One Nation Underground: THE NIGHT

17.02.2016 | 09:25

Auch im neuen Jahr bietet der metallische Untergrund wieder allerhand Perlen, die wir euch in unserer Rubrik "One Nation Underground" ans Herz legen wollen. Heute konzentrieren wir uns dabei auf das Soloprojekt des Kölners Burn von Pey.

Bandname: THE NIGHT
Genre: Metal / Punk
Bandmitglieder: Burn von Pey (Gitarre, Bass, Gesang, Schlagzeug)
Bandgründung: 2012
Bisherige Veröffentlichungen: Deathology (Album, 2016)
Homepage: Webseite, Facebook
Land: Deutschland
Stadt: Köln

Manchmal muss eine junge Band gar nicht mit großen Innovationen aufwarten, denn auch eine interessante Stilmischung und starkes Songwriting können das Fundament für eine wirklich gute Platte sein. So geschehen beim Debütalbum "Deathology" von THE NIGHT, auf dem Mastermind Burn seine ganz eigene Idee von Punk und Metal verwirklicht. Der Weg bis hin zum Debütalbum war allerdings ein recht steiniger, immerhin dauerte es ganze drei Jahre bis der Longplayer fertiggestellt wurde. Warum die Arbeiten so lange dauerten und wie es dazu kam, dass aus der Band ein Soloprojekt wurde, das erläutert uns Burn im folgenden Interview.

Hallo Burn und vielen Dank, dass du dir die Zeit für unsere Fragen nimmst, obwohl du dich ja gerade in den Vorbereitungen für den Release des neuen Longplayers befindest. Wie froh bist du, dass "Deathology" jetzt endlich veröffentlicht werden kann? Immerhin hast du ja selbst bereits über die lange Wartzeit auf eurer Facebook-Seite gescherzt.

Um die lange Wartezeit zu erklären, muss ich etwas ausholen. Die erste Version des Albums hatte ich bereits im Dezember 2012 aufgenommen und wollte sie im Frühjahr 2013 veröffentlichen, noch bevor ich mit BAMBIX (bei denen ich live den Bass spiele) auf Tour durch Brasilien ging. Auf Grund von Kommunikationsschwierigkeiten mit damaligen Bandmitgliedern, Besetzungswechseln, dem daraus resultierenden Entschluss selber zu singen und der Tatsache, dass ich alle Texte neu schreiben musste, was wiederum zur Folge hatte, dass ich einige Songs komplett ausgetauscht habe, hat die ganze Sache eben viel länger gedauert als geplant. Da mich in dieser Zeit dauernd Freunde angehauen haben, was denn jetzt mit dem Album wäre, blieb mir nichts anderes übrig, als Witze darüber zu machen. Jetzt freue ich mich, dass ich endlich an neuem Material arbeiten kann.

Bevor wir in Bezug auf die neue Scheibe mehr ins Detail gehen, lass uns noch einmal auf den bisherigen Werdegang von THE NIGHT schauen. Was hat dich 2012 dazu bewogen, die Band ins Leben zu rufen?

Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Band, aber einige Songs geschrieben. Die Idee war es, Punk und Metal zu verbinden. Vor allem wollte ich, dass die Gitarren wirklich "heavy" klingen, das war der Grundgedanke.

Die Besetzung der Band hat in den letzten Jahren ja doch häufiger gewechselt, sodass du die neue Scheibe schlussendlich praktisch im Alleingang eingespielt hast. Möchtest du die Band auch in Zukunft so betreiben, oder würdest du dir für die Zukunft ein richtiges Bandgefüge wünschen?

Ich werde so weitermachen, denn ich habe mit "Bandgefügen" meist schlechte Erfahrungen gemacht. Die Bands, in denen ich gespielt habe, funktionierten am besten, wenn einer, maximal zwei Leute die Zügel in der Hand gehalten haben. Nach dem Motto "Viele Köche verderben den Brei".

Nun aber zurück zum aktuellen Songmaterial. Du selbst bezeichnest den Stil im Promotext als "Heavy Rock", ich würde den Sound der Platte eher irgendwo zwischen Metal, Punk und Rock sehen. Wie siehst du das und welche Bands sind für dich persönlich die größten Einflüsse?

Wenn mich jemand fragt, beschreibe ich die Musik genau so, als ein Mix aus Rock, Punk und Metal. "Heavy Rock" schien mir da einfach eine passende Abkürzung zu sein. Generell find ich es schwer, meine eigenen Songs in eine einzige Genre-Schublade zu pressen. Die Einflüsse wechseln ständig. Ich bin da auch nicht auf Bands oder Genres festgelegt, aber ich glaube ich kann nicht leugnen, schon mal eine Platte von METALLICA gehört zu haben. (lacht)

Die Texte der Scheibe wirken auf mich sehr persönlich. Berichtest du wirklich über eigene Erfahrungen?

Einige Texte basieren auf eigenen Erfahrungen oder Gedanken, andere sind Fiktion. Dinge, die mich berührt oder geprägt haben.

Ganz besonders stechen für mich die beiden Songs 'The Last Goodbye' und 'Styx' heraus, wobei gerade der letztgenannte als Instrumental sehr untypisch für die sonstige musikalische Ausrichtung der Platte ist. Wie sind die beiden Songs entstanden?

Ich wollte Songs haben, die den gewöhnlichen Hörfluss unterbrechen. Ich höre gerne mal etwas Ruhiges zwischendurch, bin aber ansonsten doch eher ein Metalhead. Ich spiele zu Hause sehr viel akustische Gitarre, dabei entstand 'The Last Goodbye'. Das Instrumental 'Styx' entstand aus Riffs, die ich teilweise schon seit 10 oder 15 Jahren spiele, aber nie wirklich für einen Song verwenden konnte. So schreibt man Metalsongs doch, oder?! (lacht)

Auch der Sound des Albums ist mir extrem positiv aufgefallen. Wie bereits in der Rezension erwähnt, haben mich insbesondere die Gitarren an "Master Of Puppets" erinnert. Wer war für die Aufnahmen und das Mastering verantwortlich?


Vielen Dank! Aufgenommen und gemixt habe ich selber in meinem Homestudio. Gemastert wurde das Ganze von Justin Perkins im "Mystery Room Mastering" Studio in Milwaukee. Justin wurde mir von einem Freund empfohlen.

"Deathology" wird ja auf deinem eigenen Label erscheinen. Warum die Entscheidung dazu, das selbst in die Hand zu nehmen? Für mich hat das Material locker das Potential dazu, auch bei einem größeren Label Gehör zu finden.

Nochmals danke! Ich hoffe, dass eines der größeren Labels das hier liest und sich meldet!

Kannst du für die Leser vielleicht kurz zusammenfassen, in welche Variationen die Platte zu haben sein wird?

Das Album erscheint als Download auf allen gängigen Download- und Streamingportalen (iTunes, Amazon, Spotify etc.), sowie als CD-Digipack, welches ausschließlich über die Bandseite und auf Konzerten erhältlich sein wird.

Wie sieht es denn mit Liveshows aus? Wird es einige Kozerte zum Album geben und wenn ja, wer wird dich auf der Bühne an den anderen Instrumenten unterstützen?

Es wird auch dieses Jahr wieder Konzerte geben. Genaue Daten kann ich leider noch nicht sagen. Seit Ende 2014 besteht meine Liveband aus den beiden Damen Dani Hilterhaus (Bass) und Carolita Curare (Drums). Die beiden sind cool, haben Bock und hassen Proben genauso wie ich (lacht). Wir passen also perfekt zusammen.

Damit sind wir auch schon am Ende angekommen. Ich wünsche dir alles Gute mit dem neuen Album und bedanke mich noch einmal für deine Zeit. Die letzten Worte gehören natürlich wie immer dir.

Bier, Bier, Bier! Bett, Bett, Bett!

 

Mit diesen weisen Worten endete auch unser Interview. Abschließend kann man Fans von einer gepflegten Mixtur aus Punk und Metal nur empfehlen, hier mal ein Ohr zu riskieren. Es lohnt sich!

Redakteur:
Tobias Dahs

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