alles Hinweise auf "Lauf nicht dem Reichtum hinterher. Vergleich dich nicht mit deinen Geschwistern." Ich habe keine Zahl genannt, das war auch beabsichtigt, aber sagen wir mal, Königshäuser damals waren gut bestückt. "Ich habe dich erwählt, weil du der Besondere bist. Du bist mein Erbe." Und das ist quasi die Idee hinter dem Song gewesen.
Ich würde dir gerne sagen, von was ich dazu inspiriert wurde, wenn ich das bloß noch wüsste, aber ich habe die Idee so ausgesponnen. Ich habe so eine Geschichten in einem Buch gelesen, das kam tatsächlich irgendwo aus der griechischen Mythologie. Ich kann mich nur wirklich beim besten Willen nicht daran erinnern, von wo genau ich das übernommen habe. Und daraus hat sich quasi einfach diese fiktive Geschichte gesponnen, die eben ein bisschen Supremacy erklärt. Also auch dieses "honour our kin, supreme bloodline" - wir sind schon die Erwählten. Aber du bist eben anders. Quasi so ein bisschen diese typische "Es kann nur einen geben"-Geschichte. Ein bisschen mit Fantasy gespielt und eine eigene Geschichte gesponnen, statt immer nur irgendwas zu interpretieren quasi. Das war so die Idee dahinter.
Dann haben wir mit 'Dead Man Tell No Tales' den bereits erwähnten Pirate-Song des Albums. Geht es da einfach nur um Piraten generell oder ist das ein spezielles Ereignis oder eine spezielle Person, über die ihr da singt?
Logan: Nein, im Gegensatz zu 'Black Sails' vom Vorgänger-Album, da ging es ja spezifisch um den Piraten Blackbeard. Und weil es schon 500.000 Songs gibt, die so heißen, wollte ich ihn nicht Blackbeard nennen und deswegen haben wir ihn nur gehintet mit kleinen Indizien. Und 'Dead Man Tell No Tales' ist im Verhältnis dazu tatsächlich eher ein bisschen ein freierer Song, der von dem Ende dieser Ära spricht. Der Übergang in die modernen Zeit. Die britischen Kolonien in der Karibik waren ja im Prinzip das erste, was Ausschlag gegeben hat für diese ganze Entwicklung, Meuterer aus der eigentlichen britischen Marine oder ursprüngliche Freibeuter, die sich abgekapselt haben und eben dieses Freiheitsgefühl und ein Piratenhafen in Nassau und es gab ja viele weiter Anlaufpunkte - das ist quasi das letzte Siegel, das letzte Aufleben dieser Piratenzeit. Dazu habe ich tatsächlich auch ein Buch gelesen, ist ein bisschen schwierig, aus vielen Anekdoten gesammelt und da waren viele Inspirationen drin. Für den Song selber spezifisch ist mir im Kopf geblieben dieses "No Kingdom Slaves", das fand ich besonders gut. Das typische Gefühl des freien Mannes auf der See, das ist quasi das letzte Aufleben, das letzte Aufatmen der letzten freien Piraten der damaligen Zeit.
Kommen wir zu Nummer drei, 'Skagomor'. Ich kenne das als Begriff für Ausgestoßene, die außerhalb der Gesellschaft leben und im Fantasy-Bereich wird es dann schon mal so ein bisschen mit Berserkern gleichgesetzt, was aber damit ja gar nichts zu tun hat eigentlich.
Also die 'Skogamor', das ist richtig, das sind von der Gesellschaft Ausgestoßene. Im indischen Klassensystem würde man sagen: die Unberührbaren oder im deutschen Raum hätte man damals gesagt Vogelfreie, die eben auch mit Brandzeichen versehen wurden, so wie es historisch überliefert ist, oben auf den Armen oder, wenn man es drastischer wollte, irgendwo am Gesicht. Der Hinweis darauf im Text ist die Stelle "Burn the skin with iron". Sie wurden gebrandmarkt, sie wurden ausgestoßen und diese Geschichte handelt dann spezifisch von Ausgestoßenen, die einfach sagen, gut, wir rekapitulieren das. Wenn wir schon kein Teil der Gesellschaft mehr sein können, dann üben wir irgendwie Rache. Eben das, was von diesen Menschen erwartet wurde, das waren ja Menschen, die wurden ja nicht wegen sowas wie Steuerhinterziehung verstoßen, sondern für wirklich fiese, fiese Verbrechen. Dementsprechend sind sie nicht in die Gesellschaft integrierbar, daher macht es Sinn, dass sie im Wald hausen wie Tiere, so ein bisschen dieses Dämonisieren von diesen Ausgestoßenen, die sich dann rächen an dem Dorf, das sie verstoßen hat.
Beim nächsten Song muss ich gestehen, bin ich, glaube ich, nur über Umwege draufgekommen, über was ihr da singt. Auf euren Socials hattet ihr mal Bilder von einem Videodreh und hattet irgendwie als Zeitraum das 18. Jahrhundert angedeutet. Ich glaube, dieses Video ist noch gar nicht draußen, oder?
Niclas: Das kommt in einer Woche. Nächsten Freitag (am 08.08.2025). Weiß gar nicht, ob ich das schon erzählen darf.
Nächsten Freitag ist das Interview noch nicht draußen. Von daher verrätst du dann nichts mehr.
Niclas: Ja, dann! Wir sind auf jeden Fall wie bei 'Prince Of The Tribes' in der Region Westfalen. Wir kommen ja aus der Region, da lag das Thema ja nahe. [Anmerkung: In dem Song 'Prince Of The Tribes' geht es um die Varus-Schlacht.]
Ich rate mal: Geht es in 'The Witch Mayor' um die Hexenverfolgung in Lemgo und um dieses Hexenbürgerhaus?
Logan: Richtig! Das ist der Hexenbürgermeister aus den 1650ern. Sein Name war Hermann Cothmann. Lemgo ist tatsächlich nur eine Viertelstunde von mir weg, also das ist wirklich fast bei mir in der Nachbarschaft. Ich bin immer auf der Jagd nach greifbaren Mythen, weil eine norwegische Band, die irgendwas über nordische Mythologie singt, ist jetzt halt nichts Besonderes, aber man hat eine Erwartungshaltung, zu sagen, wir kommen eigentlich aus einer Gegend, die sehr geschichtsträchtig ist, wo es sehr, sehr viel gibt. POWEROLF hat das auch gemacht mit '1589', mit dem Werwolf von Bedburg. Das ist ja auch eine deutsche Geschichte, die habe ich mal irgendwo in so einem History Channel gesehen. Und da dachte ich, sowas Cooles können wir auch machen. Und erst hatte ich tatsächlich die Geschichte von Peter Stump, dem "Werwolf", in der Hand, und eine Woche später veröffentlicht POWERWOLF den Song '1589', und ich so: Das darf doch nicht wahr sein, jetzt haben sie uns die Geschichte weggenommen!
Und dann kam mir in den Sinn, dass es das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo ja immer noch gibt. Und das ist ja ein historisches Haus, was man sich angucken kann. Und da habe ich recherchiert, wobei ich sagen muss, dem echten Herrmann Cothmann tue ich da ein bisschen Unrecht, das war ein Politiker wie jeder heutzutage auch, er hatte halt einfach nur diese Besonderheit, dass sie ihm ein Komitee für Hexenverfolgung zugeordnet haben, in seiner Zeit damals nannte man es "Das peinliche Gericht" und ich habe das im Englischen mal interpretiert als der "Awkward Court", weil es auch besser klingt. Und von da haben wir die Geschichte einfach wieder so ein bisschen dämonisiert, einfach so ein bisschen mehr ins Diabolische gesponnen, dass er halt wirklich wie so ein Besessener ist, obwohl man merkt, dass er selber eigentlich irgendwie eine düstere Aura hat, die er damit verbirgt. Und tatsächlich war seine Mutter selbst ja Opfer der Hexenprozesse, so beginnt ja auch der Text, "Fall of 1654", da war er so zehn Jahre alt und seine Mutter wurde der Hexerei angeklagt und auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Und trotz alledem hat er sich ja zu dem entwickelt, was er später als der Hexenbürgermeister wurde. Dementsprechend haben wir die Geschichte einfach so ein bisschen diabolisiert.
Sehr cool, die Story kannte ich tatsächlich noch nicht. Über das Titelstück, in dem es um nordischen Mythologie geht, haben wir ja weiter oben schon gesprochen, daher hier das Lyric-Video, bevor es finster weitergeht.
Der nächste Song 'The Piper' ist wieder ein bisschen offensichtlicher, da ist die Inspiration die Sage bzw. das Märchen vom Rattenfänger von Hameln. Richtig? Habt ihr hier wieder ein bisschen "verdüstert" oder eher eins zu eins die Sage nacherzählt?
Logan: Man kann ja sagen, dass die Stadt Hameln selber dieses Gimmick ja unendlich viel nutzt. Auch Hameln ist quasi meine Nachbarschaft. Aber die Hamelner nutzen die Sage natürlich als schöne Werbung für Kinder und für schöne Stofftiere und überall sind kleine Ratten und sowas. Das ist eine schöne Geschichte an sich, aber die Originalfolklore über den Rattenfänger endet ja da, dass die Stadt ihn nicht bezahlt für seine eigentlich angekündigte und gut erfüllte Aufgabe und der Rattenfänger sagt, das werdet ihr noch bereuen und kommt eines Nachts, ein paar Jahre später wieder, spielt eine andere Melodie auf seiner Flöte, eine düstere Melodie und jetzt folgen nicht die Ratten, sondern die Kinder. Also, den konnten wir gar nicht diabolisieren, weil die Originalgeschichte eigentlich schon sehr voller Verderben und sehr, sehr diabolisch ist, nur es wird halt gerne rausgelassen und man sagt ja, der Rattenfänger hat die Ratten aus der Stadt rausgeführt, alle waren glücklich und er wurde natürlich pünktlich bezahlt, wie das im deutschen Staat so vorgesehen ist und keiner war unzufrieden. Da ist die Originalgeschichte schon eine gute Vorlage gewesen.
Es gibt einen Geschichtspodcast, der sich den Rattenfänger von Hameln vorgenommen hat und den tatsächlichen historischen Kontext von der ganzen Geschichte mal beleuchtet hat. Das ist auch sehr interessant, dass es da tatsächlich um das Verschwinden von 130 oder eben einer großen Anzahl junger Menschen geht, die halt einfach von so einem Werber eines anderen Fürsten in ein anderes Gebiet gelockt worden sind, woraus sich dann diese Rattenfängergeschichte entwickelt hat.
Logan: Da gibt es ja einiges, was da zusammenkommt. Ich habe mich da auch viel eingelesen, man muss auch sagen zu der Epoche, wo das so spielt, da haben Kinder meist draußen gespielt, Straßen sind nicht sehr sicher, Krankheiten sind überall, Banditen gibt es auch überall. Wenn in einer Woche zehn Kinder verschwinden, ist das auch schon genug Vorlage gewesen. Wenn es da wirklich was Einschneidendes gibt, wo man sagt, hey, das hat ja sogar einen Wiedererkennungswert, dann verbreitet sich eben Folklore von Mund zu Ohr und immer wird es nochmal ein bisschen wilder und der Nächste sagt, ja, und der hatte dabei übrigens flammende Haare und ein riesiges Schwert. Und es kommt immer noch was dazu und irgendwann hat man so diese Geschichte, die man heute kennt.
Genau, dank der Gebrüder Grimm, die sie dann verbreitet haben.
Logan: Das stimmt.
Nächster Song, 'Five Brothers', das ist ausnahmsweise mal keine Fantasy-Geschichte, aber eine fantastische Geschichte, nämlich über euch als Band. Ihr habt euer erstes Album ja mitten in der Corona-Pandemie veröffentlicht und da ist zwar ein Album rausgekommen, was vielleicht auch viele Leute gehört haben, aber ihr wart halt zur Untätigkeit, verdammt. Und 'Five Brothers' thematisiert ja dann auch dieses, wir können wieder raus, wir können wieder spielen und hat einen sehr coolen Text übrigens.
Niclas: Ja, wir haben das zusammen geschrieben.
Logan: Ich wollte gerade sagen: Gemeinschaftsprojekt.
Niclas: Der Refrain stand auch als erstes und dann war klar, hier kann man eine schöne Hardrocknummer mit Gang-Vocals draus machen. Ich sag mal, wir trinken auch gern mal einen Asbach-Cola oder ein Bier zusammen und die Tatsache, dass wir, abgesehen vom Weggang von Marvin, noch immer in der Urbesetzung zusammen sind, zeigt doch auch, dass wir eine coole Truppe sind, die sich trotz mancher Diskussion sehr gern hat und bei der auch, bei aller Ernsthaftigkeit, die wir in die Musik legen, trotz der zum Teil düsteren Themen, der Spaß nicht zu kurz kommt.
Logan: Das war ja auch der erste Song, der für das Album stand, wo wir gesagt haben: Den nehmen wir! Und den Track haben wir ja schon seit über zwei Jahren in Arbeit gehabt.
Niclas: Ich blick da nicht mehr durch. (lacht) Aber unser Drummer hasst den Song, der ist ihm viel zu lahm! Aber ich finde den als "Cool-down"-Track auf dem Album echt gelungen, man kann ja nicht immer nur durchpeitschen.
Logan: Ein echtes Heavy-Metal-Brett halt.
Nummer acht wäre 'House Of Lies'. Dazu ist mir auch nichs eingefallen.
Niclas: Der ist schon uralt, der ist noch vor dem ersten Album entstanden.
Logan: Den gab es schon, bevor ich in die Band gekommen bin!
Niclas: Genau, den habe ich geschrieben. Im Text ist viel Interpretationsspielraum, man kann ihn auf viele Dinge beziehen, auf Politik, Zwischenmenschliches... er passt gut in das heutige Zeitbild, wo Diktatoren oder korrupte Politiker dir was auftischen... also, das soll jetzt nicht in irgendwelche Verschwörungstheorien abdriften, um Himmels willen! Wenn es um Milliardäre geht, wenn wenige viel Geld und auch noch Macht auf sich vereinen, man muss ja nur mal in die USA schauen. Dafür könnte man den Song schon benutzen...
Logan: Sag das nicht! (lacht)
Ich denke nicht, dass Trump POWERMETAL.de liest...
Niclas: Wie gesagt, den Song gibt es schon seit Ewigkeiten, den kann jeder so interpretieren wie er mag, er ist so wie er ist und ich fand, dass er es endlich verdient hat, auf ein Album zu kommen und nicht noch länger in der Schublade zu versauern.
Der letzte Song auf dem Album ist 'Bring Out Your Dead', in dem es um die Pest-Epidemie in England geht.
Logan: Den Text hat auch komplett Niclas geschrieben. Was ich besonders gelungen finde, ist der Chorus, der ja auch der Titel des Songs geworden ist, weil das genau das ist, was man auf alten Skizzen sieht, was man in Serien zu sehen bekommt, der Leichenwagen mit dem Mann mit der Glocke, der "Bring Out Your Dead" ruft.
Niclas: Ich fand schon immer, dass das ein spannendes Thema ist, zu dem ich auch schon diverse Unterrichtsstunden in meinem Beruf als Geschichtslehrer gehalten habe. Es war ja unvorstellbar damals, die Leute wussten ja gar nicht, was los ist, woher das kam. Manche Städte hatten am Ende nur noch 20% der ursprünglichen Einwohnerzahl. Ein ganz verheerendes Thema, über das kaum noch gesprochen wird. Und es ist erschreckend, wie viele Parallelen es zu Corona gegeben hat, damals gab es diese Pestscheine, wenn man mit dem Schiff ankam, musste man bescheinigen, dass man hier und dort nicht war. Häuser durften nicht verlassen werden und sowas.
Welche Pläne habt ihr für den Rest des Jahres und für 2026? Ist eine Tour geplant?
Niclas: Auf jeden Fall wollen wir wieder viel live spielen! Eine Tour steht bisher noch nicht an. Aber zufälligerweise ist ausgerechnet am Release Date (22.08.) hier auf dem Schloss Holte-Stutenbrock das "Holter Meeting", ein Umsonst-und-draußen-Festival, auf dem wir spielen, das ist richtig fett aufgemacht, zwei- bis dreitausend Leute werden da sein, mit Camping und allem. Nachdem im letzten Jahr die Albumaufnahmen im Fokus standen, freuen wir uns, wieder live aufzutreten. Im letzten Jahr haben wir bewusst keine Gigs gespielt, wenn man neben normalen Jobs ein Album aufnimmt, ist das einfach nicht drin. Wir haben auch zum ersten Mal seit einem Jahr wieder alle zusammen geprobt, und ich werde mich jetzt drum kümmern, dass wir ein paar schöne Auftritte an Land ziehen. Man ist ja auch immer etwas unsicher, wie die neuen Stücke live funktionieren, aber bei den Proben war das schon recht gut.
Logan: Wir nehmen auch eine ganze Menge der neuen Lieder in die Setlist, im Moment haben wir fünf vom neuen Album drin.
Niclas: Ja, beim "Holter Meeting" haben wir ne Dreiviertelstunde Spielzeit, da sind fünf Stücke vom neuen Album schon eine Ansage. Aber es macht ja auch Spaß, endlich wieder was Neues spielen zu können und die Zuschauer freuen sich auch. Wobei, wer weiß, ob die bei uns auch nur die alten Stücke hören wollen. (lacht)
Bis ihr dahin kommt, dass ihr so viele unverzichtbare Klassiker habt, dass ihr von einem neuen Album nur ein oder zwei Songs spielen könnt, bis dahin dauert es ja noch etwas. Ich hoffe ja, dass da noch das eine oder andere Album kommt.
Niclas: Ja, und dass es hoffentlich nicht wieder vier Jahre dauert. (grinst) Aber wenn man noch Vollzeit arbeitet... wir haben ziemlich genau vor einem Jahr in den Sommerferien mit den Aufnahmen zu "Ice And Death" angefangen, das ist halt ein längerer Prozess, und vorher musst du die Songs ja auch noch schreiben und dazu noch die Auftritte. Da bleibt auch nicht mehr viel Zeit für andere Dinge. Respekt an jede Band, die das nicht professionell macht und trotzdem alle ein, zwei Jahre ein Album rausbringt.
Dann bleibt nur noch, euch viel Erfolg mit dem neuen Album zu wünschen!
Fotocredit: Funkenfassen-Fotografie
Hier noch die Videos vom Debüt:
'Prince Of The Tribes'
'Allegiance And Steel'
'Z32"
- Redakteur:
- Maik Englich